Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 09. August 2018


  • Berichtssaison – Tops und Flops im Spiegel der Presse

  • VIDEO: Tesla:
    Elon Musk sorgt mit Super-Tweet für Aufruhr – und Milliarden!!





Berichtssaison –
Tops und Flops im Spiegel der Presse




von Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Amerikaner haben durchweg fast alle geliefert, bei den Europäern stehen noch einige wichtige Bilanzen aus. Die Rede ist von der auf vollen Touren laufenden Quartalsberichtssaison für das zweite Geschäftsquartal 2018. Neben dem US-Handelskonflikt und einigen kurzfristig schweißtreibenden Nachrichten, wie etwa der gestrigen Ankündigung Elon Musks, seinen E-Mobility-Konzern Tesla von der Börse nehmen zu wollen, haben eben jene Zahlen das Geschehen an der Börse die letzten Wochen bestimmt.

US-Tech-Werte besonders im Fokus der Analysten

Klar, dass sich sämtliche namhaften Börsenmedien in dieser Zeit mit der Entwicklung der Unternehmen beschäftigt haben. Nach genauer Analyse des Zahlenwerks kamen die meisten Experten zu dem Schluss, dass die aktuelle Berichtssaison sehr durchwachsen und stark branchenabhängig verläuft. Insbesondere die US-Tech-Werte, denen grundsätzlich hohes Potenzial eingeräumt wird, zeigten dieses Mal auffällige Überraschungen.

Ich habe Ihnen mit dem Zürcher Finanzbrief, Der Aktionär, sowie BÖRSE ONLINE drei repräsentative und durchaus kritische Stellungnahmen zum Thema herausgesucht. Lesen Sie, wie die jeweiligen Analysten die Bilanzsaison einschätzen und was sie daraus für Sie als Investoren ableiten.

Das meinen die Experten:

Zürcher Finanzbrief
Vom 07. August 2018


Techs unter der Lupe
„Die bisherige Bilanzsaison liefert eindrucksvolle Belege für erfolgreiche neue Firmenideen, einige ältere mit intelligenter Fortsetzung und solche, bei denen ein Investieren sich kaum lohnt. In fast allen Fällen sind die Amerikaner die Vorreiter, insbesondere in den weltgrößten und teuersten Unternehmen rund um das Schlüsselwort Internet. Kein anderes Land kommt da heran, man bedient sich höchstens der Kopien. Die großen Techs sind untereinander nicht vergleichbar. Apple und Microsoft sind völlig anders aufgestellt als Google, Facebook, Netflix oder das Unikat Amazon als weltgrößter Händler. Apple hat als Erster in seinem Marktwert die Billion erreicht. Die chinesische Szene ist nicht vergleichbar, weil sie sich weitgehend auf China und die Nachbarn konzentriert. Rein rechnerisch ist sie sogar größer, da sie sich immerhin an 2 bis 2,4 Mrd. Asiaten wendet. Heute kann jeder mit jedem innerhalb von Minuten oder Sekunden kommunizieren oder jede gewünschte Information aufnehmen. Darin liegt die absolute Besonderheit dieser Technologien. Von 7,6 Mrd. Menschen auf der Welt können sich rund 5 Mrd. dieser Technik bedienen. Umgekehrt erreichen die Netzwerke diese gigantische Menschenmenge mit Ideen, Produkten und sonstigen Leistungen. Das verändert die Welt der Angebote und der Nachfrage nach Gütern und Leistungen beinahe total. Europa ist hoffnungslos abgeschlagen. Alle können sich dieser Netzwerke bedienen, aber über ein eigenes verfügt kein Europäer. Nur kleinere Nischenanbieter sind die gelegentliche Ausnahme. Mit diesen Informationsplattformen erreichen die Amerikaner mithin jeden Menschen in jeder Zeit und in jedem gewünschten Umfang - inklusive gesetzlicher Übertretungen und sonstiger Nebenerscheinungen. Das Ergebnis: 23 Bio. Dollar Marktwert der Wall Street decken rund 55 % aller Märkte der Welt ab. Das ist etwa das Fünffache der Europäer (inklusive London). Das in den USA tätige Kapital sucht ausschließlich Erfolge aus unternehmerischen Ideen und zahlt darauf eine Erwartungsprämie. Diese klappt nicht immer, wie in der Berichtssaison nachzuvollziehen ist, aber es reicht aus, um die jeweiligen Kaufebenen der Kurse zu finden. Als Sammelbegriff dafür können alle Comebacks dienen. Deshalb funktioniert die Berichtssaison bislang glänzend.“


