Investmentglossar


A
Am Geld
Eine Option oder ein Optionsschein liegt "am Geld", wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts ungefähr dem Basispreis entspricht.

Amerikanischer Optionstyp
Das Ausübungsrecht aus einem amerikanischen Optionstyp kann im Gegensatz zum europäischen Optionstyp jederzeit bis zur Fälligkeit ausgeübt werden.

Ask
Englischer Ausdruck für Briefkurs.

At the money
Englischer Ausdruck für "am Geld".

Aufgeld
Wenn Sie einen Optionsschein kaufen und sofort ihr Optionsrecht ausüben würden, um den Basiswert zu beziehen oder zu veräußern, so wäre das in der Regel für Sie teurer, als wenn Sie den Basiswert direkt am Markt kaufen oder verkaufen würden. Das Aufgeld drückt aus, um wieviel teurer der Umweg über den Optionsschein wäre. Das Aufgeld wird auf unserer Website in Prozent angegeben. Um Scheine mit unterschiedlicher Restlaufzeit miteinander vergleichen zu können, wird das Aufgeld zusätzlich als annualisierter Wert "Aufgeld p.a." angegeben.

Aufgeld (Optionsscheine)
Prozentsatz, um den der Kauf bzw. Verkauf des Basiswertes durch Kauf des Optionsscheins und sofortige Ausübung des Optionsrechts teurer ist als der direkte Kauf oder Verkauf des Basiswertes an der Börse.
Das Aufgeld wird ermittelt, um einen Optionsschein zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bewerten. In der Regel wird zur besseren Einschätzung des Optionsscheins das Aufgeld bezogen auf ein Laufzeitjahr (jährliches Aufgeld) ausgewiesen.
Beispiel:
Ausstattung eines Call-Optionsscheins
Aktueller Kurs des Optionsscheins: 40 €
Aktueller Kurs der Aktie (Basiswert): 150 €
Basispreis: 100 €
Das Optionsverhältnis ergibt sich aus dem Verhältnis Aktien zu Optionsscheinen. In diesem Fall nehmen wir eine Aktie pro zwei Optionsscheine an:
Optionsverhältnis = 1 Aktie : 2 Optionsscheine = 0,5
Die Restlaufzeit beträgt zwei Jahr
Berechnung des Aufgeldes:
Kurs des Optionsscheins : Optionsverhältnis = 40 € : 0,5 = 80 €
Basispreis + 80 € – Aktienkurs = 100 € + 80 € – 150 € = 30 €
(30 € : Aktienkurs) * 100 = (30 € : 150 €) * 100 = 20%
Jährliches Aufgeld = 20 % : Restlaufzeit in Jahren = 20 % : 2 = 10 %

Aus dem Geld
Eine Call-Option oder ein Call-Optionsschein notiert "aus dem Geld", wenn der Kurs des Basiswerts deutlich unter dem Basispreis liegt. Ein Put liegt "aus dem Geld", wenn der Kurs des Basiswerts deutlich über dem Basispreis liegt.

Ausgabeaufschlag (XTF)
Vertriebsgebühr, die beim Kauf von Fondsanteilen anfällt. Der Ausgabeaufschlag ist ein Entgelt, das die Fondsgesellschaft für die Herausgabe eines Fondsanteils erhebt. Meist handelt es sich um einen prozentualen Aufschlag auf den Ausgabepreis (bis zu 5 Prozent). Beim Fondshandel über die Börse Frankfurt fallen keine Ausgabeaufschläge an.

Ausübungsrecht
Jede Option beinhaltet ein Optionsrecht, welches der Inhaber der Option am Ende der Laufzeit (europäischer Optionstyp) oder jederzeit während der Laufzeit (amerikanischer Optionstyp) ausüben kann. Ein Call-Optionsschein verbrieft das Recht zum Kauf eines festgelegten Basiswerts zu einem bestimmten Preis in einer bestimmten Menge. Ein Put-Optionsschein verbrieft ein entsprechendes Verkaufsrecht.
B
Barausgleich
Ein Barausgleich findet statt, wenn der Inhaber eines Optionsscheins oder Zertifikats am Laufzeitende nicht den Basiswert geliefert bekommt, sondern eine Geldzahlung erhält. Bei einigen Basiswerten ist eine effektive Lieferung des Basiswertes gar nicht möglich (z.B. bei Indizes), bei anderen ist sie oftmals nicht erwünscht (z.B. Schweinebäuche), so dass heute sehr viele Produkte einen Barausgleich am Laufzeitende vorsehen. Auch bei Produkten auf Einzelaktien kann ein Barausgleich stattfinden.

Basispreis
Der Basispreis ist der Preis, zu dem der Inhaber einer Option oder eines Optionsscheins den Basiswert erwerben oder veräußern kann, wenn er das Optionsrecht ausübt.

Basiswert
Der Basiswert ist das Finanzinstrument, auf den sich ein Optionsschein oder Zertifikat bezieht. Die Kursbewegung des Basiswerts ist der wichtigste Einflussfaktor auf die Kursbewegung des strukturierten Produkts. Als Basiswerte existieren heute vor allem Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Anleihen oder Futures. Häufig werden von den Emittenten aber auch eigene Basiswerte definiert, z.B. selbst zusammengestellte Indizes oder genau festgelegte Aktienkörbe. Je nach Produktbedingungen kann sich die genaue Zusammensetzung dieser Basiswerte auch während der Laufzeit ändern.

Basket-Zertifikat
Ein Basket-Zertifikat bezieht sich nicht auf einen einzelnen Basiswert, sondern auf einen Korb (Basket) aus mehreren Finanzinstrumenten, meist mehreren Einzelaktien.

