Outperformance-Zertifikat – grenzenlos gewinnen

Der Kauf eines Outperformance-Zertifikats bietet sich an, wenn …

… Sie von steigenden Kursen ausgehen und davon überproportional profitieren möchten.

Mit einem Outperformance-Zertifikat profitieren Sie überproportional von der Entwicklung eines Basiswertes, wenn dieser am Laufzeitende des Zertifikats über einem bestimmten Kurs, dem Basispreis, notiert.

Outperformance-Zertifikate sind mit einem Basispreis und einer Partizipationsrate, meist zwischen 120% und 200%, ausgestattet. Am Laufzeitende des Zertifikats wird der Kurs des Basiswertes mit dem Basispreis verglichen. Notiert der Basiswert über dem Basispreis, wird die Differenz mit der Partizipationsrate multipliziert. Dies ist der Gewinn für den Anleger. Notiert jedoch am Laufzeitende der Basiswert unter dem Basispreis, sind Sie hieran eins zu eins beteiligt. Das Outperformance-Zertifikat gleicht dann einem Direktinvestment. Basiswerte können Aktien, Aktienbaskets, Indizes, Rohstoffe oder Zinsinstrumente sein.

Details
Outperformance-Zertifikate versetzen Sie in die Lage, oberhalb einer bestimmten Kursschwelle überproportional von Kursgewinnen eines Basiswertes zu profitieren. Als Basiswerte dienen z.B. Aktien, Aktienbaskets, Indizes, Rohstoffe oder Zinsinstrumente. Dieser Zertifikatetyp ist üblicherweise mit einem Basispreis und einer Partizipationsrate ausgestattet. Die Partizipationsrate, welche je nach Laufzeit und Basiswert meist zwischen 120% und 200% liegt, wird auszahlungsrelevant, wenn der Kurs des Basiswertes über dem Basispreis notiert. Am Ende der Laufzeit profitieren Sie von einer Hebelwirkung und partizipieren überproportional an der Kursentwicklung des Basiswertes.

Sie sollten darauf achten, dass beim Kauf eines solchen Produktes der Kurs des Basiswertes nicht bereits deutlich über dem festgelegten Basispreis liegt, da die Hebelwirkung hier natürlich in beide Richtungen wirkt und Sie damit auch an Kursverlusten überproportional partizipieren. Würde beim Kauf des Zertifikats der Basispreis und der Basiskurs identisch sein, so wäre einerseits das Kursrisiko des Produktes vergleichbar mit dem einer Direktanlage, die Ertragschancen aber andererseits um den Partizipationsfaktor höher. Im Gegenzug verzichtet der Anleger auf mögliche Dividendenzahlungen des Basiswertes.

Outperformance-Zertifikate eignen sich daher ausschließlich für Anleger, die eine stabile Hausse erwarten und Kursrückgänge für wenig wahrscheinlich halten.

Wie verhält sich das Produkt während der Laufzeit?
Die meisten Zertifikate enthalten Optionskomponenten. Auf anderem Wege wären die ungewöhnlichen Rückzahlungsprofile vieler Zertifikate nicht darstellbar. Der Wert von Optionen ergibt sich in erster Linie aus dem Kurs des Basiswertes. Daneben beeinflussen aber noch weitere Faktoren den Wert von Optionen, wie z.B. die implizite Volatilität, erwartete Dividendenzahlungen, Zinsen oder die Restlaufzeit. Der Wert des Zertifikats kann sich daher während der Laufzeit gelegentlich anders verhalten als vom Anleger erwartet.

Die Schwankungen durch die Preiseinflussfaktoren haben jedoch keine Auswirkungen auf das Rückzahlungsprofil des Outperformance-Zertifikats am Laufzeitende! Der Verkauf eines Outperformance-Zertifikats während der Laufzeit ist in der Regel jederzeit möglich. Sie sollten aber beim Kauf dieses Instruments grundsätzlich davon ausgehen, dass Sie das Produkt auch bis zur Fälligkeit halten werden.

Während der Laufzeit vollziehen Outperformance-Zertifikate weitestgehend die Bewegungen des Basiswertes nach, solange dieser unter dem Basispreis des Zertifikats liegt. Zeitweise kann der Wert des Papiers auch unter den Aktienkurs fallen, da der Anleger auf die Dividendenzahlungen verzichtet und in dem Fall, dass der Basispreis am Ende der Laufzeit nicht überschritten wird, keine zusätzliche Rendite erzielt.

Der Wert des Zertifikats wird hauptsächlich dann über dem Kurs des Basiswertes notieren, wenn der Basiswert oberhalb des Basispreises gehandelt wird. Dieser liegt allerdings überwiegend unter dem theoretischen Preis des Outperformance-Papiers am Laufzeitende, da bei noch verbleibender Restlaufzeit die Wahrscheinlichkeit eines Kursverlustes während der Laufzeit eingepreist ist. Die Preisdifferenz zum theoretischen Wert am Fälligkeitstag geht mit abnehmender Restlaufzeit immer weiter zurück und beträgt am Fälligkeitstag null.

