das Thema des heutigen Pressespiegels liegt diese Woche klar auf der Hand: der „Flash-Crash“. Von unserer Seite aus haben wir Ihnen ja schon einiges an Information und Einschätzungen zum „Schwarzen Montag“ geliefert, an dem die Panikverkäufe an der Wall Street aus eigentlich völlig irrationalen Gründen zu weltweiten massiven Rücksetzern geführt haben.
Viele Leser und Anleger waren verunsichert. Das haben wir natürlich auch hier in unseren Redaktionssprechstunden, die unseren Börsenbrief-Abonnenten regelmäßig zur Verfügung stehen, gespürt. Was hier hilft, ist – neben dem Verständnis gerade für „Börsenneulinge“, die vielleicht noch keine richtigen Tiefs miterlebt haben – vor allem eines: breitgefächerte Information.
Crash, Korrektur, Erholung – Wohin geht die Reise?
Inzwischen hat sich die Lage schon wieder etwas beruhigt. Wir müssen allerdings noch etwas an der Seitenlinie bleiben und abwarten, wohin der Korrektur-Kurs uns führen wird. Auf jeden Fall ist es interessant für Sie als Leser und Anleger, sich anhand vielfältiger Informationsquellen ein eigenes Bild zum aktuellen Markt-Szenario zu machen. Lesen sie deshalb im Folgenden, wie die Experten aus EURO am Sonntag, Effecten-Spiegel und Platow-Börse die Märkte einschätzen.
Das meinen die Experten:
EURO am Sonntag
Vom 06. Februar 2018
Psychologie der Märkte
„Der DAX ist zum ersten Mal seit Anfang Januar unter die Marke von 13.000 Punkten gefallen. Ein solches Ereignis verursacht immer auch einen psychologischen Impuls. Erobert der Leitindex die nächsthöhere Tausenderstelle, löst das Aufbruchstimmung und gelegentlich Euphorie aus. Geht es, wie jetzt, nach unten, folgen Verunsicherung und bisweilen Panik. Die Vernunft sagt etwas anderes. Die vergangenen Monate, in denen der Markt fast durchweg stieg und zwischendurch höchstens mal ein halbes Prozent am Tag fiel, ist historisch betrachtet die absolute Ausnahme. Was wir gerade erleben, ist bloß die Rückkehr zur Normalität, die auch größere Tagesverluste mit sich bringt. Viele Börsianer werden das nicht bedauern. Investoren etwa, die den unablässig steigenden Kursen zuletzt bloß hinterherblickten, werden die Korrektur als Einstiegsgelegenheit begrüßen. Der Börsenindikator spricht aus anderem Grund eine klare Sprache: Weil die Inflation in der Eurozone im Januar mit 1,3% niedriger liegt als im Vorjahresmonat, stehen zwei von drei Teilaspekten der Konjunkturkomponente auf Grün. Der Konjunkturindikator dreht damit ins Positive. Auch technisch ist noch alles in Ordnung. 100% Aktienquote.“
Effecten-Spiegel
Vom 07. Februar 2018
DAX zeigt Nerven
„Nach der Überhitzung des US-Aktienmarktes setzte zuletzt ein Ausverkauf an der Wall Street ein. Der Effekt schwappt zwar auch nach Europa herüber, allerdings bewies der DAX Nerven. Der US-Leitindex Dow Jones brach am vergangenen Montag um knapp 1.600 Punkte ein und damit so stark wie nie zuvor an einem Handelstag. Steigende Zinssorgen waberten bereits seit Längerem im US-Markt, die US-Arbeitsmarktdaten gössen dann neues Öl ins Feuer. Der ISM-Stimmungsbarometer für das Nicht-Verarbeitende US-Gewerbe setzte noch eins drauf. Im Januar wurde der höchste Stand seit Beginn der Erhebung 2008 verzeichnet. Derart starke Daten lösten die Befürchtung aus, dass 2018 womöglich nicht nur drei sondern sogar vier Zinsschritte der Fed anstehen könnten. Das hatte zuletzt zu einer regelrechten Flucht aus US-Aktien geführt. Als Konsequenz aus diesen Vorgaben gab auch der DAX zunächst deutlich nach, zeigte jedoch im Verlauf Nervenstärke und konnte sich von seinen Einbußen wieder erholen. Weitere Korrekturen können nicht ausgeschlossen werden. Zumal starke Wirtschaftsdaten aus der Eurozone auch die europäische Notenbank unter Druck setzen, ihre Geldflut zu stoppen. EZB-Chef Mario Draghi mag zwar immer noch seine ultralockere Geldpolitik verteidigen, aber inzwischen bereiten immer mehr EZB-Mitglieder verbal vorsichtig ein Ende der lockeren Geldpolitik vor. Das ist allerdings kein Grund zur Panik. Die gut laufende Konjunktur und steigende Unternehmensgewinne sorgen weiterhin - wenn auch für ein volatileres - doch freundliches Aktienumfeld.“
Platow-Börse
07. Februar 2018
Warnschuss für die Börsen
„Die Angst ist zurück im Markt. Gut sichtbar machte dies am Montag der Chart des VIX, der die Volatilität des S&P 500 misst: Um 115% schoss er kerzengerade nach oben und erreichte den höchsten Wert seit 2015. Dem von den US-Börsen ausgelösten Einbruch konnten sich am Dienstag auch die globalen Märkte nicht entziehen. Der DAX startete mit einem Minus von rd. 3,6% in den Handel, erholte sich aber im Verlauf wieder etwas. Doch die Angst bleibt bestehen: Beim VDAX gipfelte der leichte Aufwärtstrend der vergangenen Tage am Dienstag in einem Anstieg von fast 25%. Als ,Black Monday‘ wird der Kursrutsch zu Wochenbeginn nicht in die Geschichte eingehen. Als Warnschuss allemal. (...) Doch Vorsicht: Auch 2008 und 2011 berappelte sich der DAX nach starken Verlusten wieder – um in der Folge nur noch heftiger abzustürzen. Ein solches Szenario kann auch 2018 drohen, sollten sich im Jahresverlauf die Konjunkturaussichten eintrüben. Dann ist eine erhöhte Liquiditätsquote im Depot hilfreich.“
Informieren Sie sich umfassend und passend zu Ihrer Anlagesituation
Mit diesen Markteinschätzungen, die durchaus ein kontroverses Bild auf die Lage werfen, wünsche ich Ihnen einen schönen Tag. Wenn Sie sich weiter umfassend informieren und vor allem nicht auf die entsprechenden Handlungsempfehlungen verzichten wollen, dann empfehle ich Ihnen unsere Börsenbriefe.
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