Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 23. November 2017



  • Pressespiegel:
    Hände weg vom Bitcoin? – Entscheiden Sie selbst 




Hände weg vom Bitcoin? –
Entscheiden Sie selbst


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Kryptowährungen sind der berühmte Ritt auf der Rasierklinge“, warnte mein Kollege Marcus Neugebauer seine Leser in der letzten Ausgabe seines Börsen-Spezialdienstes TURNAROUND-BRIEF. Denn, so der erfahrene Analyst weiter, beim Bitcoin sei extrem viel spekulatives Kapital unterwegs. Klar ist, dass wohl kaum jemand die Kryptowährung kauft, um im nächsten Laden seine Einkäufe zu bezahlen. Wer die virtuelle „Währung“ erwirbt, der wird darauf setzen, dass jemand anderes noch mehr dafür bezahlen wird.

Dass das ganze inzwischen zu einem nicht ungefährlichen „Spiel“ ausgeartet ist, zeigt auch die Euphorie angesichts immer weiter in die Höhe getriebener Kurse in diesem hochspekulativen Bereich. Nicht wenige Marktbeobachter vergleichen den aktuellen Hype um das virtuelle „Geld“ mit dem Neuen Markt. Wo dieser hingeführt hat, wissen Sie selbst. Wir haben in unseren Börsendiensten schon immer auf die Risiken in diesem Sektor hingewiesen. Aber auch hier gilt: Lesen Sie die Experteninformationen und -meinungen aus renommierten Börsen- und Finanzpublikationen und machen Sie sich – wie immer – Ihr eigenes Bild.

Das meinen die Experten:

Focus Money
Vom 25. Oktober 2017


Wer kam eigentlich auf den Bitcoin?
„Wer jetzt denkt, dass die Idee einer digitalen Währung neu sei, der irrt sich gewaltig. Es war nicht der erste Anlauf für eine Währung aus Bits und Bytes. Ein Zahlungssystem aufzuziehen, bei dem sich jeder über ein dezentrales Rechnernetzwerk einklinken kann, wurde schon vorher versucht. Aber offensichtlich sind alle anderen gescheitert. Es mag Zufall sein, aber ironischerweise tauchte die Idee für das Kryptogeld während der Finanzkrise auf. Am 31. Oktober 2008 erhielten Hunderte Experten für Kryptografie eine E-Mail. Der Absender: Satoshi Nakamoto. Seine Ansage: ,Ich habe an einem neuen elektronischen Zahlungssystem gearbeitet, das vollständig auf gleichberechtigten Rechner-zu-Rechner-Verbindungen beruht und keinen vertrauenswürdigen Dritten erfordert." Er hatte auch schon die passende Web-Seite parat, die er Bitcoin nannte. Die Skepsis war groß - gerade unter Experten. Aber Nakamoto hatte zwei Sachen besser gemacht: zum einen die Blockchain, ein universelles Grundbuch. Durch das digitale Protokoll können alle Teilnehmer des Netzwerks überprüfen, ob eine Transaktion gültig ist. Und wichtig: Nakamoto lieferte einen monetären Anreiz (Ausgabe von Bitcoins) für Computerbesitzer, das Grundbuch stets zu aktualisieren und dafür ihre Rechner zur Verfügung zu stellen. Dafür erhalten die Betreiber einen winzigen Bruchteil bei jeder Transaktion. Wer aber wirklich hinter dem Bitcoin steckt, wüssten wir auch gern. Vieles spricht dafür, dass es der australische Unternehmer Craig Steven Wright ist. Er behauptete im Mai 2016, der Erfinder zu sein. Bewiesen ist bislang nichts. Die Idee dahinter ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Es werden einfach keine Mittelsmänner mehr benötigt. Viele Anhänger des Bitcoin haben die Hoffnung, dass sich mit der Kryptowährung die Welt gerechter gestalten lässt.“  

