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Ausgabe vom 16. August 2018


  • Pressespiegel: Aktien lohnen sich – Man muss nur wissen wie…





Aktien lohnen sich – Man muss nur wissen wie…



von Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dass wir Deutsche keine „Aktien-Fans“ sind, das dürften die meisten von Ihnen wissen. Während Amerikaner und unsere europäischen Nachbarn durchweg recht gut mit der Aktienanlage verdienen – und das traditionell schon über Jahrzehnte hinweg – setzt hierzulande die Mehrheit immer noch auf’s „gute alte Sparbuch“ und nimmt damit die schleichende Verdunstung ihres Kapitals in Kauf. Gerade im Hinblick auf die immer unsicherer werdende Altersvorsorge ist das fatal.

Aber, wie heißt es so schön: Wem nicht zu raten, dem nicht zu helfen. Dass Sie sich zumindest mit dem Thema Aktienanlage befassen, das zeigt schon Ihr Interesse an unserem Newsletter. Mit der fehlenden deutschen Aktienkultur, die nicht zuletzt auch ein Produkt unserer fehlgesteuerten Politik ist, haben sich in dieser Woche auch zahlreiche namhafte Börsenmedien beschäftigt. Denn gerade im Zeichen der geo- und finanzpolitischen Krisen, die uns geradezu umzingeln (Man denke nur an die Türkei, den Handelskonflikt, der vom Weißen Haus aus getrieben wird…), ist und bleibt die Anlage in Sachwerte alternativlos.

Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen?

Aber die Tatsache, dass Aktien Sachwerte sind – nämlich Anteile an Unternehmen – ist offenbar noch nicht in den Köpfen unserer Landsleute angekommen. Klar, einen Barren Gold oder ein eigenes Haus ist ein sichtbarer Wert. Aber auch diese Werte sind nicht in Stein gemeißelt, sondern unterliegen in ihren Bewertungen ebenso den Schwankungen der Märkte. Nur – wenn man diese Werte lange genug hält, dann wird man in der Regel daran gewinnen. So ist es eben auch mit der Aktienanlage: Uns geht es nicht um Zockerei, sondern um die mittel- bis langfristige Kapitalanlage in solide Unternehmensanteile, die sich über einen bestimmten Zeitraum hinweg bezahlt macht.

Nicht umsonst zitieren wir immer wieder gerne den Börsen-Altmeister André Kostolany: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich." Sicher, dafür gibt es keine Garantie, aber lange Erfahrungswerte. Lesen Sie im folgenden Pressespiegel, wie die Experten der Platow-Börse, von Der Aktionär und der WirtschaftsWoche die fehlende deutsche Aktienkultur beleuchten und bilden Sie sich dann, wie immer, Ihre eigene Meinung.

Das meinen die Experten:

Platow-Börse: Risikoscheue Deutsche
„Es ist kein Geheimnis, dass deutsche Firmen prächtig im Ausland verdienen. Ausländer wiederum verdienen ordentlich Geld mit Investitionen in hiesige Konzerne, denn die aktienscheuen Deutschen sind beim DAX-Anteilsbesitz in der Minderheit. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners kommt inzwischen zudem fast jeder dritte DAX-Vorstand aus dem Ausland. Kurz nach der Finanzkrise waren es 2009 noch 26%, beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 sogar nur 13%. Nun gibt es gute Gründe, warum Vielfalt an der Spitze globaler Konzerne hilfreich sein kann. Neue Ideen, andere Ansätze, ein besseres Verständnis für die Verhältnisse in wichtigen Zielmärkten sprechen dafür. Aber auf der anderen Seite darf daraus kein Kulturkampf erwachsen wie etwa seinerzeit bei DaimlerChrysler. Nationale Vielfalt ist also kein Allheilmittel. Die Fähigkeiten eines Managers sind wichtiger als seine Nationalität. Viel wichtiger ist für uns die fundamentale Kraft des Unternehmens und seine bewiesene Fähigkeit, die eigene ,Story“ stetig mit guten Zahlen zu belegen.“