Der Aktionär
Vom 07. August 2018


Durchwachsene Berichtssaison
„Es ist unglaublich, was uns der Wettergott in den letzten Wochen beschert hat. Eine derart lange Hitzeperiode gab es selten. Stellenweise tendieren die Temperaturen in dieser Woche schon Richtung 40 Grad. Bei solch einem Wetter fällt es einem schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch der ist gerade jetzt wichtiger denn je, denn es ist Berichtssaison und die Quartalergebnisse wollen richtig eingeordnet werden. Im Fokus der laufenden Quartalsberichtssaison stehen einmal mehr die großen Tech-Aktien, Google (Alphabet), Amazon, Facebook, Apple, Microsoft - kurz GAFAM - sowie Netflix und Twitter. Deren Entwicklung sowohl bei den Berichten als auch beim Kurs glich bis dato einer Achterbahnfahrt. Den Anfang machte Netflix mit einer Enttäuschung: Die Kundenzahl ist schwächer als erwartet ausgefallen - Kurs minus 13%. Dann folgte Microsoft mit einem Quartalsbericht, der besser als erwartet war. Die Börse quittierte das mit einem Zugewinn von knapp 4%. Stark kam die Google-Mutter Alphabet daher und pulverisierte die Schätzungen, was der Aktie ein Plus von 4,5% bescherte. Aufreger der Woche war sicher Facebook mit einem 20-%igen Einbruch trotz passabler Zahlen, aber eben mit einem desolaten Ausblick. Wieder hoch im Rollercoaster ging es dann bei Amazon.com um 4% nach brachial guten Quartalsdaten. Die Euphorie währte aber nur bis zur Bilanzvorlage von Twitter, die nach Enttäuschung ebenfalls 20% einbüßte. Das alles passiert in einem Umfeld politischer Spannungen - Stichwort Handelskrieg. Beim Blick auf die Zahlen sieht man deutlich: Wer patzt, wird bestraft mit einem zweistelligen Minus, wer umgekehrt die Analystenschätzungen ins Land der Fabeln verweist und auf ganzer Linie überzeugt, bekommt so etwas wie einen Gnadenaufschlag von 3 bis 5%. Das lässt im Grunde nur einen Schluss zu: Die Erwartungen sind bereits zu weit davongelaufen, als dass die Zahlen der Firmen noch große Jubelarien und (positive) Kurssprünge auslösen könnten. Das lässt einerseits vermuten, dass die nächsten Wochen der Berichtssaison durchwachsen bis schwach ausfallen dürften. Andererseits zeigt das auch eine negative Grundhaltung: Stellenweise ist zu lesen, dass angesichts der Kurseinbrüche bei den Tech-Schwergewichten ,Zweifel an der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle gehegt wird, was wiederum ein Indiz für das negative Sentiment und die hohe Skepsis ist.'“


BÖRSE ONLINE
Vom 02. August 2018


Börse wieder auf Kurs?
„Die Börse scheint wieder auf Kurs. Was auch daran liegt, dass die Quartalszahlen der Unternehmen weiterhin erfreulich sind - von einigen spektakulären Ausnahmen wie Facebook und Intel mal abgesehen. Von den Mitgliedern des breiten amerikanischen Aktienindex S&P500, die bislang ihre Ergebnisse veröffentlicht haben, konnten 87% jedenfalls die Gewinnerwartungen übertreffen und 77% das erwartete Umsatzwachstum. So zeigte sich etwa Microsoft mit einem Umsatzwachstum von 17% als besonders stark, auch der Gewinnsprung von 44% bei Goldman Sachs ist beeindruckend. Die BOJ entspannt und zuletzt sorgten auch gute Nachrichten aus Fernost für Entspannung.“ 


Wenn Sie mehr zum „Fall Tesla“ erfahren möchten, dann schauen Sie sich das folgende Video unseres Börsen-Insiders Mick Knauff an. Er verrät Ihnen, was es mit dem „Privatisierungs-Tweet“ Elon Musks auf sich hat und wie ernst man diese Vision nehmen muss.



Tesla:
Elon Musk sorgt mit Super-Tweet für Aufruhr – und Milliarden!!


Gestern war es nicht Donald Trump, sondern Elon Musk, der die Börsen mit einem Tweet in Aufruhr versetzte. Selbstbewusst verkündete der visionäre Firmenlenker des Elektroauto-Pioniers Tesla, er strebe an, bei Erreichen eines bestimmten Kapitalvolumens seinen Konzern von der Börse zu nehmen. Daraufhin sprang die Aktie des Innovations-Giganten glatt um 11% nach oben. Zahlreiche namhafte Investoren sprangen auf diesen Zug auf, sodass ein Investitionsvolumen von sage und schreibe 500 Milliarden Dollar aufkam. So etwas können nur „Verrückte“ erreichen? Wie „verrückt“ und voller innovativer Ideen Elon Musk ist und welche Chancen unser Börsen-Insider Mick Knauff seiner Vision vom Privatunternehmen einräumt, das erfahren Sie im folgenden Video. Mit seinen jüngst gelieferten Quartalszahlen sorgte Tesla immerhin zuvor für einen Dämpfer, denn erneut verbrannte der E-Mobility-Visionär im Q2 über 740 Mio. Dollar – übertraf aber dennoch die Erwartungen der Wall Street. Wie diese scheinbaren Widersprüche zusammengehen, erläutert Ihnen nun Mick Knauff: 




Wenn Sie noch mehr aktuelle Videos direkt vom Frankfurter Börsenparkett zu hochinteressanten Einzelaktien sehen wollen, dann klicken Sie auf das folgende Bild:



 


Mit diesen gemischten Eindrücken von der Börse wünsche ich Ihnen einen schönen Donnerstag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)





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