Bezugsrecht
Recht der Aktionäre, im Zuge einer Kapitalerhöhung ihrer Aktiengesellschaft eine bestimmte Anzahl junger Aktien zu erwerben und dadurch ihren Anteil am Grundkapital konstant zu halten. Ein Bezugsrecht wird den Aktionären i. d. R. bei einer Kapitalerhöhung gegen Einlagen, einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln, bei der Ausgabe von Wandel-, Options- und Gewinnschuldverschreibungen oder bei der Emission von Genussscheinen eingeräumt. Die Anzahl der jungen Aktien, die jedem Aktionär zustehen, ergibt sich aus dem sog. Bezugsverhältnis  d. h. der Relation Altaktien zu jungen Aktien , das sich rechnerisch aus dem Umfang der Kapitalerhöhung ableitet und in der Regel vom Vorstand bekannt gegeben wird. Die Aktionäre können innerhalb einer ebenfalls vom Vorstand bekannt gegebenen Bezugsfrist (mindestens zwei Wochen) das Bezugsrecht ausüben oder es an der Börse verkaufen. Der Wert des Bezugsrechts lässt sich rechnerisch ermitteln, unterliegt jedoch nach dessen Handelsaufnahme an einer Börse den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Am ersten Handelstag des Bezugsrechts wird der rechnerische Wert des Bezugsrechts vom Kurs der alten Aktien abgezogen. Für den Aktionär ergibt sich daraufhin eine Vermögensumschichtung, jedoch keine Vermögensänderung. Im Rahmen der Deregulierung des Aktienrechts wurde für die sog. kleine AG  die Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses geschaffen: Das Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen ist in diesem Fall ausgeschlossen, wenn die Kapitalerhöhung 10 Prozent des Grundkapitals nicht übersteigt oder der Ausgabepreis der jungen Aktien den der alten nicht wesentlich unterschreitet. Somit ist gewährleistet, dass der Altaktionär auch nach der Kapitalerhöhung seinen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft zumindest annähernd hält; eine Kapitalverwässerung ist also praktisch ausgeschlossen. Mehr Details zum Bezugrechtehandel finden Sie auf boerse-frankfurt.com im Bereich Wissen.

Bezugsverhältnis
Einige strukturierte Produkte beziehen auf genau eine Einheit des Basiswerts. In diesem Fall beträgt das Bezugsverhältnis exakt 1. Bei vielen Basiswerten würde dies aber zu einem sehr hohen Wert der Produkte führen, wodurch diese mit kleineren Anlagesummen nicht mehr handelbar wären. Daher werden die Produkte oftmals mit einem Bezugsverhältnis ausgestattet, um den Preis zu reduzieren. So haben z.B. viele Index-Zertifikate auf Aktienindizes ein Bezugsverhältnis von 0,01. Der Preis des Zertifikats beträgt damit nur noch ein Hundertstel des Indexstands und kann so von Privatanlegern leichter gehandelt werden.

Bid
Englischer Ausdruck für Geldkurs.

Black-Scholes-Modell
Das Black-Scholes-Modell ist eines der ersten und berühmtesten Modelle zur Berechnung fairer Optionspreise. Für die Entwicklung des Modells wurde im Jahr 1997 der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an Myron Scholes und Robert C. Merton verliehen. Fisher Black war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Die ursprüngliche Form des Black-Scholes-Modells ist bis heute vielfach weiterentwickelt worden.

Bonus Outperformance-Zertifikat
Das Rückzahlungsprofil eines Bonus Outperformance Zertifikats entspricht dem eines normalen Bonus-Zertifikats. Allerdings partizipiert der Anleger an Kurssteigerungen oberhalb einer bestimmten Kursniveaus überproportional. Im Gegenzug ist der Abstand zum Sicherheitslevel in der Regel geringer als bei einem vergleichbaren, herkömmlichen Bonus-Zertifikat.

Bonus-Zertifikat
Der Inhaber eines Bonus-Zertifikats erhält bei Fälligkeit mindestens einen Geldbetrag in Höhe des Bonuslevels ausbezahlt, wenn während der Laufzeit des Produkts ein bestimmtes Kursniveau (Sicherheitsschwelle) niemals unterschritten wurde. Bei starken Kursanstiegen des Basiswerts kann der ausgezahlte Betrag auch höher sein. Das Bonus-Zertifikat zählt zu den beliebtesten Produkttypen am Zertifikatemarkt.

Börsentermingeschäftsfähigkeit
siehe Termingeschäft

Break-even
Englischer Ausdruck für Gewinnschwelle.

Briefkurs
Emittenten stellen für ihre eigenen Produkte fortlaufend An- und Verkaufskurse zur Verfügung und gewährleisten so deren Handelbarkeit, auch wenn keine oder nur sehr geringe Umsätze stattfinden. Zum aktuellen Briefkurs können Sie ein strukturiertes Produkt wie etwa einen Optionsschein oder ein Zertifikat jederzeit während der Laufzeit vom Emittenten kaufen (Ausnahmefall: Die Emission ist restlos ausverkauft). Der Briefkurs liegt in den meisten Fällen etwas höher als der Geldkurs.

C
Call
Eine Call-Option beinhaltet das Recht, zu einem festen Zeitpunkt (europäischer Optionstyp) oder während einer bestimmten Frist (amerikanischer Optionstyp) einen bestimmten Basiswert zu einem genau festgelegten Preis in einer bestimmten Menge zu kaufen. Ein steigender Preis des Basiswerts führt daher zu einer Wertsteigerung des Optionsrechts und damit der Option. Inhaber von Calls profitieren folglich von steigenden Kursen des Basiswerts. Call-Optionsscheine sind Call-Optionen, die als Wertpapier verbrieft sind. Dadurch werden sie für Privatanleger leichter handelbar.

Cap
Manche strukturierten Produkte sind mit einem Cap ausgestattet. Der Wert des Produkts kann diesen Cap niemals überschreiten. Im Gegenzug sind diese Produkte in der Regel günstiger als ein vergleichbarer Produkttyp ohne Cap bzw. als der Basiswert selbst.

Capped Warrant
siehe Discount Optionsschein

Cash Settlement
Englischer Ausdruck für "Barausgleich".
D
Delta
Delta zählt zu den dynamischen Kennzahlen für Derivate. Das Delta eines Optionsscheins gibt an, wie stark sich der Wert des Optionsscheins verändert, wenn der Basiswert sich um eine Geldeinheit bewegt. Dabei muss zusätzlich das Bezugsverhältnis berücksichtigt werden, wenn dieses nicht 1 ist. Das Delta von Call-Optionsscheinen liegt zwischen 0 und 1. Je weiter eine Option aus dem Geld notiert, umso kleiner wird das Delta. Ein Delta von 0,5 bedeutet hier, dass der Optionsschein theoretisch um 0,50 Euro steigen würde, wenn der Basiswert um 1,00 Euro steigt. Da das Delta sich aber als dynamische Kennzahl mit jedem Tick des Basiswert sofort wieder leicht verändert, handelt es sich um eine theoretische Rechnung. Das obige Beispiel setzt zudem voraus, dass alle anderen Preiseinflussfaktoren auf den Preis der Option (Volatilität, Zinsen, Dividenden) unverändert bleiben. Dennoch ist das Delta eine der wichtigsten Kennzahlen, um Chance und Risiko von Optionen und Optionsscheinen einschätzen zu können. Optionen und Optionsscheine mit einem Delta nahe 0 reagieren fast gar nicht mehr auf Preisbewegungen des Basiswerts. Vielmehr wird der Preis der Option sehr stark von Veränderungen der impliziten Volatilität bestimmt und verhält sich daher sehr unberechenbar. Da eine Put-Option von fallenden Preisen profitiert, liegt das Delta hier stets zwischen 0 und -1.

