Donnerstag, 21. September 2017
Nach der Entscheidung der US-Notenbank, die Leitzinsen unverändert zu lassen, steht die Börsenampel am deutschen Aktienmarkt auf Grün: Rückenwind erhalten DAX & Co vor allem vom schwächeren Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung war am Vorabend weit unter die Marke von 1,19 Dollar gerutscht. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1882 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am späten Mittwochabend. Zuvor hatte der Euro seit Anfang April kräftig aufgewertet. Dies hatte Bedenken geweckt, ab welchem Punkt eine zu starke europäische Gemeinschaftswährung zur Belastung für die Exportwirtschaft werden könnte. Ein rückläufiger Euro dürfte nun für etwas Entlastung sorgen.
Darüber hinaus kündigten die US-Notenbanker um Chefin Janet Yellen an, dass sie auf Kurs zu einer weiteren Leitzinsanhebung in diesem Jahr bleiben – der Markt erwartet den nächsten Zinsschritt im Dezember. Für 2018 gehen die Notenbanker von drei weiteren Zinsanhebungen aus. Zudem will die Fed ab Oktober ihre aufgeblähte Bilanz abbauen. Ausschlaggebend ist für viele Marktteilnehmer vor allem die angestrebte weitere Leitzinsanhebung in diesem Jahr: Diese sei zuletzt an den Finanzmärkten infolge der jüngsten Inflationsdaten zunehmend ausgepreist worden, erklärte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda den Anstieg des Dollarkurses. Nun mussten die Anleger entsprechend reagieren. Umdenken müsse der Markt auch mit Blick auf das kommende Jahr, schrieb Lutz Karpowitz von der Commerzbank, da bis Ende 2018 bislang gerade einmal ein Zinsschritt eingepreist worden sei.