die derzeitige Marktlage ist schwierig, das muss man zugeben. Und das 10 Jahre nach der Lehman-Pleite. Sie erinnern sich, damals schockierte die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht nur die Finanzwelt, sie stürzte die internationale Staatengemeinschaft in die größte Krise seit vielen Jahrzehnten. Kaum jemand hätte sich vorstellen können, welche Ausmaße das nach sich ziehen würde.
Nun fragen sich nicht wenige Anleger und Börsianer, ob sich ein solches Szenario wiederholen könnte. Natürlich kann man hierauf, wie auf sämtliche anderen Fragen zum Marktgeschehen nie eine hundertprozentige Antwort geben. Sie wissen, hätten wir diese Glaskugel, dann würden wir nicht mehr hier in der Redaktion sitzen und für Sie Augen und Ohren an der Börse offen halten, sondern bereits irgendwo auf unserem Anwesen in der Karibik, der Finca auf Mallorca oder in den Weiten des Himalaya weilen, jeder nach Belieben.
Wir haben keine Glaskugel – aber den nötigen Sachverstand
Also, keine Prognosen und kein Schönreden der aktuell nicht ganz einfachen Marktsituation. Unser Herausgeber Jürgen Schmitt, für den sicher auch ein schöner Golfplatz als Domizil in Frage käme, gibt Ihnen aber gern sein Statement zur aktuellen Lage an den Aktienmärkten und in der Finanzwelt ab. Damit Sie sich – wie immer – Ihr eigenes Bild machen können, habe ich ergänzend dazu noch zwei weitere aufschlussreiche Artikel für Sie ausgewählt, anhand derer Sie sich ein Bild verschaffen können.
Lesen Sie im folgenden Pressespiegel, wie die Experten vom BÖRSEN-SPIEGEL, Focus Money und EURO am Sonntag die Gemengelage einschätzen und was Sie Ihnen als Anleger raten.
Das meinen die Experten:
BÖRSEN-SPIEGEL
Von Herausgeber Jürgen Schmitt
Vom 10. September 2018
Lehman wird sich nicht wiederholen
„Vor genau zehn Jahren schockte die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht nur die Finanzwelt, sie stürzte die internationale Staatengemeinschaft in die größte Krise seit vielen Jahrzehnten. Niemand hatte ahnen können, dass die Pleite einer eher kleineren Bank zu weltweiten Verwerfungen führen könnte, die nur durch massive Interventionen der Notenbank und eine ultraleichte Geldpolitik, von der wir uns bis heute nicht wirklich verabschiedet haben, so abgefedert werden konnte, dass es nicht zu zahlreichen Staatspleiten kam. Noch heute ist allen Beteiligten und auch Nichtbeteiligten klar, dass sich ein zweiter Fall Lehman nicht wiederholen darf. Daher stehen Fed, EZB, Bank of Japan etc. auch permanent bereit, schwelende Brandherde sofort mit Liquidität in Hülle und Fülle zu löschen. Das hat Vor- und Nachteile. So können wir uns relativ sicher sein, dass die für die Aktienmärkte günstige Politik des billigen Geldes noch viele Jahre fortgesetzt wird. Wir können uns aber auch sicher sein, dass Schuldenländer wie Griechenland nur halbherzig oder gar nicht notwendige Reformen umsetzen. Die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der aktuellen Börsenhausse, die schon jetzt zu einer der längsten der Börsengeschichte zählt (nach manchen Modellrechnungen ist sie sogar die längste), könnten eigentlich kaum besser sein. Die Zinsen bleiben niedrig, was Anlagealternativen zu Aktien weiterhin eher unattraktiv macht. Die Weltwirtschaft boomt angesichts massiver Investitionen, die in den USA auch noch durch eine gigantische Reform der Unternehmenssteuern zusätzlich angeheizt werden. Ein Ausufern inflationärer Tendenzen ist kurz- und mittelfristig kaum zu erwarten, da die globalisierte Weltwirtschaft dem permanent entgegenwirkt. Als Damoklesschwert schwebt dennoch der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China über allem. Auf diesen müssen wir leider stets ein wachsames Auge haben.“
Focus Money
Vom 11. September 2018
Zur Sorglosigkeit verleitet…
„Am 15. September 2008 war Lehman Brothers am Ende. Die Pleite war der endgültige Auslöser der großen Finanzkrise. Viele Versprechen und Forderungen kursierten nach Lehman. ,Das Geld der Sparer ist sicher.“ Schön wäre es: Nicht, wenn Sie in der EU, gerade außerhalb Deutschlands, mehr als 100.000 Euro auf dem Konto bei einer Bank haben – der überschießende Betrag ist in Gefahr, kann im Fall einer Pleite haften. Im Übrigen wird Deutschland zu einer gemeinsamen EU-Einlagensicherung gedrängt, wo deutsche Sparer etwa für italienische Banken haften würden. ,Schuldenexzesse dürfen sich nicht wiederholen.‘ Pustekuchen. Die Staatsschulden sind zum Beispiel auch in der Euro-Zone per saldo weiter gestiegen, siehe Italien. In den USA haben Staat und Unternehmen hohe zusätzliche Kreditlasten aufgetürmt. China hat heute ein beängstigendes Schuldenproblem. ,Steuerzahler haften künftig nicht mehr für Banken.‘ Schön wär’s. Zwar wurden die Banken mit schärferer Regulierung und höheren Eigenkapitalanforderungen stabiler gemacht. Investoren bei Banken dürften vorsichtiger sein, so können Anleihengläubiger im Fall einer Pleite nicht mehr allein auf den Staat hoffen. Eine große Bank könnte aber nach wie vor nur mit Hilfe des Steuerzahlers aufgefangen werden. Realität: Große Banken sind oft noch größer geworden, man schaue auf die US-Spitzenbanken. Die wird man nicht fallenlassen können. Noch immer sind etwa die Banken der Euro-Zonen-Süd-Staaten ziemlich vollgesogen mit Staatsanleihen ihrer Länder, weil die nach wie vor als null risikohaltig eingestuft werden. ,Die Banken werden streng reguliert werden.‘ Hier ist sicher einiges passiert, aber teils nur vorübergehend. Denn: In den USA gehört es bekanntlich zur Agenda von Donald Trump, die Regulierung der Banken wieder zu lockern – und das im Umfeld eines starken Aufschwungs, der immer zur Sorglosigkeit verleitet.“
EURO am Sonntag
Vom 09. September 2018
Defensive Positionierung angesagt
„Der zehnte Jahrestag des Lehman-Crashs rückt näher. Kann die Diskussion über ein gespenstisches Ereignis in der Vergangenheit die Aktienkurse der Gegenwart belasten? Durchaus möglich. Die Erinnerung an eine große Krise verdeutlicht die Risiken des Aktienmarkts, die viele Anleger infolge der - nach historischen Maßstäben langen - Rally vermutlich verdrängt haben. Und natürlich gibt es da immer noch das Schreckgespenst Donald Trump, dessen Attacken gegen den Welthandel für die exportstarke deutsche Wirtschaft eine Bedrohung bleiben. Auch die Währungsbewegungen machen dem DAX das Leben derzeit schwer: Nach Berechnung der Unternehmensberatung EY sind den Indexmitgliedern im zweiten Quartal durch den erstarkten Euro fast 10 Mrd. Euro an Umsatz entgangen. Unser nach vier Komponenten gegliederter Börsenindikator rät Anlegern weiterhin zu einer eher defensiven Positionierung.“
Expertenwissen ist in diesen Zeiten unverzichtbar
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Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Tag und erfolgreiche Investments.