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Ausgabe vom 27. Februar 2013
News zu unseren Musterdepotwerten:
- 2012 – ein schwieriges Geschäftsjahr für Salzgitter
- Neue Bestwerte bei Fresenius
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2012 – ein schwieriges Geschäftsjahr für Salzgitter
von Patrycja Jopek
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL |
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der Stahlkonzern Salzgitter (konservatives BÖRSEN-SPIEGEL-Depot, aktuelle Performance seit Erstkauf im August 2011: -1,74%) stand im Jahr 2012 unter dem Einfluss eines äußerst herausfordernden Konjunkturumfelds. Dabei musste der Konzern einen Vorsteuerverlust von 29,4 Mio. Euro (2011: 201,6 Mio. Euro) vorweisen. Das Ergebnis nach Steuern ist ebenfalls von 236,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2011 auf –99,8 Mio. Euro gesunken. Der Außenumsatz stieg dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 6% auf 10,4 Mrd. Euro. Darüber hinaus ist das Unternehmen mit 41% Eigenkapitalquote sowie 497 Mio. Euro positiver Nettofinanzposition bilanziell und finanziell weiterhin solide aufgestellt.
Preiskampf belast die Stahlsparte
Schuld an dem Jahresverlust ist vor allem das Stahlgeschäft: Die Stahlsparte, die etwa Spundwände herstellt, verbrannte vor Steuern 176,3 Mio. Euro. Im Jahr 2011 hatte sie noch 25,7 Mio. Euro zum damaligen Konzerngewinn vor Steuern beigetragen. Zwar setzte die Stahlsparte auch dank der verstärkten Belieferung von anderen Konzernteilen etwas mehr ab als im Vorjahr, doch die Preise waren gefallen und die Rohstoff- und Energiekosten hatten sich erhöht.
Auch der starke Wettbewerb in der Stahlbranche macht Salzgitter zu schaffen. Vor allem Deutschland sei wegen der vergleichsweise soliden Lage seiner verarbeitenden Industrie „immer stärker umkämpft“, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Die Rohstahlproduktion in Deutschland wird nach einer Prognose der Wirtschaftsvereinigung im laufenden Jahr voraussichtlich bei rund 43 Mio. Tonnen stagnieren. Im vergangenen Jahr war das Herstellungsvolumen nach Angaben des Verbands erheblich zurückgegangen, und zwar um 4% auf 42,7 Mio. Tonnen.
Ertragswende in 2013
Das Management von Salzgitter geht für das Jahr 2013 von einem stabilen Umsatz sowie einem positiven Ergebnis vor Steuern im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus. Effekte aus der Umsetzung des Konzernprojektes „Salzgitter AG 2015“ könnten gegebenenfalls auch noch hinzukommen. Allerdings kann dies nur dann eintreffen, wenn sich die Rahmenbedingungen für den Prognosezeitraum nicht weiter verschlechtern.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch.
Ihre
Patrycja Jopek
Neue Bestwerte bei Fresenius
Der Gesundheitskonzern Fresenius (konservatives BÖRSEN-SPIEGEL-Depot, aktuelle Performance seit Erstkauf im November 2012: +6,09%) zeigt sich im 100. Jahr seines Bestehens topfit. Das Konzernergebnis stieg in 2012 um 22% auf 938 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie wuchs um 15% auf 5,42 Euro. Der Konzernumsatz kletterte um 18% (währungsbereinigt: 13%) auf 19,3 Mrd. Euro (2011: 16,4 Mrd. Euro) und lag damit voll im Rahmen des im Juni 2012 erhöhten Ausblicks.
Das organische Wachstum betrug 6%. Akquisitionen trugen 8% zum Umsatzanstieg bei. Desinvestitionen minderten den Umsatzanstieg um 1%. Währungsumrechnungseffekte hatten einen positiven Einfluss von 5%. Dies ist hauptsächlich auf die Stärkung des Dollars gegenüber dem Euro zurückzuführen, die im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich 8% betrug.
Dividendenerhöhung in Aussicht gestellt
Aufgrund der Bestwerte von Fresenius wird der Vorstand dem Aufsichtsrat vorschlagen, die Dividende zum 20. Mal in Folge zu erhöhen – von 0,95 Euro je Aktie auf 1,10 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2012. Die vorgeschlagene Ausschüttungssumme beträgt 196 Mio. Euro.
Darüber hinaus erwartet der Konzern, dass sich die positive Geschäftsentwicklung im neuen Berichtsjahr fortsetzen wird. Dabei erhofft sich Fresenius einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes zwischen 7 und 10%. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um 7 bis 12% steigen.
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