- Mit ruhiger Hand zum Erfolg
- Wirtschaftliche Aspekte eines Familienfeiertages
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Mit ruhiger Hand zum Erfolg
von Dieter Wendt
Chefredakteur 100%-Depot
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Wahrscheinlichkeit, nicht nur potenzielle, sondern auch faktische Kursverdoppler zu erwischen, steigt mit der Sorgfalt bei der Auswahl. Nicht jede Aktie, die sich im Kurs halbiert hat, findet wieder zu den alten Höchstständen zurück und nicht jede vermeintliche Dauererfolgs-Story bleibt auch eine solche. Hinzu kommen natürlich noch weitere Einfluss-Faktoren wie die allgemeine Konjunkturlage, das Bewertungsniveau, die vorhandenen Alternativen am Kapitalmarkt und nicht zu vergessen die Stimmung auf dem Börsenparkett.
All diese Faktoren verändern in erster Linie den zeitlichen Ablauf auf dem Weg zu 100% Kursgewinn, was wiederum zur Geduldsprobe für Anleger werden kann. Das Börsenjahr 2012 zerrte an den Nerven der Anleger, das kann man schon zum aktuellen Zeitpunkt sagen. Auf der einen Seite gab und gibt es Gründe in Hülle und Fülle, in Aktien zu investieren. Auf der anderen Seite kocht die europäische Schuldenkrise immer wieder aufs Neue hoch, die USA kämpfen ebenfalls um einen ausgewogenen Staatshaushalt und in Asien ließ im Jahresverlauf die Wachstumsdynamik spürbar nach. Zu guter Letzt schossen sich die Konfliktparteien im Heiligen Land noch Raketen hin und her, was eine neue Krise in Nahost befürchten lässt.
Solche Entwicklungen verhindern zwar nicht zwangsläufig, dass sich Investment-Ideen in Luft auflösen, doch sie können den Anlagehorizont etwas nach hinten verschieben. Das mag zwar ärgerlich für nervöse Anleger sein, für strategische Investoren gehört eine solche Option aber einfach dazu. Dann heißt es einfach „abwarten und Tee trinken“. Man kann sogar positive Nebenwirkungen aus solchen Wartephasen ableiten. Zum einen verlängern sie den Zeitraum, sich in Position zu bringen, zum anderen eröffnen sie auch noch die eine oder andere Möglichkeit, an den Stellschrauben zu drehen. Mehr ist derzeit nicht notwendig.
Herzliche Grüße, Ihr
Dieter Wendt
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Wirtschaftliche Aspekte eines Familienfeiertages
von Cindy Bach
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL
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Vergangenen Donnerstag war Thanksgiving. Das englische Wort bedeutet Danksagung. Wem aber danken die US-Amerikaner dieser Tage? Haben sie angesichts von weiter ausufernder Staatschulden, nach wie vor schwieriger Lage am Arbeitsmarkt und Rezessionsgefahr überhaupt Gründe, dankbar zu sein? Ich denke ja. Denn eins muss man den US-Amerikanern lassen, in einem sind sie unerschütterlich: Das ist ihr Patriotismus. Und Thanksgiving zitiert Elemente aus dem Pionierleben der Pilgerväter von einst. Es trägt somit einen gewissen nationalen Charakter.
Zudem ist Thanksgiving in den Vereinigten Staaten auch das wichtigste Familienfest im Jahreskreis. In seinem Mittelpunkt steht ein großes Abendessen, zu dem sich alle Generationen einer Familie am Tisch versammeln, um Dank zu sagen. Und natürlich darf der berühmt berüchtigte Truthahn nicht fehlen, den der „Herr des Hauses“ feierlich vor allen zerlegt. Ein bekannter Brauch ist auch das Brechen des Gabelbeins des Truthahns - der so genannte wishbone (Wunschknochen). Hierzu wird der Knochen getrocknet und dann von zwei Festteilnehmern mit je einem kleinen Finger auseinander gezogen. Derjenige, dessen Stück nach dem Bruch das größere ist, hat einen Wunsch frei.
Wirtschaftliche Aspekte eines Familienfeiertages
Thanksgiving hat aber auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, eine wichtige Bedeutung für das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Da die Familienmitglieder oftmals hunderte Kilometer voneinander entfernt und über alle Landesteile verstreut leben, kommt es auf den Flughäfen und Straßen des Landes rund um das Fest zu einem weitaus größeren Verkehrsaufkommen, als zu irgendeiner anderen Jahreszeit. Die Fluggesellschaften verzeichnen höchste Auslastungen und auch die Tankstellen des Landes erfreuen sich eines wahren Umsatzbooms.
Ein anderer wichtiger wirtschaftlicher Aspekt: Am Freitag nach dem Thanksgiving-Fest gewährt der Einzelhandel traditionell hohe Rabatte. Da die meisten Amerikaner an diesem Tag Urlaub haben, werden gigantische Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden - üblicherweise um fünf Uhr - und viele Menschen warten nachts in langen Schlangen vor den Geschäften, um Schnäppchen zu ergattern.
Dieser so genannte "Black Friday" wird häufig für die ersten Weihnachtseinkäufe genutzt. Für die Ökonomie stellt der Umsatz an diesem Tag einen wichtigen Stimmungsindikator dar. Denn er zeigt, wie viel Kaufkraft bei den US-Bürgern noch vorhanden ist und wie sich mit großer Wahrscheinlichkeit das wichtige Weihnachtsgeschäft entwickeln wird.
Neuer Rekordumsatz in 2012
Am diesjährigen „Black Friday“ wurde erstmals ein Gesamtumsatz von über 1 Mrd. Dollar eingespielt. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einem Plus von 26%. Laut „Comscore“ waren an diesem Tag rund 57,3 Mio. Menschen auf der Online-Suche nach Schnäppchen. Das seien 18% mehr als noch im Vorjahr. Zu den Hauptgewinnern des Black Fridays gehören Comscore zufolge Amazon (spekulatives BÖRSEN-SPIEGEL-Depot, aktuelle Performance: +248,3%), gefolgt von Wal-Mart und Best Buy. Auch Apple (konservatives Musterdepot, aktuelle Performance: +6,98%) habe es unter die Top Fünf geschafft.
Herzliche Grüße
Ihre
Cindy Bach
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