Derivate
Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert von einem oder mehreren zugrundeliegenden Basiswerten abhängt. Zudem haben weitere Faktoren einen Einfluss auf den Wert eines Derivats, z.B. Veränderungen des Zinsniveaus, der Volatilität oder erwarteter Dividendenzahlungen. Derivate existieren in verbriefter und unverbriefter Form. Zu den unverbrieften Derivaten zählen beispielsweise Optionen und Futures, die an Terminbörsen wie der EUREX gehandelt werden. Optionsscheine und Zertifikate zählen zu den verbrieften Derivaten. Als echte Wertpapiere sind sie für Privatanleger leichter zugänglich als Futures oder Optionen. Die Produkte können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein, von kapitalgarantierten Produkten bis hin zu hochspekulativen Instrumenten ist alles möglich. Da bestimmte Derivate wie Put-Optionsscheine auch von fallenden Kursen profitieren können, sind Derivate auch als Absicherungsinstrumente unverzichtbar.

Digital Optionsschein
Digital Optionsscheine zahlen bei Fälligkeit einen festgelegten Betrag aus, wenn der Basiswert oberhalb oder unterhalb einer festgelegten Kursschwelle notiert. Andernfalls verfällt das Produkt wertlos.

Discount
Der Discount gibt in Prozent an, um wieviel ein Discount-Zertifikat gegenüber dem aktuellen Kurs des Basiswerts verbilligt ist. Die Cap gibt an, auf welche maximale Rendite die Gewinnbeteiligung begrenzt ist.

Discount Optionsschein
Discount Optionsscheine sind Optionsscheine, deren Wert einen festgelegten Höchstbetrag (Cap) niemals übersteigen kann. Im Gegenzug sind Discount Optionsscheine günstiger als normale Optionsscheine mit identischem Basispreis ohne Cap. Seinen maximal möglichen Wert kann ein Discount Optionsschein erst am Laufzeitende erreichen.

Discount Warrant
Discount Optionsschein

Discount-Zertifikat
Ein Discount-Zertifikat ermöglicht den Einstieg in einen Basiswert zu einem reduzierten Preis. Der Discount wirkt gleichzeitig als Sicherheitspuffer gegen Kursrückgänge. Im Gegenzug ist die maximale Rendite jedoch auf einen festgelegten Höchstbetrag begrenzt.

Dividende
Gewinnabhängige Zahlung an die Aktionäre. Die Zahlung einer Dividende wird jährlich von der Hauptversammlung (HV) einer Aktiengesellschaft beschlossen. Die Dividende wird als Euro-Betrag oder als prozentualer Anteil am Unternehmensgewinn angegeben. Der Börsenkurs wird nach dem Beschluss der HV um die Höhe der Dividende vermindert und die Aktie mit dem Zusatz ex Dividende  versehen. Der Erwerber einer Aktie ex Dividende hat keinen Anspruch auf diese Dividende. Die Dividende ist für alle Aktien eines Unternehmens, die derselben Gattung (z. B. Vorzugsaktie) angehören, gleich hoch. Die Höhe der Dividende richtet sich in erster Linie nach dem Bilanzgewinn und der wirtschaftlichen Perspektive des Unternehmens und wird der HV vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen. Dennoch zahlen Unternehmen ihren Aktionären zumeist eine gleich bleibende Dividende (Dividendenkontinuität). Dies soll v. a. in ertragsschwachen Phasen beruhigend auf die Anleger wirken und eine positive Ertragserwartung vermitteln. Ausgezahlt wird die Dividende durch die für das Unternehmen tätigen Banken.

E
Effektive Lieferung
Ist bei einem strukturierten Produkt am Laufzeitende eine effektive Lieferung des Basiswertes vorgesehen, so wird dem Inhaber am Fälligkeitstag eine entsprechende Anzahl an Basiswerten in sein Depot gebucht, sofern die Bedingungen hierfür erfüllt sind. Eine effektive Lieferung ist in der Regel nur bei Produkten vorgesehen, die sich auf Aktien beziehen. Bei den meisten anderen Produkten erfolgt bei Fälligkeit ein Barausgleich.

Effektiver Hebel
siehe Omega

Emittent
Bei jedem strukturierten Produkt handelt es sich rechtlich gesehen um eine Schuldverschreibung. Sobald der Anleger ein strukturiertes Produkt erwirbt, wird er zum Gläubiger des Emittenten, der das Produkt begeben hat. Der Anleger sollte daher auch die Bonität des Emittenten in seine Anlageentscheidung miteinbeziehen. Die meisten Produkte werden von großen Banken und Wertpapierhandelshäusern emittiert.

EUREX
Die EUREX ist die größe Terminbörse weltweit. An der EUREX werden unverbriefte Derivate wie Optionen und Futures gehandelt.

Europäischer Optionstyp
Das Ausübungsrecht aus einem europäischen Optionstyp kann im Gegensatz zum amerikanischen Optionstyp nur am Laufzeitende der Option ausgeübt werden.

Express-Zertifikat
Klassische Express-Zertifikate eignen sich für seitwärtslaufende bis leicht steigende Märkte. Die Laufzeit dieser Produkte beträgt bei Emission meist 3-5 Jahre. Während der Laufzeit sind mehrere Stichtage festgelegt. Wird an einem dieser Stichtage ein bestimmtes Kursniveau im Basiswert erreicht oder überschritten, so wird das Produkt vorzeitig fällig und der Anleger erhält einen festgelegten Betrag ausbezahlt.
F
Fairer Wert
Mit mathematischen Modellen wie z.B. dem Black-Scholes-Modell lassen sich sogenannte theoretische Werte oder faire Werte für Optionspreise errechnen. Je nach verwendetem Modell können diese aber voneinander abweichen und somit nur als Anhalt dienen.

Fälligkeit
Am Fälligkeitstag wird die Rückzahlung aus einem Zertifikat oder Optionsschein vorgenommen. Diese kann über eine Barausgleich in Form einer Geldbuchung oder über die effektive Lieferung des Basiswerts vorgenommen werden.