Der Aktionär
Vom 19. November 2017


Nicht die Finger verbrennen!
„Das Thema ,Bitcoin‘ darf auf keiner Party fehlen. Politiker und Investoren öffnen Blockchain-Firmen in diesen Tagen alle Türen. Bitcoin ist im Mainstream angekommen. Doch wer den Bitcoin wirklich verstehen will, muss wissen, woher er kommt: aus dem Untergrund. Schöpfer der neuen Kryptowährungen sind Programmier-Genies, die von mächtigen E-Commerce-Riesen wie Ebay gesperrt wurden und daraufhin einen direkten Bezahlkontakt zu ihren Kunden entwickelten. Beliebt ist Bitcoin auch im Darknet. Ins Bild passt, dass Rebell Julian Assange einer der ersten Fans ist. Alleine in den letzten zwei Jahren schoss der Bitcoin 2.000% ins Plus. Doch ab 10. November gab es einen zumindest temporären Trendwechsel: Der Kurs von Bitcoin rauschte innerhalb weniger Stunden 25% ins Minus. Grund: Trader spekulierten im Vorfeld auf eine weitere Abspaltung (Hard Fork) namens Segwit2x Mitte November - doch die Community konnte sich nicht einigen, die Neuerung platzte. Der Bitcoin frisst sich durch die Welt der Fiat-Währungen und dürfte seinen Siegeszug fortsetzen - doch gleichzeitig knabbern immer mehr Krypto-Alternativen an dem Original selbst. Revolutionäre Ansätze wie die IOTA könnten eines Tages Bitcoin richtig gefährlich werden, doch noch stehen solche Ideen ganz am Beginn. Bitcoin-Anleger und -Zocker sollten sich bewusst sein: Schon mehrfach in den letzten Jahren hat Bitcoin nach ähnlichen Euphorie-Schüben 80 bis 90% korrigiert. Es gilt weiterhin: Nicht die Finger verbrennen - nur Mini-Position eingehen.“

Der Aktionärsbrief
Vom 22. November 2017


Bitcoin - wird er unterschätzt?
„Handelt es sich es beim Bitcoin um die größte Blase seit der holländischen Tulpenspekulation von 1637 oder ist der jüngste Hype erst der Beginn von noch viel mehr? Der Blockchain-Trend inklusive Kryptowährungen mit einem Marktvolumen von inzwischen mehr als 300 Mrd. Dollar ist unumkehrbar. Es geht um dezentrale Geschäfte unter Umgehung der Banken. Zuletzt hatten wir uns eher auf die Seite der Blase geschlagen. Nun hat sich das Bild etwas gewandelt, denn: Die ersten Institutionen/Börsenplätze ändern ihre Meinung zum Bitcoin. So überlegt die CME, Futures auf den Bitcoin einzuführen. Blankfein von Goldman Sachs ist sich zwar noch nicht sicher, was er von der Internetwährung halten solle, allerdings seien die Menschen ja auch skeptisch gewesen, als das Papiergeld das Gold abgelöst habe. Solche Worte lassen aufhorchen. Bei den Banken schrillen jedenfalls die Alarmglocken und keine Bank kann dies ignorieren, wie man uns aus erster Hand berichtete. Gerüchten zufolge entwickelt die Dt. Bank mit IBM zusammen bereits eine gemeinsame Blockchain-Plattform. Wir werden uns dem Thema demnächst intensiver widmen inklusive der berüchtigten ICOs.“


Vorsicht bei Hype-Situationen – Kontrolle schwer möglich

Wie Sie sehen, sind sich die Experten der reellen Gefahren von Kryptowährungen durchaus bewusst. Obendrein gilt – wie immer im Leben – so auch an der Börse: Vorsicht bei einem Hype. Er ist schwer kontrollierbar. Wir werden den Markt der virtuellen „Währungen“ (Achtung: Es handelt sich hier nicht um echtes Geld!) für Sie im Auge behalten und die Welle der Euphorie weiter beobachten.

Ich kann Ihnen nur zu Vorsicht und Achtsamkeit raten. Die Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen. Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.


Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

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