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Ausgabe vom 02. Oktober 2018



  • Smart in die Zukunft


Smart in die Zukunft


von Jürgen Schmitt
Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH
                                                                 
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Kinder wie die Zeit vergeht. Erinnern Sie sich noch? Heute vor 20 Jahren am 2. Oktober 1998 wurde der erste smart – übrigens mithilfe unserer heutigen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die damals Umweltministerin war – auf den Markt gebracht.

Damals wollte man ein Kompakt-Auto schaffen, dass noch kleiner als ein VW-Polo sein sollte. Letztendlich lieferte Nicolas Hayek, der Erfinder der Swatch-Uhren, mit denen er der Schweizer Uhrenindustrie tüchtig einheizte, die Idee für das Mini-Auto.

Klein und günstig sollte das neue Auto sein

Bereits 1991 präsentierte Hayek ein Mobilitätskonzept, das der Parkraumnot in Innenstädten und den zerstörerischen Auswirkungen des Automobils auf die Umwelt Rechnung tragen sollte.

Das poppige Swatch-Auto sollte Stadtbewohnern mithilfe bunter Karosserieteile zum Auswechseln die Fortbewegung leichter machen. Zuerst wandte sich Hayek mit seiner Idee an VW. Doch die Wolfsburger schieden schnell aus dem Projekt aus und Mercedes-Benz sprang ein. Am 2. Juli 1998 lief dann der erste smart vom Band. Hayek war jedoch schon nicht mehr dabei, weil es Streitigkeiten mit Mercedes-Benz gab. „Smart“ steht übrigens für Swatch Mercedes und dem englischen Begriff für Kunst, „art“.

Weltrekord-Wendekreis: 6,95 m

Die Marke smart war für den einen oder anderen Rekord verantwortlich: So überraschte der smart fortwo die Autowelt im Jahr 2014 mit einem noch kleineren Wendekreis von 6,95 m, der für besonderen Fahrspaß in Innenstädten sorgen sollte.

Richtig Fuß gefasst hat der smart aber nie. Ich bin ehrlich, ich konnte mich auch nie mit der „Einkaufstüte auf vier Rädern“ und dem viel zu kleinen Kofferraum anfreunden.

Elektro-Antriebe sind bei smart schon seit 2017 Standard

Aber was nicht ist, kann ja noch werden, denn bereits seit 2017 elektrifiziert smart als erster Autohersteller seine gesamte Flotte. Und Sie wissen, dass mein Herz für Elektro-Autos schlägt. Nach den USA und Kanada soll es ab 2020 auch in Europa ausschließlich elektrische Antriebe beim smart geben.

Im letzten Jahr legte der Autobauer sogar noch eins drauf und stellte mit dem smart vision EQ fortwo ein autonomes Automobil ganz ohne Pedal und Lenkrad vor. Smart scheint seiner Zeit also etwas voraus.

Tesla: Delisting-Tweet hat ernsthafte Konsequenzen

Da sieht es beim Elektro-Auto-Pionier Tesla zurzeit wesentlich komplizierter aus. So kam es für die Tesla-Aktie und damit auch für Sie, liebe Anleger, Ende vergangener Woche ganz dicke. 13,2% Minus mussten wir Anleger letzten Freitag verkraften.

Grund für diesen Kurssturz war die Meldung, dass Tesla-Chef Elon Musk seinen Posten im Verwaltungsrat von Tesla für mindestens drei Jahre räumen muss.

US-Börsenaufsicht SEC klagt gegen Musk – mit Erfolg

So will es die US-Börsenaufsicht SEC: Musk hatte den Aktienkurs von Tesla mit seinem Tweet über ein geplantes Delisting in die Höhe getrieben. Einige Tage später ruderte der Chef zurück und verkündete den weiteren Verbleib von Tesla an der Börse.

Daraufhin reichte die SEC Klage ein. Mit dem Ergebnis: Zusätzlich zu Musks Rücktritt müssen sowohl er als auch Tesla eine finanzielle Entschädigung für Tesla-Anleger in Höhe von 20 Mio. Dollar Geldbuße an geschädigte Investoren zahlen.

Kein Wunder, dass der Kurs letzte Woche kein Halten fand. Doch ich gebe zu bedenken: Das ist eine Klage gegen Elon Musk und nicht gegen Tesla. Bitte trennen Sie diese beiden Punkte.

Und mit diesem Urteil wird Musk zwar als Unternehmenschef in die zweite Reihe treten, aber als Manager und Eigentümer Tesla weiterhin erhalten bleiben.

Tesla wird auch ohne Musk eine großartige Zukunft haben

Außerdem brodelt bereits die Gerüchteküche, dass die Produktion für den Tesla 3 besser laufen könnte als gedacht und die Zahlen zum Ende des dritten Quartals den Markt endgültig überzeugen könnten. Anscheinend wird die Einigung mit der SEC als positiv bewertet, denn gestern schoss der Aktienkurs um +16% nach oben.

Ein belastendes „Trauerspiel“ findet hingegen nach wie vor in der deutschen Automobilbranche statt. Warum die deutschen Autobauer einseitig zur Rechenschaft gezogen werden sollen, während ausländische Anbieter außen vor bleiben, zeigt den ganzen Dilettantismus der amtierenden Bundesregierung. Das Ausland lacht darüber, wie Deutschland seiner Schlüsselindustrie zusetzt.

Das ist einer der spannendsten Turnaround-Sektoren

Sei es drum, hier baut sich aktuell sicherlich einer der spannendsten Turnaround-Sektoren der nächsten Jahre auf. Mit dem Start der neuen Berichtssaison in der nächsten Woche könnten ohnehin die Weichen in Richtung Jahresendrally gestellt werden.

Ich gehe fest davon aus, dass vor allem die Trendwerte an der Wall Street erneut die Analystenschätzungen schlagen werden.

Wenn Sie mehr über Tesla und die deutschen Autobauer erfahren möchten, sehen Sie sich hierzu auch mein nachfolgendes Videoan:



Nike, Tesla, BMW, Daimler, VW: Die Aufreger des Monats






Herzliche Grüße,

Ihr

Jürgen Schmitt
(Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH)


P.S.: Sie wollen mit mir über die Zukunft der Autoindustrie diskutieren? Dann kommen Sie am Samstag, den 6.10.2018 ins Ludwig-Ehrhard-Haus zum Börsentag nach Berlin. Meine Kollegin Kathrin Dörfeld hat Ihnen ja gestern hier schon alle wichtigen Infos zu diesem spannenden Event in Berlin mitgeteilt.






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