Finanztermingeschäft
siehe Termingeschäft

Forward
Individuell ausgestalteter, nicht börslich gehandelter Terminkontrakt. Bei einem Forward vereinbaren die Geschäftspartner individuell die Art und den Preis des Handelsobjekts, die Liefermenge sowie den Fälligkeitszeitpunkt miteinander. Durch die variablen Ausgestaltungsmöglichkeiten sind Forwards schwerer handelbar. Die Sicherheitsleistungen müssen individuell vereinbart werden, da der Geschäftspartner  und nicht die Clearingstelle  das Risiko trägt.

Future
Futures sind standardisierte Finanztermingeschäfte, die an Terminbörsen wie der EUREX gehandelt werden. Futures zählen zu den unbedingten Termingeschäften. Bei Fälligkeit sind beide Parteien - Käufer und Verkäufer - zur Erfüllung des Geschäfts verpflichtet. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei einem Futures-Geschäft um einen Kauf bzw. Verkauf eines Finanzinstruments zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft. Die Bedingungen werden aber bereits bei Abschluss des Geschäfts festgelegt.

G
Gamma
Das Gamma gibt an, wie stark sich das Delta einer Option oder eines Optionsscheins verändert, wenn sich der Basiswert um eine Geldeinheit bewegt. Gamma zählt zu den dynamischen Kennzahlen von Optionen.

Garantie-Zertifikat
Bei einem Garantie-Zertifikat garantiert der Emittent eine teilweise oder vollständige Rückzahlung des eingesetzten Kapitals. Als Ausgleich für diese Sicherheit profitieren Garantie-Zertifikate von Kurssteigerungen des Basiswerts gegenüber einem Direktinvestment oft nur unterproportional.

Geld-Brief-Spanne
Emittenten stellen für ihre Produkte in der Regel fortlaufend An- und Verkaufskurse bereit (Geldkurs, Briefkurs) und gewährleisten so deren Handelbarkeit, auch wenn keine oder nur geringe Umsätze stattfinden. Die Differenz zwischen diesen beiden Kursen wird als Geld-Brief-Spanne oder "Spread" bezeichnet.

Geldkurs
Emittenten stellen für ihre eigenen Produkte fortlaufend An- und Verkaufskurse zur Verfügung und gewährleisten so deren Handelbarkeit, auch wenn keine oder nur sehr geringe Umsätze stattfinden. Zum aktuellen Geldkurs können Sie ein strukturiertes Produkt wie etwa einen Optionsschein oder ein Zertifikat jederzeit während der Laufzeit an den Emittenten verkaufen. Der Geldkurs liegt in den meisten Fällen etwas niedriger als der Briefkurs.

Gewinnschwelle
Die Gewinnschwelle oder "Break-even" gibt an, wie stark der Basiswert eines Optionsscheins steigen müsste, um als Anleger bei Fälligkeit keinen Verlust zu erleiden. Da die meisten Anleger Optionsscheine nicht bis zur Fälligkeit halten, sondern den Optionsschein vorzeitig mit Kursgewinnen verkaufen möchten, spielt die Gewinnschwelle nur eine untergeordnete Rolle.

H
Handelsüberwachungsstelle
Die Handelsüberwachungsstelle überwacht die korrekte Ausführung von börslichen Orders, den ordnungsgemäßen Ablauf des Börsenhandels und recherchiert bei Verdacht auf Gesetzesverstöße (z.B. Insiderhandel). Anleger können sich bei Verdacht auf eine nicht ordnungsgemäße Orderausführung am Marktplatz Frankfurt kostenfrei an die Handelsüberwachung wenden: Tel. 0800 - 23 020 23

Hebel
Hebelprodukte vollziehen die Bewegungen eines Basiswerts oftmals deutlich stärker nach. Der Hebel ist ein Maß für die Hebelwirkung eines Produkts. Ein Produkt mit einem Hebel von 5 bewegt sich um etwa 5%, wenn sich der Basiswert um 1% bewegt. Zu beachten ist, dass die Hebelwirkung in beiden Richtungen wirkt! Bei Knock-out-Produkten ist die Verlässlichkeit des Hebels vergleichsweise hoch. Bei Optionsscheinen besitzt der (einfache) Hebel dageen nur eine sehr begrenzte Aussagekraft, da zusätzlich die Preissensitivität (Delta) beachtet werden muss. Bei Optionsscheinen stellt das Omega die geeignetere Kennzahl zur Beurteilung der Hebelwirkung dar.

Hedging
Da Put-Optionsscheine und Knock-out-Puts bei fallenden Kursen des Basiswerts an Wert gewinnen, ist es mit diesen Produkten möglich, beispielsweise einzelne Aktienpositionen oder ganze Portfolios gegen Kursverluste abzusichern. Dieses Absichern wird als Hedging bezeichnet. Wenn Emittenten strukturierte Produkte verkaufen, spekulieren sie nie gegen den Anleger. Vielmehr sichern sie sich im Hintergrund über Käufe und Verkäufe von Aktien, Optionen oder Futures ab, so dass die Absicherungsposition sich möglichst exakt so verhält wie der Wert des verkauften Produkts. Es spielt daher für den Emittenten wirtschaftlich keine Rolle, ob der Käufer des Produkts mit seiner Marktmeinung richtig lag oder falsch. Auch dieser Prozess der Absicherung auf Seiten des Emittenten wird Hedging genannt.

Historische Volatilität
Volatilität im Finanzbereich ist ein Gradmesser für die Schwankungsstärke eines Finanzinstruments. Die historische Volatilität gibt an, wie stark der Kurs eines bestimmten Finanzinstrument in der Vergangenheit geschwankt ist. Volatilitäten können für unterschiedliche Zeiträume berechnet werden. Häufig werden 100 oder 250 Handelstage verwendet.

Hit-Optionsschein
Hit-Optionsscheine werden vorzeitig fällig, wenn der Basiswert eine festgelegte Kursschwelle erreichtoder durchbricht. In diesem Fall erhält der Anleger einen bestimmten Betrag ausbezahlt. Andernfalls verfällt das Produkt am Ende der Laufzeit wertlos.

I
Im Geld
Eine Call-Option oder ein Call-Optionsschein notiert "im Geld", wenn der Kurs des Basiswerts deutlich über dem Basispreis liegt. Ein Put liegt "im Geld", wenn der Kurs des Basiswerts deutlich unter dem Basispreis liegt.

