Wie die Bundestagswahl gestern ausgegangen ist, wissen Sie alle. Natürlich wird das nun folgende Stühlerücken im bislang der Besetzung nach größten deutschen Bundestag auch an der Börse genauestens verfolgt. Börsianer befürchten zunächst eine größere politische Unsicherheit, nicht zuletzt aufgrund des Abschneidens der AfD als drittstärkste Kraft sowie der Aussicht auf eine „Jamaika-Koalition“. Dementsprechend notierte der DAX heute zu Handelsbeginn deutlich im Minus. Der deutsche Leitindex steht kurz nach Handelseröffnung 0,17% im Minus bei 12.570 Zählern. Bereits am Freitag hatte er im Vorfeld der Wahl um 0,1% nachgegeben und schloss bei 12.592 Punkten. Der Euro rutschte um 0,2% auf 1,1932 Dollar ab.

Am heutigen Montagmorgen geht es nun weiter abwärts. Nicht ganz ohne Sorge blicken Analysten und Ökonomen insbesondere auf die anstehenden schwierigen Koalitionsverhandlungen, die die CDU als stärkste Partei nun einleiten muss. „Die Sondierungen zwischen CDU, FDP und Grünen werden zäh, so viel steht fest“, meint etwa der Chef-Anlagestratege der Dt. Bank, Ulrich Stephan, gegenüber dem Handelsblatt. „Vor allem bei Themen wie Digitalisierung und Bildung oder bei der künftigen Steuer-, Energie- und Europapolitik.“ Für die Regierungsbildung bedeutet das viele Fragezeichen, die die Märkte auch – zumindest kurzzeitig – weiter belasten dürften.