Funktionsweise an einem Beispiel

Outperformance-Zertifikat
Restlaufzeit: 1 Jahr
Basiswert: Royal Dutch Shell
Basispreis: 26,00 Euro
Partizipationsrate: 150%
Aktueller Kurs des Zertifikates: 26,00 Euro
Aktueller Kurs der Aktie:
26,00 Euro







Oberhalb des Basispreises von 26,00 Euro profitieren Sie bei Fälligkeit zu 150% von Kurssteigerungen der Aktie. Nehmen wir an, die Aktie notiert am Stichtag bei 30,00 Euro, was einem Kursplus von gut 15% entspricht. Um Ihren Rückzahlungsbetrag zu errechnen, müssen Sie die Differenz zwischen dem Aktienkurs und dem Basispreis (4,00 Euro) mit dem Faktor 1,5 multiplizieren und den Basispreis addieren. Sie würden also pro Zertifikat 32,00 Euro erhalten und einen Ertrag von rund 23% erzielen.

Notiert die Aktie am Stichtag unter dem Basispreis, so partizipieren Sie eins zu eins an den Kursverlusten der Aktie.

Diese Auszahlungsbedingung kann wie folgt dargestellt werden:

Wenn:
Kurs Basiswert ≥ Basispreis:
Rückzahlung am Ende der Laufzeit = Partizipationsrate x (Kurs Basiswert – Basispreis) + Basispreis

Wenn:
Kurs Basiswert < Basispreis:
Rückzahlung am Ende der Laufzeit = Kurs Basiswert

Risiko
Das Risiko einer Kapitalanlage in Outperformance-Zertifikaten entspricht dem Risiko eines direkten Investments in den Basiswert, wenn der Kaufpreis des Zertifikats dem Kurs des Basiswertes entspricht. Es ist sogar deutlich höher, wenn der Kurs des Basiswertes über dem Basispreis notiert, da in diesem Fall der Investor auch an Kursrückgängen gehebelt partizipieren würde. Diese Instrumente sind also wesentlich riskanter als andere Zertifikateklassen. Outperformance-Zertifikate eignen sich daher für chancenorientierte Anleger, die damit rechnen, dass am Ende der Laufzeit der Kurs des Basiswertes deutlich über dem Basispreis liegt.

Jede Geldanlage in Wertpapiere ist mit Risiken behaftet. Für Outperformance-Zertifikate gelten insbesondere folgende spezielle Risiken:
  • Kein Sicherheitspuffer: Outperformance-Zertifikate besitzen im Gegensatz zu vielen anderen Zertifikate-Formen keinen eingebauten Sicherungsmechanismus. Bei Kursrückgängen entspricht das Risiko des Papiers mindestens dem des zugrunde liegenden Basiswertes.
  • Hebelwirkung: Outperformance-Zertifikate können aufgrund ihrer Ausgestaltung in bestimmten Konstellationen überproportional auf Kursbewegungen des Basiswertes reagieren. Durch die Hebelwirkung können in kurzer Zeit überproportionale Verluste anfallen.
  • Unterschiedliche Preisbildungsfaktoren: Veränderungen der impliziten Volatilität des Basiswertes beeinflussen den Wert von Outperformance-Zertifikaten. Zusätzlich wird ihr Wert durch Veränderungen des Zinsniveaus, durch eine Änderung erwarteter Dividendenzahlungen für den Basiswert sowie durch die Abnahme der Restlaufzeit beeinflusst. Während der Laufzeit kann sich der Wert des Produktes daher zeitweise anders entwickeln als vom Anleger erwartet. Das endgültige Auszahlungsprofil von Outperformance-Zertifikaten wird regelmäßig erst am Laufzeitende erreicht.
  • Begrenzte Laufzeit: Die Laufzeit eines Outperformance-Zertifikats ist befristet. Outperformance-Zertifikate können während der Laufzeit an Wert verlieren. Theoretisch ist ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich, wenn der Kurs des Basiswertes auf null fällt.
  • Basiswerte in Fremdwährung: Notiert der Basiswert an seiner Heimatbörse in einer anderen Währung als dem Euro, trägt der Anleger mit nicht währungsgesicherten Zertifikaten zusätzlich ein Währungsrisiko, da sich der Wert des Produktes unmittelbar aus dem Kurs des Basiswertes ableitet.
Bei nahezu allen strukturierten Produkten handelt es sich rechtlich um Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten. Bei Zahlungsschwierigkeiten oder Insolvenz des Emittenten ist das investierte Kapital nicht geschützt. Der Anleger trägt daher ein Bonitätsrisiko.

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