Implizite Volatilität
Volatilität im Finanzbereich ist ein Gradmesser für die Schwankungsstärke eines Finanzinstruments. Die implizite Volatilität gibt an, welche Schwankungsstärke vom Kurs eines Finanzinstruments in der Zukunft erwartet wird. Die implizite Volatilität ist neben dem Kurs des Basiswertes der wichtigste Einflussfaktor auf den Wert von Optionen und Optionsscheinen. Eine steigende implizite Volatilität des Basiswerts führt zu steigenden Preisen von Optionen und Optionsscheinen, da sich die Chancen auf eine hohe Rückzahlung bei Fälligkeit erhöhen, während der maximale Verlust für den Käufer stets auf das eingesetzte Kapital begrenzt ist. Eine fallende implizite Volatilität des Basiswerts führt zu fallenden Preisen von Optionen und Optionsscheinen auf diesen Basiswert. Dieser Effekt kann im Extremfall so stark sein, dass der Kus eines Call-Optionsscheins fällt, obwohl der Basiswert Kursgewinne verzeichnet. Die Kennzahl Vega gibt an, wie stark ein Optionsschein auf Veränderungen der impliziten Volatilität reagiert. Veränderungen der Volatilität wirken sich nur auf den Zeitwert eines Optionsscheins aus. Der Anleger kann daher den Einfluss der Volatilität beim Kauf von Optionsscheinen reduzieren, indem er Scheine wählt, die bereits einen inneren Wert aufweisen, also im Geld notieren.

In the money
Englischer Ausdruck für "im Geld".

Index
Statistisches Instrument, das die Entwicklung von Preisen und Mengen abbildet. Indizes sind statistisch berechnete Größen, die die Entwicklung einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren messen. Indizes gibt es für alle Arten von Wertpapieren und Rohstoffen sowie für viele Branchen und Regionen weltweit. Die Deutsche Börse AG berechnet über 2.100 Indizes. Überblick, aktuelle Marktdaten und Index-Zusammensetzungen sowie Index-Regeln finden Sie auf boerse-frankfurt.com im Bereich Indizes.

Index-Zertifikat
siehe Quanto

Indexanleihe
Eine Indexanleihe funktioniert analog einer Aktienanleihe. Als Basiswert dienen hier aber nicht Aktien, sondern Indizes.

Inline Optionsschein
Der Inhaber eines Inline-Optionsscheins erhält am Laufzeitende einen festen Betrag ausbezahlt, wenn der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit einen bestimmten Korridor nicht verlassen hat. Werden die Grenzen des Korridors berührt oder verlassen, verfällt das Produkt wertlos.

Innerer Wert
Der Kurs eines Optionsscheins besteht aus zwei Komponenten: Zeitwert und innerer Wert. Der innere Wert eines Call-Optionsscheins ist die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis, multipliziert mit dem Bezugsverhältnis. Ein Optionsschein besitzt nur dann einen inneren Wert, wenn er im Geld notiert. Andernfalls beträgt der innere Wert 0, er ist niemals negativ. Der innere Wert eines Put-Optionsscheins ist die Differenz zwischen Basispreis und aktuellem Kurs des Basiswerts, multipliziert mit dem Bezugsverhältnis. Der innere Wert wird nur durch den Kurs des Basiswerts bestimmt. Veränderungen anderer Faktoren wie Volatilität, Zinsniveau oder Dividenden beeinflussten nur den Zeitwertanteil.

ISIN
Die ISIN ist die internationale Form der WKN (Wertpapierkennnummer) bzw. Valorennummer. ISIN steht für International Securities Identification Number. Sie ist stets zwölfstellig und enthält eine Länderkennung. Die ISINs von deutschen Wertpapieren beginnen beispielsweise mit "DE &", die ISINs von Schweizer Wertpapieren mit "CH...".
J
Zu dem Buchstaben J sind derzeit keine Begriffe vorhanden.
K
Kaufoption
siehe Call

Knock-out Optionsschein
Knock-out-Optionsscheine können vorzeitig verfallen, wenn der Basiswert während der Laufzeit eine bestimmte Kursschwelle, die Knock-out-Schwelle, unterschreitet (Call) oder überschreitet (Put). In diesem Fall spricht man von einem "Knock-out-Event". Inhaber von Knock-out-Calls profitieren von steigenden Kursen, Inhaber von Knock-out-Puts von fallenden Kursen des Basiswerts. Trotz des zusätzlichen Risikos sind Knock-out-Optionsscheine in den letzten Jahren sehr populär geworden, da Veränderungen der impliziten Volatilität nur einen geringen oder gar keinen Einfluss auf den Preis der Produkte besitzen. Die Kursbewegungen der Knock-out-Papiere sind daher für den Anleger leichter nachvollziehbar als die von normalen Optionsscheinen. Ein Knock-out-Optionsschein ist in den meisten Fällen günstiger und besitzt eine größere Hebelwirkung als ein vergleichbar ausgestatteter, normaler Optionsschein. Einige Knock-out-Optionsscheine besitzen eine zusätzliche Stop-loss-Schwelle. Bei Verletzung dieser Stop-loss-Schwelle wird das Papier zwar ebenfalls vorzeitig fällig, der Anleger erhält aber in den meisten Fällen einen Restwert ausbezahlt.

Knock-out-Schwelle
Das Verletzten der festgelegten Knock-out-Schwelle durch den Basiswert führt zum vorzeitigen Verfall eines Knock-out-Optionsscheins.

Korridor Optionsschein
Der innere Wert eines Korridor-Optionsscheins erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Basiswert innerhalb des definierten Korridors notiert, um einen festen Betrag. Bei Fälligkeit wird der gesammelte innere Wert ausbezahlt. Vorsicht: Es gibt auch Korridor-Scheine, bei denen für jeden Tag, an dem der Basiswert außerhalb des Korridors steht, ein fester Betrag wieder vom inneren Wert abgezogen wird.

