schreiben Sie eigentlich noch SMS? Bei mir hat diese Form der Kurznachrichten-Kommunikation seit drei Monaten gänzlich ausgedient. Denn zu diesem Zeitpunkt beschloss meine Mutter, die letzte Bastion im Kampf gegen das Verkommen von sprachlicher Kommunikation, ihre Vorbehalte gegen WhatsApp endlich aufzugeben. Dass dies in heimlicher Mission ihres neunjährigen Enkels geschah, hat sie ihm längst verziehen.
Ja sie ist ihm sogar ein kleines bisschen dankbar, dass er eines schönen Frühsommernachmittags wortlos ihr Smartphone nahm und ihr darauf einfach WhatsApp einrichtete. Und er regte auch gleich munter Kommunikation an, indem er ihren Freundinnen eine kurze Nachricht schrieb: „Hallo, ich bin jetzt auch dabei.“ Außerdem richtete er auch gleich noch eine Familiengruppe ein, die er mit meinem Smartphone nun munter mit Content füllt. Mittlerweile hat sich meine Mama sogar zu einer echten WhatsApperin gemausert, so richtig mit Emojis, Sprachnachrichten und so weiter…
Die SMS hat also auch bei mir ausgedient, nach gut 25 Jahren. Ein wenig Wehmut kommt natürlich auf, wenn man bedenkt, dass die SMS meine Jugendzeit revolutionierte. Musste ich im zarten Alter von 15 Jahren meine Diskobesuche mit Freundinnen noch per handgeschriebenen „Briefchen“ in den Schulpausen oder Rundrufaktion über die Festnetztelefone unserer Eltern organisieren, verabredete sich meine Studentengruppe sieben Jahre später bereits per SMS.
Auch einigen frühen Beziehungsstress bewältigte ich über dieses Medium, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg (ich denke heute oft, wie schlimm das doch ist, dass man bei WhatsApp auch noch sehen kann, ob der Angebetete die Nachricht gelesen hat oder nicht… und wenn dann keine Antwort kommt). Nochmal 15 Jahre später ist der „Short Messaging Service“ bereits wieder tot – von WhatsApp abgelöst. Und auch hier wird es schon bald wieder etwas Neues geben, denn die Welt der technologischen Innovationen arbeitet immer schneller und effizienter.
WhatsApp und Facebook vs. WeChat und Tencent –
Wer hat in Zukunft die Nase vorn?
Nehmen wir beispielsweise das chinesische WhatsApp-Pendant WeChat. Das Symbol dieses Messaging-Dienstes ähnelt dem von WhatsApp gewaltig. Doch WeChat ist seinem Konkurrenten gewaltig voraus, wie ich diese Tage in einem spannenden Artikel der WirtschaftsWoche lesen konnte. Unter der Headline „Eine App, die das ganze Leben digitalisiert“, beschreibt der Autor die Transformation von WeChat vom „WhatsApp-Abklatsch zur Mega-Plattform“:
„So gut wie alle wichtigen Funktionen des Internets finden sich komprimiert in dieser einen App. Jeder Nutzer bekommt z.B. auf WeChat einen personalisierten Barcode zugeteilt. Und das hat auf einen Schlag Dinge ermöglicht, von dem WhatsApp und sämtliche andere Messengerdienste dieser Welt weit entfernt sind. Den größten Erfolg hat der Bezahldienst von WeChat. Egal ob beim Online-Handel, in Kaufhäusern, Restaurants, selbst beim Obststand am Wegesrand – ein Scan über den Barcode reicht und schon ist das Geld vom WeChat-Konto abgehoben, das wiederum verknüpft ist mit dem Bankkonto. Extra-Lesegeräte sind nicht nötig. Viele Chinesen leben dank WeChat inzwischen bargeldlos“, schreibt die WirtschaftsWoche.
Kein Wunder also, dass die Anwendung rasant wächst und mittlerweile bereits über 1 Milliarde aktive Nutzer hat, wie die nachfolgende Statistik zeigt.
Während hinter WhatsApp der weltbekannte Social-Media-Konzern Facebook steht, stammt WeChat aus dem Hause des chinesischen Internet-Giganten Tencent. Beide Unternehmen sind übrigens börsennotiert. Anleger, die an dem grandiosen Erfolg dieser beiden Messaging-Dienste teilhaben wollen, sollten also unbedingt auch einen Blick auf die Aktien werfen.
Beginnt nun die von vielen herbeigeredete massive Korrektur der US-Techs
oder ist es erneut nur eine Zwischenkorrektur?
Die Aktie von Tencent beispielsweise befindet sich wie so viele China-Technologie-Aktien schon seit geraumer Zeit in der Korrektur. Doch auch US-Technologiewerte, die bis vor Kurzem noch stark haussierten, zeigen zunehmend Schwächeerscheinungen. Beginnt nun die von vielen herbeigeredete massive Korrektur der US-Techs oder ist es erneut nur eine Zwischenkorrektur? Darüber sprach unser aktienlust.tv-Experte Jürgen Schmitt vergangenes Wochenende auf dem Berliner Börsentag mit dem Technologie-Aktien-Spezialisten Alfred Maydorn. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Korrektur im Technologiesektor und vor allem auch über die aktuelle Entwicklung bei Tesla. Das Video in voller Länge finden Sie hier:
Tesla: Alfred Maydorn sieht Elektroautobauer
„Lichtjahre“ voraus