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Ausgabe vom 26. Juli 2017



  • Quartalszahlen: im Sog des Hypes - im Schatten der Skandale…

  • Zitat der Woche  


Quartalszahlen:

im Sog des Hypes -
im Schatten der Skandale…





von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gestern habe ich Ihnen über den unaufhaltsamen Vormarsch der Künstlichen Intelligenz berichtet. Heute hat einer der Profiteure dieses Mega-Trends, der Intel-Konkurrent AMD (Advanced Micro Devices) seine jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht. Und die können sich mehr als sehen lassen:

Halbleiterproduzent AMD toppt Erwartungen und glänzt mit Ausblick

So kann AMD im letzten Quartal mit einem Umsatzsprung aufwarten, nachdem das Unternehmen eine hohe Nachfrage nach seinen Ryzen-Produkten verzeichnete. Für das vergangene Juniquartal meldete AMD einen Umsatzsprung auf 1,22 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 1,03 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal. Analysten hatten nur mit Einnahmen von 1,16 Mrd. Dollar gerechnet. Unter dem Strich erwirtschaftete AMD im jüngsten Quartal einen operativen Gewinn von 25 Mio. Dollar, der Nettoverlust summierte sich auf 16 Mio. Dollar oder 2 Cent je Aktie. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen blieb ein bereinigter Nettogewinn (Non-GAAP) von 19 Mio. Dollar oder 2 Cent je Aktie übrig. Analysten hatten an dieser Stelle nur mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet.

Was aber für Börsianer noch viel wichtiger ist: Der Ausblick. Und hier glänzen die US-amerikanischen Chip-Spezialisten regelrecht: Für das laufende dritte Quartal erwarten die Kalifornier ein Umsatzplus von rund 20 bis 26% gegenüber dem Vorquartal, was einen Umsatz von etwa 1,5 Mrd. Dollar bzw. einen Zuwachs von rund 15% gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Auf Jahressicht soll der Umsatz um mindestens 15% zulegen. AMD stellte jüngst neue Grafikkarten wie die Radeon RX 570 und RX 580 vor, die allerdings bei den meisten Händlern ausverkauft sind. Hintergrund ist die starke Nachfrage von Seiten der Krypto-Nutzer, die mit den Grafikkarten Kryptowährungen schürfen. Sieht so aus, als ob sich Intel und Samsung bald warm anziehen müssten. Wir halten Sie über diesen interessanten Wert aus der Chip-Branche auf dem Laufenden, sollten sich überlegenswerte Tendenzen in Richtung der Aktie abzeichnen.


Das Auto-Rennen ist eröffnet – „Deutschland AG“ unter Druck

Kommen wir zur Auto-Branche. Diesen Schwenk macht man als Wirtschaftsredakteur in diesen Zeiten fast schon ungern, ist die so genannte „Deutschland AG“ – unsere heimischen Autowerte Daimler, BMW, Volkswagen - schon wieder in Misskredit geraten… Das Auto-Rennen um die potenzielle Kronzeugenregelung im Verdacht um Kartellabsprachen hat nämlich begonnen und schon Tempo aufgenommen.

Die Debatten um Dieselmanipulation, Fahrverbote und der Kartellverdacht setzen somit auch dem Stuttgarter Edelkarossenbauer Daimler zu, der heute Früh seine Quartalsbilanz veröffentliche. Trotz allem kann Konzernchef Dieter Zetsche mit starken Zahlen aufwarten – selbst wenn er die Analystenerwartungen nicht komplett erfüllt. Daimler hat trotz einer starken Pkw-Nachfrage und einer Erholung im schwächelnden Lkw-Geschäft den Gewinn im zweiten Quartal nur leicht gesteigert. Das Konzernergebnis kletterte von April bis Juni um 2% auf 2,5 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) schnellte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15% auf 3,7 Mrd. Euro in die Höhe bei einem Umsatzplus von 7% auf 41,1 Mrd. Euro. Allerdings war der operative Gewinn vor Jahresfrist niedrig ausgefallen, da Kosten für den Austausch von Airbags und andere Sonderfaktoren belastet hatten.


Sternenklare Daimler-Zahlen…

Die Zahlen blieben damit leicht hinter den Markterwartungen zurück: Von Reuters befragte Analysten hatten ein unbereinigtes EBIT von 3,8 Mrd. Euro sowie einen Nettogewinn von 2,53 Mrd. Euro vorausgesagt. Schließlich war der Pkw-Absatz der Stern-Marke weiter kräftig gewachsen – um 9% im abgelaufenen Quartal auf fast 600.000 Fahrzeuge. Die Rendite lag etwas über 10%.

Die Daimler-Aktien kletterten zum heutigen Handelsbeginn um bis zu 0,7% auf 61,49 Euro. Sie hatten in den vergangenen Tagen jedoch stark nachgegeben. Im Nutzfahrzeuggeschäft verkauften die Schwaben 8% mehr Lkw, nachdem der Absatz im Auftaktquartal noch geschrumpft war. Hier hob der Konzern die Absatz- und Gewinnprognose an. Das operative Ergebnis soll nun das Vorjahresniveau erreichen statt darunter zu liegen. Zetsche verteidigte damit im zweiten Quartal seine Position als größter Premiumhersteller weltweit - vor BMW.


… im Schatten der Skandale

Doch der Erfolg wird von Dieselbetrugs- und Kartellvorwürfen überschattet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob bei Mercedes-Benz die Abgasreinigung ähnlich wie bei Volkswagen manipuliert wurde. Nun auch noch der Vorwurf der Kartellabsprache der „Großen Deutschen“… Einem Insider zufolge hatte Daimler noch vor VW den Kartellverdacht gegenüber den Behörden gebeichtet. So könnte der Autobauer aus Stuttgart als Kronzeuge straffrei ausgehen. (Ausführliche Infos dazu im heutigen Daily Post)

Bei nennenswerten Entwicklungen im Bezug auf die Aktien von Daimler, BMW und VW werden Sie mit entsprechenden Handlungsempfehlungen in unserem
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Ich wünsche Ihnen – trotz des Dauerregens – einen schönen Tag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Lesen Sie morgen hier an dieser Stelle, wie renommierte Finanz- und Börsenexperten den Kartell-Skandal um die deutschen Autobauer bewerten. Es gibt – wie immer donnerstags – den entsprechenden Pressespiegel dazu.




Zitat der Woche


„Ein vernünftiges Auto soll seinen Besitzer überallhin transportieren - außer auf den Jahrmarkt der Eitelkeiten.“

Henry Ford







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