Kursindex
Index, der die reine Kursentwicklung eines bestimmten Portfolios von Wertpapieren wiedergibt. Gegensatz: Performance-Index. Kursindizes zeichnen die reine Kursentwicklung der Aktien oder Renten nach. Alle Aktien- und Rentenindizes werden von der Deutschen Börse als Kurs- und als Performance-Index berechnet. In Aktien-Kursindizes sind Dividendenzahlungen und Kapitalveränderungen nicht enthalten; diese Indizes bilden also auch die bei Dividenden üblichen Kursabschläge ab. Bei Renten-Kursindizes bleibt der Zinsertrag unberücksichtigt, der sich bei Reinvestition des abdiskontierten durchschnittlichen Jahreskupons erzielen ließe.
L
Letzter Preis
Der letzte festgestellte Preis ist der Preis, zu dem der letzte Umsatz in einem strukturierten Produkt stattgefunden hat (gelegentlich werden auch Preise ohne Umsatz festgestellt, um Deckungsprüfungen bei den Online-Brokern auf Basis aktueller Daten zu ermöglichen). Da aufgrund der großen Produktzahl an unseren beiden Marktplätzen nur ein Teil der Produkte regelmäßig gehandelt wird, ist der letzte festgestellte Preis oft mehrere Stunden alt. Zum Treffen einer Anlageentscheidung sollte der Anleger daher unbedingt die Realtime Geld- und Briefkurse beobachten. Diese geben jederzeit an, zu welchem Kurs das Produkt aktuell gehandelt werden kann. Außerhalb der aktuell gültigen Geld-Brief-Spanne darf kein Kurs zustandekommen.

Limit
Limit ist ein Orderzusatz, mit dem der Anleger beim Aufgeben einer börslichen Order angeben kann, wieviel er maximal bereit ist, für ein Wertpapier zu bezahlen, bzw. wieviel er beim Verkauf eines Produkts mindestens erlösen möchte. Wir empfehlen allen Anlegern dringend, grundsätzlich jede Order mit einem Limit zu versehen, um sich vor negativen Überraschungen beim Ausführungspreis, z.B. durch plötzliche Kursschwankungen, zu schützen.

Liquidität
Die Liquidität ist ein Maß dafür, wie leicht ein Finanzinstrument handelbar ist. Bei sehr wenig liquiden Aktien mit wenig Umsatz kann die Ausführung einer Order einige Zeit in Anspruch nehmen, zudem ist die Geld-Brief-Spanne meist höher als bei sehr liquiden Titeln. Im Bereich der Optionsscheine und Zertifikate stellen Emittenten für ihre Produkte in der Regel fortlaufend An- und Verkaufskurse für ihre Produkte. Die meisten strukturierten Produkte sind also auch dann jederzeit handelbar, wenn keine oder nur sehr geringe Umsätze in den Produkten stattfinden.
M
Zu dem Buchstaben M sind derzeit keine Begriffe vorhanden.
N
Zu dem Buchstaben N sind derzeit keine Begriffe vorhanden.
O
Omega
Das Omega zählt zu den dynamischen Optionskennzahlen und ist ein Maß für die Hebelwirkung eines Optionsscheins. Das Omega kann berechnet werden, indem die Kennzahlen Hebel und Delta miteinander multipliziert werden. Ein Optionsschein mit einem Hebel von 10 und einem Delta von 0,6 besitzt ein Omega von 6. Der Kurs dieses Optionsscheins würde sich um etwa 6% bewegen, wenn sich der Basiswert um 1% bewegt. Wie bei allen Kennzahlen ist zu beachten, dass es sich hierbei um eine theoretische Rechnung handelt, da sich eine Kennzahl mit jedem Tick des Basiswerts sofort wieder verändert. Zudem ist zu beachten, dass bei Scheinen mit einem sehr kleinen Delta (weit aus dem Geld) die Aussagekraft der Kennzahlen stark nachlässt, da der Wert des Optionsscheins fast nur noch von Veränderungen der impliziten Volatilität beeinflusst wird.

Option
Eine Option beinhaltet das Recht zum Kauf oder Verkauf eines Basiswertes zu einem festgelegten Preis in einer bestimmten Menge zu einem festgelegten Zeitpunkt (europäischer Optionstyp) oder während einer bestimmten Frist (amerikanischer Optionstyp). Optionsscheine sind wertpapiermäßig verbriefte Formen von Optionen. Sie sind meist über Wertpapierbörsen handelbar und daher für Privatanleger meist leichter zugänglich als Optionen.

Optionsprämie
Der Preis, der beim Kauf einer Option vom Käufer zu bezahlen ist, wird als Optionsprämie bezeichnet.

Optionspreis
siehe Optionsprämie

Optionsschein
Ein Optionsschein beinhaltet das Recht zum Kauf oder Verkauf eines Basiswertes zu einem festgelegten Preis in einer bestimmten Menge zu einem festgelegten Zeitpunkt (europäischer Optionstyp) oder während einer bestimmten Frist (amerikanischer Optionstyp). Optionsscheine sind wertpapiermäßig verbriefte Formen von Optionen, die an Terminbörsen wie der EUREX gehandelt werden. Optionsscheine sind meist über Wertpapierbörsen handelbar und daher für Privatanleger meist leichter zugänglich als Optionen.

Out of the money
Englischer Ausdruck für "Aus dem Geld".

Outperformance-Zertifikat
Outperformance-Zertifikate ermöglichen es dem Anleger, von Kurssteigerungen des Basiswerts oberhalb eines festgelegten Basispreises überproportional zu profitieren. Wie stark die Outperformance oberhalb dieser Schwelle per Fälligkeit ist, wird mit der Partizipationsrate festgelegt. Das Verlustrisiko ist nicht größer als bei einem Direktinvestment in den Basiswert. Der Anleger verzichtet allerdings auf den Erhalt einer Dividende.
P
Performance-Index
Index, der im Gegensatz zum Kursindex um Dividenden und Kapitalveränderungen bzw. Zinszahlungen bereinigt wird. Die wichtigen Aktien- und Rentenindizes werden von der Deutschen Börse zugleich als Kursindizes und Performance-Indizes berechnet. Dividenden- und sonstige Zahlungen an die Aktionäre werden bei der Berechnung eines Aktien-Performance-Index in das fiktive Portfolio reinvestiert. Renten-Kursindizes werden unter Berücksichtigung des Zinsertrags  d. h. Reinvestition des abdiskontierten durchschnittlichen Jahreskupons  berechnet.

Performance-Messung
Am Marktplatz Frankfurt wird seit einiger Zeit die Ausführungsgeschwindigkeit der einzelnen Emittenten gemessen. Die Emittenten, die am Qualitätssegment Scoach Premium teilnehmen, haben sich bereit erklärt, diese Daten zu veröffentlichen. Die monatlichen Auswertungen können Sie im Bereich "Statistiken" im Menü "Smart Trading" einsehen. Anleger, die auf eine sehr schnelle Orderausführung Wert legen, können daher die Ausführungsgeschwindigkeit eines Emittenten als Kriterium in ihre Anlageentscheidung mit einbeziehen.

Physical Delivery
Englischer Ausdruck für "Effektive Lieferung".

