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Ausgabe vom 30. Januar 2013
- News zu unseren Musterdepotwerten: Weihnachtsgeschäft beschert Amazon hohe Gewinne
- Zypern erhält finanzielle Unterstützung voraussichtlich im März
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News zu unseren Musterdepotwerten:
Weihnachtsgeschäft beschert Amazon hohe Gewinne
von Patrycja Jopek
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL |
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der weltgrößte Online-Händler Amazon (spekulatives BÖRSEN-SPIEGEL-Depot, aktuelle Performance: +302,08%) hat zum Jahresende deutlich mehr verdient als erwartet. Vor allem in renditestarken Geschäftsfeldern wie den E-Books wuchs das Unternehmen. Nach den Worten von Konzern-Chef Jeff Bezos zog das Geschäft mit dem Reader „Kindle“ im vergangenen Jahr um 70% an. Das klassische Buchgeschäft wuchs dagegen nur um 5%.
Der Betriebsgewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 56% auf 405 Mio. Dollar. Allerdings stand unterm Strich nur ein Gewinn von 97 Mio. Dollar zu Buche. Der war somit nur halb so groß wie im Vorjahr. Die Bruttogewinnmargen lagen im vierten Quartal bei 24%. Dank des wichtigen Weihnachtsgeschäftes stieg der Umsatz um 22% auf 21,27 Mrd. Dollar. Anleger honorierten die Ergebnisse. Die Aktie kletterte an der Wallstreet zeitweise um 11% auf ein neues Rekordhoch bei 288 Dollar.
Die Experten trauen Amazon weiteres Wachstum zu
Auch Analysten und Börsenexperten zeigten sich begeistert vom Zahlenwerk des Onlinehändlers. Die neuen Zahlen deuteten an, dass Amazon nun in der Lage sei, aus den seit Jahren getätigten Investitionen endlich attraktive Gewinne zu ziehen. In den vergangenen Jahren waren die Gewinne gefallen, da Amazon in langfristiges Wachstum investierte. Neue riesige Bearbeitungszentren wurden errichtet und dadurch die Vertriebswege verkürzt und die Kosten gesenkt.
In Konkurrenz zu Apple wurde der Tablet-PC Kindle entwickelt. Außerdem engagiert sich Amazon im Bereich Cloud Computing. Die Redaktion der Bernecker Börsenbriefe titelt heute Morgen online: „Amazing: Amazon“. Die neuen Aktivitäten würden schneller wachsen als die klassischen Einzelhandelsgeschäfte von Amazon. Von daher sollte man keineswegs düster nach vorne schauen. Und Jochen Kauper von Der Aktionär rief in seiner aktuellen Empfehlung zum „Kaufen, kaufen, kaufen“ auf.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch.
Ihre
Patrycja Jopek
Zypern erhält finanzielle Unterstützung voraussichtlich im März
Die Bundesregierung gibt einem Zeitungsbericht zufolge ihren Widerstand gegen das geplante EU-Hilfspaket für Zypern offenbar auf. Sie muss sich bekanntlich dem Druck der EU-Partner beugen. Dies gilt vor allem für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der seine Vorbehalte nicht nur intern, sondern auch öffentlich vorgebracht hatte.
Zypern, so sein Argument, sei für die Euro-Zone nicht systemrelevant und dürfe daher gar nicht unterstützt werden. Damit hatte der CDU-Politiker auch ein Ausscheiden des Inselstaates aus der Währungsunion nicht ausgeschlossen. Zudem gäbe es Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Regierung in Nikosia. Ihr werde vorgeworfen, nicht entschieden gegen Steuerbetrug und Schwarzgeld etwa aus Russland vorzugehen.
Das Rettungspaket könnte allerdings kleiner ausfallen als bisher angenommen. Statt der ursprünglichen 10 Mrd. Euro erwartet Zypern, nur noch etwa 8 Mrd. Euro für die Bankensanierung zu benötigen. Grund hierfür seien Zweifel an bisherigen Gutachten, die nun erneut überprüft werden sollen. „Wir gehen davon aus, dass die endgültige Verständigung auf ein Programm im März erreicht werden kann“, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus einem internen Schreiben.
Zypern will sich ändern
Am Dienstag bestätigte die Euro-Gruppe, dass Zypern bereit sei, die Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Regeln von unabhängigen Experten vor Ort überprüfen zu lassen. Finanzminister Vassos Shiarly wird dazu am Donnerstag zu Gesprächen in Den Haag erwartet. In Brüssel war man schon länger überzeugt davon, Zypern zum Umdenken bewegen zu können. Und tatsächlich: Zypern scheint erstmals zu tiefgreifenden Reformen bereit.
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