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Ausgabe vom 07. Februar 2013


  • News zu unseren Musterdepotwerten: Die Macht ist mit Walt Disney 
  • Aktuelle Analysten-Einschätzungen zur Walt Disney-Aktie

News zu unseren Musterdepotwerten:
Die Macht ist mit Walt Disney  

von Cindy Bach
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„In ständiger Bewegung die Zukunft ist“, sprach einst Meister Yoda, der Chef aller Jedi-Ritter im Epos „Star Wars“. Zwar dürfte er damit kaum die Zukunft des Unternehmens gemeint haben, dem die Rechte an „Star Wars“ heute gehören. Doch irgendwie trifft dieser Spruch ja auf ziemlich jeden und alles zu. Und so auch auf Walt Disney (konservatives BÖRSEN-SPIEGEL-Depot, aktuelle Performance: +7,6%). Binnen eines Jahres ist der Kurs der Disney-Aktie um 34% gestiegen. Das Papier des Unterhaltungskonzerns notiert auf Allzeithoch und ein Ende der Kurs-Rally scheint nicht in Sicht.

Zwar musste Disney am Dienstag für das abgelaufene erste Quartal einen Gewinnrückgang um 6% auf 1,38 Mrd. Dollar hinnehmen. Doch der Umsatz konnte um 5% auf 11,3 Mrd. Dollar zulegen. Und das bereinigte Ergebnis je Aktie übertraf mit 0,79 Dollar sogar die Erwartungen der Analysten. Vor allem mit seinen Internet- und Spiele-Sparten verdiente der Unterhaltungskonzern gutes Geld. Das Geschäft mit Videospielen konnte erstmals, seit Disney diese Sparte separat ausweist, einen Gewinn verbuchen. Deutlich besser lief es auch für die profitabelste aller Disney-Sparten, das Fernsehgeschäft. Das Segment mit den Sportsendern ESPN, ABC und Disney Channel steigerte den operativen Gewinn um 2% auf 1,2 Mrd. Dollar, bei einem Erlöswachstum von 7% auf 5,1 Mrd. Dollar.

Im Bereich Themenparks und Resorts stieg der Umsatz um 7% auf 3,4 Mrd. Dollar, das operative Ergebnis legte um 4% auf 577 Mio. Dollar zu. Die Sparte Verbrauchsgüter konnte Umsatz und Gewinn ebenfalls steigern.

Spekulationen über die Rückkehr von Meister Yoda auf die Filmleinwand

Derzeit entpuppt sich das Filmgeschäft ein wenig als Stein im sonst erfolgreich laufenden Konzerngetriebe. Heute stammen noch gerade ein Zehntel des Gewinns und ein Sechstel des Umsatzes aus der Sparte. Im abgelaufenen Quartal brach der Gewinn sogar um 43% auf 234 Mio. Dollar ein, während der Umsatz um 5% auf 1,55 Mrd. Dollar nachgab. Grund waren vor allem die hohen Kosten für die Vermarktung des Spielberg Historien-Streifens „Lincoln“.

Und die Zeiten, als Zeichentrickfilme wie „Das Dschungelbuch“ oder „König der Löwen“ alles überstrahlten, scheinen vorüber. Zwar wurde mit „Toy Story“ und der Übernahme von Pixar auch der Durchbruch im Animationsfilm gefeiert, doch mittlerweile reicht auch ein echter Kino-Erfolg allein nicht mehr aus. „Merchandising“ heißt das Zauberwort. Was im Kino Erfolg hat, lässt eigentlich erst durch die Vermarktung von Merch-Artikeln wie Lightning McQueen und Buzz Lightyear die Kassen klingeln.

Da passt es bestens ins Konzept, dass Disney sich im Oktober vergangenen Jahres mit dem milliardenschweren Kauf von Lucasfilm die Rechte an „Star Wars“ gesichert hat. Denn die sechsteilige Kultfilmreihe ist ein scheinbar unerschöpflicher Quell an Merchandising-Produkten, die reißenden Absatz finden. Ich wage nicht zu schätzen, wie viele Jedi-Ritter mit Lichtschwertern (zumeist von der bösen Seite der Macht) am vergangenen Wochenende meinen kleinen Piraten auf dem Kinderkarneval bedrohten und ihm mit wildem Schnaufen erklärten, sie seien sein Vater. Also ein knappes Dutzend waren es allemal und das in einem kleinen Dorf wie dem unseren.

Und auch die Filmreihe selbst soll Gerüchten zufolge noch längst nicht zu Ende sein. „Star Wars“ soll schon 2015 fortgesetzt werden - und auch danach nicht enden. Aktuell wird zudem über einen Film um die Kultfigur Yoda spekuliert.

Fakt ist: Walt Disney hat es vor allem dank seines Händchens für Trends und durch echte Übernahme-Coups geschafft, seine Marktmacht im Unterhaltungssektor beständig weiter auszubauen. Ich wage sogar zu behaupten, dass man eine vergleichbare Stellung in diesem Sektor auf der ganzen Welt vergeblich sucht. Und genau das liebt die Börse an Walt Disney.
 
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Börsentag.

Ihre
Cindy Bach


Aktuelle Analysten-Einschätzungen zur Walt Disney-Aktie

Die Deutsche Bank hat ihre Kaufempfehlung für Walt Disney nach den Zahlen zum ersten Geschäftsquartal bestätigt und das Kursziel auf 63,00 Dollar (46,40 Euro) belassen. Damit traut sie der Aktie ein weiteres Kurspotenzial von 15% zu.

Der Gewinn pro Aktie des Unterhaltungskonzerns sei etwas besser als von ihm erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Doug Mitchelson laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa in seiner Studie vom Mittwoch. Angesichts niedrigerer Steuern hat er seine Prognose für den Gewinn je Aktie im Jahr 2013 ein Stück weit nach oben korrigiert. Für die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal zeigt er sich aufgrund der jüngsten Ergebnisse zuversichtlicher.


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