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Ausgabe vom 17. November 2017



  • Diese deutschen Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt




Diese deutschen Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch zum Wochenabschluss gibt es noch einmal Zahlen. Wenn Sie jetzt denken, schon wieder, dann kann ich das verstehen, will Ihnen jedoch drei wichtige deutsche Wachstumswerte, die wirklich die Zeichen Zeit erkannt haben und von der sich rasant verändernden Lebensweise unserer Gesellschaft grundsätzlich profitieren, nicht vorenthalten. Nächste Woche geht es dann wieder etwas „lockerer“ hier weiter, denn die Quartalsberichtssaison ist nun so gut wie ausgelaufen.

Geliefert haben der Spezialist für Online-Versand von Heimtiernahrung Zooplus, der Bezahlsystem-Spezialist Wirecard, der die Kassensysteme und das Mobile Payment modernisiert, und Europas größter Autovermieter Sixt. Schauen wir genauer hin, ob sich das Aufspringen auf moderne Trends für die Unternehmen bereits in Zahlen ausweist.


Zooplus: Starke Umsatzsteigerung – (noch?) kleiner Gewinn

Die Zahl der registrierten Neukunden ist bei dem Online-Händler für Haustierprodukte im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34% gestiegen. Der Umsatz von Zooplus wuchs in den ersten drei Quartalen 2017 um 21% auf 795 Mio. Euro. Übrig blieb im gleichen Zeitraum ein Nettoergebnis von 1,97 Mio. Euro (Vorjahr: 6,84 Mio. Euro). Als Grund für das schwache Ergebnis führt der Heimtier-Spezialist zusätzliche Aufwendungen und Investitionen sowie auch die anhaltende Schwäche des Britischen Pfunds gegenüber dem Euro an.

Der operative Cashflow des E-Commerce-Händlers reduzierte sich in den ersten neun Monaten 2017 auf 1,5 Mio. Euro und damit zum Vorjahr mit 9,6 Mio. Euro ziemlich deutlich. „Besonders erfreulich ist für uns der starke Anstieg des Neukundengeschäfts im dritten Quartal verbunden mit einer deutlichen Beschleunigung des Umsatzwachstums“, hört man vom Vorstandsvorsitzenden Cornelius Patt. Für das vierte Quartal erwartet die Konzernspitze daher eine „Fortsetzung des starken Neukundengeschäfts und einer weiteren Beschleunigung des Umsatzwachstums“. Für das Gesamtjahr 2017 wird ein Umsatz von rund 1,125 Mrd. Euro anvisiert. Offenbar hat man das Wachstum im Blick: Bereits in 2020 soll ein Umsatz von mindestens 2 Mrd. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 60 Mio. Euro generiert werden. In Anbetracht der Branche scheinen diese Ziele nicht zu weit hergeholt, immerhin ist und bleibt das Haustier – neben dem Auto! – der Deutschen liebstes Kind.


Wirecard: Zahlungslösungsanbieter profitiert vom Trend zur Digitalisierung

Der Online-Bezahldienste-Anbieter Wircecard hat ebenfalls am Mittwoch seine endgültigen Zahlen für das dritte Quartal dieses Jahres gemeldet. Demnach hat auch dieses Trend-Unternehmen seinen Umsatz im Berichtszeitraum erhöht, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut die Hälfte, nämlich 51,7%, auf 405,9 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Payment-Lösungsanbieters wuchs im gleichen Zeitraum um 35% auf 110,1 Mio. Euro. Allerdings fiel die EBITDA-Marge damit.

Übrig blieb bei den Aschheimern ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von knapp 63,99 Mio. Euro (Vorjahr: 49,36 Mio. Euro) bzw. ein Ergebnis je Aktie von 0,51 Euro (Vorjahr: 0,40 Euro). „Wir profitieren stark von einem sich beschleunigenden Trend zur Digitalisierung in allen Branchen und Vertriebskanälen,“ so Firmenlenker Markus Braun bei der Zahlenpräsentation. Zuletzt war der Mobile Payment-Anbieter erneut unter Beschuss geraten, da die sogenannten „Paradise Papers“ die Wirecard Bank in illegale Glückspielegeschäfte verwickelt haben sollen. Die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt.




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Sixt: Gewinnsprung – Investitionen in Urlaubsländern haben sich ausgezahlt

Laut Medienberichten hat der Autovermieter Sixt ein überdurchschnittlich starkes drittes Quartal 2017 zu verzeichnen. Bereits das erste Halbjahr hatte über den eigenen Erwartungen den Konzerns gelegen. Für die ersten neun Monate vermeldete der internationale Mobilitätsdienstleister ein Vorsteuerergebnis (EBT) von 224,2 Mio. Euro, was immerhin einem Anstieg von 30,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit wurde der Wert für das Gesamtjahr 2016 von 218,3 Mio. Euro bereits übertroffen. Allein in dem durch den Urlaubsreiseverkehr, der stets mit höheren Autovermietungen einher geht, geprägten dritten Quartal erreichte das EBT 121,6 Mio. Euro, womit Sixt erstmals mehr als 100 Mio. Euro in einem Quartal verdiente.

Der Gewinnsprung ist auf eine anhaltend starke Nachfrage in der Autovermietung sowohl im Ausland als auch in Deutschland, wo Sixt mit Abstand Marktführer ist, zurückzuführen. Steuermann Erich Sixt kommentierte das Zahlenwerk folgendermaßen: „Das dritte Quartal war das stärkste unserer Firmengeschichte. Gerade in den Urlaubsmonaten profitiert Sixt immer deutlicher davon, dass wir in den vergangenen Jahren gezielt in wichtige Tourismusländer wie die USA, Frankreich und Spanien investiert haben. Sehr erfreulich ist auch, dass wir in Deutschland trotz des bereits erreichten hohen Niveaus weiter zulegen. Dass Wachstum und Profitabilität Hand in Hand gehen, zeigt die Umsatzrendite von 14% in den ersten neun Monaten im Segment Autovermietung, die in unserer Branche ihresgleichen sucht." Auch bestätigte die Konzernspitze ihre vorläufigen Aussagen zum Gesamtjahr 2017. Man geht demzufolge weiterhin von einer deutlichen Steigerung des Konzern-EBT aus (Vorjahr: 218,3 Mio. Euro) und erwartet ein weiteres solides Umsatzwachstum.


Investitionen brauchen ihre Zeit, bis sie Früchte tragen

Was bei Zooplus und Wirecard offenbar noch ein wenig hakt, das scheint bei Sixt bereits gelungen. An der Börse ist es eben wie im wahren Leben: Investitionen in die Zukunft brauchen meist ihre Zeit, bis sie Früchte tragen. Ob und wann sich der stetig wachsende Umsatz auch bei dem Online-Heimtierprodukte-Spezialisten und beim Bezahldienst-Platzhirsch auszahlen wird, das werden wir für Sie im Auge behalten.

Mit diesen Eindrücken aus der sich neigenden Berichtssaison wünsche ich Ihnen ein erholsames Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

PS:
Habe ich Ihnen heute von Trend-Unternehmen berichtet, so meldet die Allianz gerade etwas absolut „anti-trendiges“: Deutschlands größter Versicherer will nach eigenen Angaben über eine halbe Mrd. Euro in einen Fonds für chinesische Luxus-Shoppingzentren investieren.





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