Der Aktionär: Lausige deutsche Aktienkultur
„Die deutschen Sparer haben im ersten Halbjahr 2018 fast 17 Mrd. Euro durch die Niedrigzinspolitik verloren. Das entspricht 205 Euro pro Bundesbürger. Langfristig sieht es noch schlimmer aus: Jeder Deutsche hat seit Ende 2010 im Schnitt 1.117 Euro durch Geldeinlagen verloren, deren Verzinsung unterhalb der Inflationsrate liegt. Errechnet hat das die Comdirect Bank in ihrem Realzins-Radar. Die Ursache dafür ist das falsche Sparverhalten hierzulande. Das Ersparte liegt auf dem Sparbuch, in Fest- oder Tagesgeld oder in Lebensversicherungen. Die Aktienkultur der Deutschen ist lausig. Eine bessere Aktienkultur wäre allerdings förderlich, um einerseits das Zinsdilemma zu umgehen und andererseits eigenverantwortlich das eigene Rentenproblem zu lösen, was unsere Volksvertreter in Berlin seit Jahren sträflichst vernachlässigen. Die private Vorsorge wird mit Riester- und Rürup-Rente bereits steuerlich gefördert, was allerdings auch ein gigantisches Förderprogramm für die Versicherungskonzerne darstellt. Eigenverantwortliches Aktiensparen als weitere Säule sollte ebenfalls einen steuerlichen Anreiz erhalten, aber für viele Politiker gelten Aktien als Teufelszeug. Die nachfolgend im Wortlaut eingereichte Petition könnte nun so etwas wie eine Hallo-wach-Pille für unsere Volksvertreter werden: Der Bundestag möge beschließen, dass Kursgewinne auf Aktien nach einer Haltedauer von mindestens 5 Jahren steuerfrei sind. Begründung: Das Rentenniveau der gesetzlichen Rente wird künftig mehr und mehr sinken. Zur Sicherung des Einkommens im Alter wird zusätzliches Einkommen erforderlich sein. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz will dies durch eine Betriebsrente erreichen. Nicht gefördert wird aber die Eigeninitiative beim Aktiensparen: ganz im Gegenteil, seit 2009 wird beim Verkauf der Aktien sogar noch eine Steuer von 25% + KapErtSt auf den Gewinn fällig! Im Extremfall muss ein Sparer, der das Geld nach vielen Jahren für die Altersvorsorge benötigt, bis zu 1/4 des Betrages an den Staat abführen! Aktiensparen ist zurzeit die Alternative zum Festzinssparen, wo es kaum noch Zinsen gibt. Eine gute Aktienkultur stärkt auch die Wirtschaft und das wirtschaftliche Verständnis der Bevölkerung! Ich fordere deshalb: Steuerfreiheit für Aktiengewinne nach einer Haltedauer von mindestens 5 Jahren! Nun kann man sich sicherlich darüber streiten, ob fünf Jahre das richtige Zeitfenster sind oder ob es nicht vielleicht intelligentere Lösungen gibt, um eigenverantwortliches Aktiensparen zu fordern. Die Petition geht aber in die richtige Richtung.“

WirtschaftsWoche: Es muss nicht immer Apple sein
„Aktien lohnen sich, selbst wenn man nicht die nächste Apple erwischt. Der Staat muss aber dafür sorgen, dass nicht nur Reiche von der Börse profitieren. ,In irgendwas mit Obst‘ habe sein Kumpel Dan investiert, er müsse sich ,um Geld keine Sorgen mehr machen‘, berichtet Tom Hanks in ,Forrest Gump‘ - und dann wird das Apple-Logo eingeblendet. Das ganze Kino lacht, jeder weiß, das Geld hat sich vervielfacht. Und das war erst der Anfang. Zum deutschen Kinostart des Films 1994 kostete eine Apple-Aktie zurückgerechnet 1,50 Dollar, heute über 200 Dollar. Nichts bringt mehr, als sich an soliden Unternehmen zu beteiligen. Es muss nicht Apple sein, auch mit DAX-Werten und Mittelständlern lassen sich hervorragende Renditen erzielen - man muss sie nur haben. Daran aber, und die Leier mag niemand mehr hören, hängt es bei den Deutschen. Allerdings nicht bei allen. Im Kreis Starnberg oder im Taunus-Speckgürtel von Frankfurt besitzen zwei von drei Familien Aktien oder Fonds. In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen ist die Quote vielfach hoch - überall, wo die Menschen besser verdienen. Logisch: Wer viel hat, kann auch Verluste aushalten. Wer wenig verdient, wird den Teufel tun, das wenige auch noch an der Börse zu riskieren. Zu groß ist die - auf lange Sicht unberechtigte - Furcht, alles zu verlieren. Im Zweifel geht Geld dann in die Abzahlung des ländlichen Eigenheims oder aufs Sparbuch - wahrlich keine rentierliche Alternative zur Aktie. Wie aber schaffen wir es, dass alle Bürger mehr von den Erfolgen einer der weltweit erfolgreichsten Ökonomien haben? Hier ist, ausnahmsweise, ein Eingreifen des Staates notwendig. Vorschläge gibt es genug, vom staatlichen Altersvorsorge-Aktienfonds nach Vorbild Norwegens über Förderung von Belegschaftsaktien bis zu einer aktienbasierten Vergütung für Geringverdiener. Das Ganze müsste dann gekoppelt werden mit massiven Steuervorteilen. Das Geld ist da: Mit Rentenversicherung, Krankenkassen und Hartz IV wird der deutsche Sozialstaat in diesem Jahr eine Billion Euro verkonsumieren - mehr als den kompletten Börsenwert von Apple.“

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und mehr über die Investition in die richtigen Unternehmensanteile wissen möchten, dann informieren Sie sich in unseren
Börsenbriefen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und erfolgreiche Investements.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)





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