auch wenn Sie es vielleicht gar nicht wissen, sicher sind auch Sie schon einmal mit dem 3D-Druck-Verfahren in Berührung gekommen, zumindest indirekt. Denn das hochtechnisierte Herstellungsverfahren hält bereits seit Jahren Einzug in die verschiedensten Lebensbereiche. Dabei sind auch weniger spektakuläre Themen als der angeblich kurz bevorstehende Druck funktionsfähiger menschlicher Organe, an dem das US-amerikanische Bio-Printing-Unternehmen Organovo mit Hochdruck arbeitet, von großer Bedeutung.
Von der Architektur über die Zahnmedizin bis zur Luftfahrtindustrie, das Einsatzfeld des 3D-Drucks wächst stetig und weist enorme Zukunftschancen auf. Das wesentliche Einsatzgebiet für 3D-Drucker ist derzeit noch die Prototyp-Entwicklung. Beim sogenannten Rapid Prototyping - schnellem Modellbau - kann die Technik ihre Stärken voll entfalten, während die momentan unbestreitbar noch vorhandenen Schwächen – hohe Kosten, zu großer Zeitaufwand bei Massenfertigung – nicht zum Tragen kommen. Ziel des Rapid Prototyping ist die schnelle Erstellung von Musterteilen mit Hilfe vorhandener Konstruktionsdaten, die mit dem 3D-Druck-Verfahren direkt und unkompliziert umgesetzt werden kann.
„Global 3D Printing Services Market 2017 – 2021“ – Hier liegt die Zukunft
Eine Nische, die bislang wenig beachtet wurde, macht sich in der 3D-Druck-Branche immer breiter: Die Service-Dienstleistung für Unternehmen, die sich dieser Druck-Methode bedienen. Laut der jüngst veröffentlichten Studie „Global 3D Printing Services Market 2017-2021" rechnen die Experten für den 3D-Druck-Service-Markt innerhalb der nächsten vier Jahre mit einer jährlichen Wachstumsrate von satten 43,79%. Die Studie basiert auf fundierten Analysen von Industrie-Experten und deckt die gesamte Marktlandschaft mit ihren Wachstumserwartungen für die kommenden Jahre ab. Ebenso beinhaltet sie die Aussagen der Schlüsselunternehmen der Branche, wozu 3D Systems, Arcam, ExOne und Stratasys zählen.
Der jüngste Trend, der den 3D-Markt außerdem beflügelt, ist die steigende Nachfrage nach 3D-gefertigten elektronischen Komponenten. Der globale Markt bringt immer mehr innovative Produkte mit den verschiedensten Applikationsbereichen hervor. Die immer größere Bandbreite an Produkten und potenziellen Applikationen von 3D-gedruckten Materialien hat zum verstärkten Einsatz in der Elektroindustrie geführt. So sind etwa mobile Antennen gefragt, die mittels leitfähiger, aus Nanopartikeln bestehender Silbertinte gedruckt werden. Ebenso wurden erst kürzlich Lithium-Ionen-Mikrobatterien entwickelt, für deren Herstellung ebenfalls das 3D-Druck-Verfahren angewendet wird. Außerdem werden mittlerweile bereits Radioantennen zum Einsatz im Verteidigungssektor gedruckt, womit ebenfalls ein neues Feld für die 3D-Druck-Technik eröffnet ist.
Steigende Nachfrage nach 3D-Druck-gefertigten Elektro-Komponenten
Laut der amerikanischen Studie ist einer der Haupttreiber für den 3D-Druck-Markt das verstärkte Outsourcing des 3D-Drucks. Die Auslagerung der Drucktechnik nimmt kontinuierlich zu, denn es handelt sich um eine kosteneffektive Lösung für viele Unternehmen, da der Endnutzer selbst keine 3D-Drucker vorhalten muss. So gibt es bereits die Möglichkeit, 3D-Druck-Services via Internet zu kontaktieren und die Prototypen der Materialien und Objekte hochzuladen, die dann in Serie gefertigt werden sollen. Damit ist die Kostenreduktion durch den Wegfall hoher Vorlaufkosten ein Hauptkriterium für Unternehmen, den 3D-Druck für ihre Produkte auszulagern.
Doch es geht noch weiter. Auch 3D-computergestütztes Design (CAD)-Modelling wird zunehmend ausgelagert. Das Outsourcing des 3D-Druck-Services reduziert nämlich die Unternehmensausgaben für Software, Hardware und das Bereitstellen von 3D-Druckern für die Serienproduktion sowie für das schnellere Herstellen von Prototypen deutlich. Hierbei sind die Unternehmen allerdings nicht selten besorgt um die Qualität der ausgelagerten 3D-Produkte.
Fein-Tuning gefragt - an der Qualität muss noch gefeilt werden
Das geben sogar die Experten zu, die für die jeweiligen Unternehmen fieberhaft an der Verfeinerung der 3D-Druck-Technik arbeiten: Es handelt sich – obwohl schon mehrere Jahre im Einsatz – um ein Verfahren, das zumindest in Teilen noch in den Kinderschuhen steckt. Dass hier die Zukunft der Industriefertigung und auch die vieler anderer Branchen steckt, bezweifelt indes niemand.
Es ist wie immer, wenn es um neue Techniken geht: Beim Einsatz stellt man Fehler und Lücken fest, die dann aber im Laufe der Zeit behoben und geschlossen werden. Man denke nur an die ersten „alternativen“ Heizungen wie Pellet- oder Erdgasanlagen. Saßen deren Besitzer noch vor wenigen Jahren im Winter regelmäßig stundenweise kalt, so schwärmen sie heute von der ausgefeilten Technik und der ebenso wohligen wie günstigen Wärme in ihrem Haus.
Auch der 3D-Druck wird den Kinderschuhen entwachsen
So wird es dann auch im 3D-Druck kommen: Die Schwächen des insgesamt genialen und am Ende kostensparenden Druck-Verfahrens werden sich mit der Zeit legen. In wenigen Jahren wird keiner mehr danach fragen, sondern es einfach und selbstverständlich nutzen. Ich bin mir sicher, unsere Enkelkinder werden gar nicht mehr wissen, dass man Tassen, Figuren und andere Geschenkartikel anders als mit einem Drucker herstellen kann.
In diesem Sinne dürfen wir darauf hoffen, dass Branchen-Profiteure gut daran verdienen werden. Drei der größten Gewinner des laut der Studie vor einer riesigen Wachstumsbeschleunigung stehenden 3D-Druck-Marktes hält Cliff Michel in seinem 100%-DEPOT.
Ich wünsche Ihnen eine gute Börsenwoche und erfolgreiche Investments.
Herzliche Grüße