Plain Vanilla
Mit dem Ausdruck "Plain Vanilla" ist im Bereich der strukturierten Produkte regelmäßig die Standardvariante eines Produkttyps gemeint. Ursprünglich wurde der Ausdruck "Plain Vanilla Warrants" für normale Optionsscheine verwendet. Heute wird der Ausdruck jedoch auch für andere Produkttypen verwendet, z.B. "Plain Vanilla Discounts" für klassische Discount-Zertifikate.

Power Optionsschein
Um den inneren Wert eines Power-Optionsscheins zu berechnen, muss die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis quadriert werden. Diese Produkte können daher in bestimmten Situationen kurz vor Laufzeitende eine enorme Hebelwirkung entfalten. Der maximale Gewinn ist jedoch stets auf einen festen Höchstbetrag begrenzt.

Preissensitivität
siehe Delta

Put
Eine Put-Option beinhaltet das Recht, zu einem festen Zeitpunkt (europäischer Optionstyp) oder während einer bestimmten Frist (amerikanischer Optionstyp) einen bestimmten Basiswert zu einem genau festgelegten Preis in einer bestimmten Menge zu verkaufen. Ein fallender Preis des Basiswerts führt daher zu einer Wertsteigerung des Optionsrechts und damit der Option. Inhaber von Puts profitieren folglich von fallenden Kursen des Basiswerts. Put-Optionsscheine sind Put-Optionen, die als Wertpapier verbrieft sind. Dadurch werden sie für Privatanleger leichter handelbar.
Q
Quanto
Viele Basiswerte von Optionsscheinen und Zertifikaten notieren an ihrer Heimatbörse in Fremdwährungen (z.B. japanische Aktien in JPY). Da sich der Wert von solchen Produkten bei Fälligkeit in einer Fremdwährung berechnet, unterliegt der Anleger beim Kauf dieser Produkte einem Wechselkursrisiko. Bei strukturierten Produkten mit den Zusatz "Quanto" handelt es sich um Produkte mit eingebauter Währungssicherung, die den Anleger vor Wechselkursschwankungen schützt.

Quote
Die fortlaufend bereitgestellten An- und Verkaufskurse der Emittenten für ihre strukturierten Produkte werden als "Quotes" bezeichnet. Ein Quote besteht immer aus der Wertpapierkennnummer, einem Geldkurs mit dazugehörigem Volumen sowie einem Briefkurs mit dazugehörigen Volumen. Die Quotes werden auf unserer Website realtime veröffentlicht. Am Marktplatz Frankfurt werden an Spitzentagen bis zu 700 Mio. Quotes verarbeitet.
R
Ratio
Englischer Ausdruck für Bezugsverhältnis.

Reverse Bonus Zertifikat
Das Reverse Bonus Zertifikat ist ein relativ junger Produkttyp, der das Auszahlungsprofil eines normalen Bonus-Zertifikats umkehrt. Der Anleger erhält mindestens den Bonusbetrag, wenn ein festgelegter Sicherheitslevel oberhalb(!) des aktuellen Basiswertkurses während der Laufzeit zu keiner Zeit verletzt wird. Das Produkt eignet sich daher nicht für steigende, sondern für seitwärts laufende oder fallende Märkte.

Reverse Convertible
Englischer Ausdruck für Aktien- und Indexanleihen.

Rho
Rho zählt zu den dynamischen Optionskennzahlen und gibt an, wie stark der Wert einer Option oder eines Optionsscheins auf Zinsveränderungen reagiert. Da der Einfluss von Veränderungen des Zinsniveaus auf Optionspreise vergleichsweise gering ist, spielt Rho für den Anleger nur eine untergeordnete Rolle.

Rolling Discount-Zertifikat
Hinter Rolling Discount-Zertifikaten steht eine Strategie, bei der in regelmäßigen Abständen in fiktive, kurzlaufende Discount-Zertifikate investiert wird, meist mit einer Laufzeit von 1 oder 3 Monaten. Nach Ablauf wird der nun zur Verfügung stehende Geldbetrag sofort wieder in ein neue Discount-Konstruktion investiert. Der Anleger profitiert davon, dass der Zeitwertgewinn bei Discount-Zertifikaten am Laufzeitende am größten ist, und hat zudem den Vorteil, dass er nicht selbst ständig neue Produkte suchen und Kauforders aufgeben muss.
S
Sensitivität
siehe Delta

Short gehen
Manche Marktteilnehmer verkaufen Finanzinstrumente, ohne diese zu besitzen (Leerverkauf). Ihr Ziel ist es, von fallenden Kursen zu profitieren und das Instrument zu einem späteren Zeitpunkt zu einem günstigeren Kurs zurückzukaufen. Die Kursdifferenz entspräche in diesem Fall dem erzielten Gewinn. Das Eingehen einer solchen Position bezeichnet man als "short gehen". Im Alltagsgebrauch wird dieser Begriff unter Anlegern heute jedoch häufig auch dann verwendet, wenn jemand mit dem Kauf von Put-Optionsscheinen oder Put-Optionen auf fallende Kurse setzt, obwohl es sich hierbei nicht um Leerverkäufe handelt.

Sicherheitspuffer
Differenz zwischen aktuellem Preis und der unteren Kursschwelle, der Sicherheitsschwelle, eines Zertifikats. Der Sicherheitspuffer wird in Prozent angegeben und gibt an, wie weit der Kurs von der unteren Kursschwelle entfernt. Er entspricht also dem Verlust, den der Basiswert machen kann, bevor die Sicherheitsschwelle erreicht und damit die Sicherheitskomponenten des Zertifikats unwirksam werden. Mehr Informationen finden Sie zu den Produkttypen unter Produktwissen.

Specialist
Specialists verpflichten sich Orders auf Basis von An- und Verkaufskursen des Emittenten auszuführen. Somit sind sie für die Orderausführungen verantwortlich.

Spread
siehe Geld-Brief-Spanne

Sprint-Zertifikat
Sprint-Zertifikate profitieren von moderaten Kursanstiegen überproportional (in den meisten Fällen doppelt). Der maximal mögliche Gewinn ist allerdings auf einen festgelegten Höchstbetrag begrenzt.

Stop-loss-Schwelle
Viele Knock-out-Optionsscheins sind zusätzlich mit einer Stop-loss-Schwelle ausgestattet. Berührt der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit die Stop-loss-Schwelle, so wird das Produkt sofort vorzeitig fällig. In den meisten Fällen erhält der Anleger bei Verletzung der Stop-loss-Schwelle noch einen Restwert gutgeschrieben.

