mir ist es heute noch ein bisschen weihnachtlicher ums Herz als sonst. Ich schreibe „noch“, weil bei mir tatsächlich die Vorfreude auf Weihnachten jedes Jahr schon recht zeitig einsetzt. Manche in meinem Bekanntenkreis meinen zu zeitig! Ich erinnere mich, dieses Jahr hat mir sogar mein eigener Freund per WhatsApp ein Bild geschickt, auf welchem ein kleiner Weihnachtswichtel aufgespießt war mit dem Begleittext: „Wenn Leute vor Halloween über Weihnachten reden.“ Natürlich war dies spaßig gemeint und ich musste auch köstlich lachen. Aber es stimmt, Mitte Oktober regen sich bei mir für gewöhnlich die ersten Weihnachtsgefühle.
Während sich andere regelrecht echauffieren, dass Lebkuchen und der ganze andere süße Weihnachtskrimskrams schon ab Oktober in den Läden erhältlich ist, erfüllt mich hingegen beim Anblick dieser Leckereien ein warmes, vorfreudiges Gefühl auf die winterliche Jahreszeit. Wohlbemerkt: Gekauft werden die Leckereien aber auch bei mir erst strikt in der Weihnachtszeit!
Ein Fest wie kein anderes!
Letzte Woche beim Gang zur Bank, als ich in Fulda über den Universitätsplatz lief, waren bereits erste Baumaßnahmen zur Errichtung des diesjährigen Weihnachtsmarktes in vollem Gange. Der große Glühwein- und Feuerzangenbowle-Stand inmitten des Platzes, auf dessen Dach sich eine riesige Pyramide befindet, hat nun für dieses Jahr wieder das Licht der Welt erblickt. Ringsum an den Fußgängergassen wurden kleine Tannenbäumchen aufgestellt. Nun dauert es nicht mehr lang und die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen erstrahlt wieder in vollem Glanz. Die Schaufenster sind weihnachtlich dekoriert. Und bald ertönen die ersten Weihnachtslieder…
Sie sehen schon, ich und Weihnachten haben eine „innige Beziehung“. Ich liebe einfach das ganze Drumherum. Der Duft von Räuchermännchen, warmen Plätzchen und Glühwein, gemütlicher Kerzenschein, Weihnachtsmarktbesuche, besinnliche Musik, ein schön dekoriertes Zuhause… ja Weihnachten ist für mich in der Tat jedes Jahr ein Fest!
Und hier in Fulda bei uns in der Redaktion ist die Weihnachtssaison nun auch ganz offiziell angelaufen. Denn am gestrigen Sonntag hatten wir vom BÖRSEN-SPIEGEL-Team bereits unsere Weihnachtsfeier. Dieses Jahr hat es die gesamte Fuldaer Crew nach Frankfurt verschlagen. Wir waren beim Gospel-Brunch – ein wirklich sehr schönes Event mit wunderbarer Musik und äußerst leckerem Essen. Gospel hat ja immer einen Touch von Weihnachten, auch wenn keine Weihnachtssongs gespielt wurden. Der Startschuss für das Fest der Feste bei uns BÖRSEN-SPIEGLERN ist jedenfalls gefallen.
Weihnachtsgeschäft soll erstmals 100-Mrd.-Euro-Schwelle durchdringen
Aber viel wichtiger natürlich, auch aus wirtschaftlicher Sicht spielt die Weihnachtszeit eine wichtige Rolle. Zu keiner anderen Jahreszeit zeigen sich die Menschen finanziell so großzügig und in Dauer-Shopping-Laune. Dieses Jahr wird der Kaufrausch vermutlich in eine neue Dimension vordringen. Denn 2018 soll das Weihnachtsgeschäft erstmalig die 100-Mrd.-Euro-Schwelle knacken.
(Bild: DPA, manager-magazin.de)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hob erst vor wenigen Tagen für das Gesamtjahr seine Umsatzprognose auf +2,3% an. „Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind gut, der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Deshalb wird das Umsatzplus in diesem Jahr etwas größer ausfallen, als bisher angenommen“, teilte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth mit.
Demzufolge soll der Einzelhandelsumsatz 2018 nach neuen Prognosen nun bei 525 Mrd. Euro landen. Der Wachstumsmotor bleibt dabei der E-Commerce. Während die Umsätze aus dem stationären Handel „nur“ um 1,5% vorankommen, steigen die Online-Umsätze im Vorjahresvergleich um 9,6%.
Wie viel Geld geben Sie dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke aus?
In der umsatzstärkste Zeit im Einzelhandel, die Monate November und Dezember, erwartet der HDE für das Weihnachtsgeschäft ein Wachstum von 2% auf etwas mehr als 100 Mrd. Euro. Der Einzelhandel darf sich in den letzten beiden Monaten des Jahres über Umsätze freuen, die um rund 15%, in einzelnen Branchen sogar um bis zu 100% über dem Durchschnitt der anderen Monate liegen. Dabei erwirtschaftet der stationäre Handel fast 19%, der Online-Handel rund ein Viertel seines Jahresumsatzes im November und Dezember.
Jeder Deutsche möchte in diesem Jahr rund 472 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, das liegt leicht über den 466 Euro des Vorjahres und hat eine Verbraucherbefragung des Ifes-Instituts der FOM Hochschule zum Einkaufsverhalten im Weihnachtsgeschäft ergeben, die vom HDE unterstützt wurde. Wir werden natürlich darüber berichten, bei welchen Unternehmen das Weihnachtsgeschäft besonders stark die Kassen klingeln lassen hat.
Weihnachtsgeschenke gehören selbstverständlich zum Fest dazu. Wie viel Geld ich persönlich für Präsente für meine Lieben ausgeben werde, das weiß ich heute noch nicht. Jedoch machen Weihnachten für mich eben gerade die nicht materiellen Dinge aus!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen guten Start in die neue Börsenwoche.