Strike
Englischer Ausdruck für Basispreis.
T
Terminbörse
An einer Terminbörse werden unverbriefte Derivate gehandelt, dazu zählen insbesondere Optionen und Futures. Eine der bekanntesten Terminbörsen weltweit ist die EUREX.

Termingeschäft
Bei Abschluss eines Termingeschäfts werden alle Konditionen für das Geschäft fest vereinbart. Zahlungen und Lieferungen aus diesem Geschäft erfolgen jedoch in der Zukunft. Zu unterscheiden ist zwischen bedingten und unbedingten Termingeschäften: Zu den bedingten Termingeschäften zählen Optionen und Optionsscheine. Der Käufer der Option kann sein Optionsrecht ausüben oder es verfallen lassen. Zu den unbedingten Termingeschäften zählen beispielsweise Futures und Forwards. Bei einem unbedingten Termingeschäft sind beide Parteien - Käufer und Verkäufer - zur Erfüllung verpflichtet. Da auch Optionsscheine in der Regel als Termingeschäfte klassifiziert sind, muss der Anleger zum Handel mit Hebelinstrumenten über seine Bank die Börsentermingeschäftsfähigkeit beantragen.

Termingeschäftsfähigkeit
siehe Termingeschäft

Theta
Optionen und Optionsscheine bestehen aus Zeitwert und innerem Wert. Der Zeitwert baut sich während der Laufzeit allmählich ab und beschleunigt sich gegen Ende der Laufzeit. Zum Bewertungszeitpunkt beträgt der Zeitwert schließlich 0. Theta zählt zu den dynamischen Optionskennzahlen und gibt an, wie stark eine Option oder ein Optionsschein theoretisch an Zeitwert verliert, wenn alle anderen Einflussfaktoren auf den Preis der Option sich nicht verändern. Theta wird meist in % pro Woche angegeben.

Totalverlustrisiko
Das Totalverlustrisiko bezeichnet das Risiko, das eingesetzte Kapital beim Eingehen einer Position am Finanzmarkt vollständig zu verlieren. Dieses Risiko besteht theoretisch bei jedem Kauf einer Aktie (bei Insolvenz des Unternehmens), aber auch bei den meisten strukturierten Produkten. Ausgenommen hiervon sind - solange der Emittent nicht zahlungsunfähig wird - kapitalgarantierte Produkte, bei denen eine Mindestrückzahlung garantiert wird, sowie Aktien- und Indexanleihen, die zumindest einen festen Zinssatz garantieren. Besonders hoch ist das Totalverlustrisiko aufgrund der Hebelwirkung bei vielen Optionsscheinen und Knock-out-Optionsscheinen.

Turbo
siehe Knock-out-Optionsschein

Twin-Win-Zertifikat
Mit Twin-Win-Zertifikaten sind Gewinne sowohl bei steigenden wie auch bei fallenden Kursen möglich. Bei stark fallenden Kursen besteht jedoch die Gefahr, dass eine festgelegte Sicherheitsschwelle verletzt wird. In diesem Fall können auch hohe Verluste anfallen.

U
Underlying
Englischer Ausdruck für "Basiswert".


V
Vega
Vega zählt zu den dynamischen Optionskennzahlen und gibt an, wie stark der Preis einer Option oder eines Optionsscheins auf Veränderungen der impliziten Volatilität reagiert, wenn alle anderen Preiseinflussfaktoren unverändert bleiben. Der Kurs eines Optionsscheins mit einem Vega von 0,15 steigt theoretisch um 0,15 Euro, wenn sich die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt erhöht.

Verkaufsoption
siehe Put

Volatilität
siehe implizite Volatilität

W
WKN
WKN steht für Wertpapierkennnummer. Jedem Wertpapier in Deutschland ist eine eigene, sechsstellige Wertpapierkennnummer zugewiesen, es lässt sich so eindeutig identifizieren. Seit 21. Juli 2003 kann die WKN neben Ziffern auch Buchstaben enthalten. Der Anleger benötigt die Wertpapierkennnummer beim Aufgeben einer Wertpapierorder.


X
XETRA
XETRA ist das vollelektronische Handelssystem der Deutsche Börse AG. Die wichtigsten Instrumente sind Aktien und Exchange Traded Funds (ETFs). Über XETRA läuft heute ein Großteil der deutschen Börsenumsätze in Aktien, bei DAX-Aktien beispielsweise etwa 97%.

XONTRO
Xontro ist das Handelssystem für Wertpapiere am Marktplatz Frankfurt. Obwohl Skontroführer rechtlich weiterhin für die Preisfeststellung und Orderausführung zuständig sind, ist die Orderausführung für Privatanlegerorders in strukturierten Produkten heute durch technische Hilfsmittel weitgehend automatisiert.
Y
Zu dem Buchstaben Y sind derzeit keine Begriffe vorhanden.
Z
Zeichnen von Zertifikaten
Einige Zertifikate werden von den Emittenten bereits vor der Aufnahme des Börsenhandels über den Marktplatz Frankfurt zur Zeichnung angeboten. Wenn Sie als Anleger das Produkt zeichnen möchten, geben Sie einfach eine ganz normale Kauforder mit der WKN des Produkts am Börsenplatz Frankfurt auf. Unbedingt beachten: Die Order muss mindestens bis zum Ende der Zeichnungsfrist gültig sein, und Ihr Limit muss mindestens dem Ausgabepreis ggf. plus Ausgabeaufschlag entsprechen. Nach Ende der Zeichnungsfrist bekommen Sie die Zertifikate dann automatisch in Ihr Depot gebucht.

Zeichnungsfrist
Die Zeichnungsfrist ist der Zeitraum, während dem der Anleger Zertifikate zeichnen kann.

Zeitwert
Der Kurs eines Optionsscheins besteht aus zwei Komponenten: Zeitwert und innerer Wert. Der Zeitwertanteil eines Optionsscheins wird nicht nur durch den Kursverlauf des Basiswerts beeinflusst, sondern auch durch Veränderungen anderer Faktoren wie Volatilität, Zinsniveau oder Dividenden.

Zertifikat
Zertifikate sind rechtlich gesehen Schuldverschreibungen der Emittenten, die die Zertifikate begeben. Der Anleger wird beim Kauf eines Zertifikats zum Gläubiger des Emittenten. Zertifikate zählen zu den verbrieften Derivaten. Die Produkte können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein, von kapitalgarantierten Produkten bis hin zu spekulativen Instrumenten mit eingebauter Hebelwirkung ist alles möglich.

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