Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 27. Juli 2018
- Investieren Sie wie Jesse Livermore – Bloß noch erfolgreicher!
|
Investieren Sie wie Jesse Livermore –
Bloß noch erfolgreicher!
von Jürgen Schmitt
Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH
Like Follow
|
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kennen Sie Jesse Livermore? Der Sohn eines Bauern aus den USA ist bekannt geworden für sein Gespür und seine Beharrlichkeit in Sachen Börse. Er gilt als einer der größten Spekulanten des 20. Jahrhunderts, gewann Millionen von Dollar und verlor sie wieder.
Doch immer blieb er seiner Strategie treu. Er war nämlich der Überzeugung, dass sich die Finanzmärkte stets in festen Mustern bewegen.
Livermore glaubte fest an Börsenmuster
Seine simple Erkenntnis: Steigt eine Aktie und durchbricht dabei eine psychologisch wichtige Grenze wie 10, 50 oder 100 Dollar, zieht sie weitere Käufer an. Fundamentale Daten wie der Gewinn eines Unternehmens oder dessen Geschäftsmodell interessierten ihn nicht. Wichtig waren für ihn einzig und allein die Kursbewegungen der Aktie.
Für Livermore waren nur die Kursbewegungen wichtig …
Heute würde man Livermore in die Kategorie der Trendfolge-Investoren einordnen. Wenn Sie mehr über Jesse Livermores Anlagestrategie erfahren möchten, kann ich Ihnen das Börsen-Standardwerk „Das Spiel der Spiele“ von Edwin Lefèvre, nur wärmstens ans Herz legen: Dieses Buch sollten Sie sich unbedingt einmal durchlesen, insbesondere, wenn Sie sich für die Chartanalyse interessieren. Aber auch so ist es Pflichtlektüre für jeden Anleger. Denn Börsenbücher gibt es viele, doch dieses sollten Sie wirklich einmal lesen.
Womit ich mitten im heutigen Thema bin: Denn auch wir hier in der BÖRSEN-SPIEGEL-Redaktion sind überzeugt davon, dass Kurse bei einem Sprung über wichtige charttechnische Marken schon allein aus psychologischer Sicht neue Käufer anziehen.
… aber Fundament und Story einer Aktie müssen auch stimmen
Und dennoch gibt es einen Unterschied zu Livermore: Wir investieren nur dann in eine Aktie, wenn auch Fundament und Story des Unternehmens stimmen. Das ist gerade bei einem bekannten Softwarehersteller absolut der Fall. In den vergangenen Wochen gelang der Aktie bereits zweimal kurz hintereinander der Ausbruch über die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro.
Zwar ist der Kurs auch schon zweimal wieder auf diese Marke zurückgekommen, doch das ist bei Ausbruchsversuchen durchaus normal. Wir gehen fest davon aus, dass die Aktie die 100-Euro-Marke bald hinter sich lassen kann.
Investitionen in das Cloud-Geschäft zahlen sich jetzt aus …
Denn dieser IT-Spezialist ist einer der Marktführer bei der Unternehmenssoftware und hat sich zudem eine führende Position als Anbieter von Analysewerkzeugen und Lösungen für den Bereich Business Intelligence erarbeitet. Dieser Bereich wird für die Unternehmen in Zukunft immer wichtiger, denn Business Intelligence schafft eine Automatisierung bei der systematischen Analyse und Auswertung von Markt-, Wettbewerbs-, Kunden-, und Unternehmensdaten, anhand welcher die Anwender weitreichende wirtschaftliche Entscheidungen treffen.
… das beweisen die Ergebnisse des 2. Quartals 2018
In den letzten Jahren tätigte der Konzern zudem hohe Investitionen in das Cloud-Geschäft. Diese zahlen sich nun aus. In diesem Trendmarkt hat das Unternehmen gegenüber Wettbewerbern rasant aufgeholt. Das beweisen auch die Zahlen, die der Softwareanbieter vergangene Woche für das zweite Quartal 2018 (1. April bis 30. Juni) veröffentlicht hat. Vor allem mit den Zahlen zum Cloud-Geschäft konnte das Unternehmen absolut überzeugen.
Fazit: Für uns stimmt bei diesem Unternehmen derzeit einfach alles: Story und Fundament. Hinzu kommt bei einem nachhaltigen Ausbruch über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar auch noch der positive Livermore-Effekt. Langfristig besitzt die Aktien ganz klar das Potenzial, sich im Kurs erneut zu verdoppeln.
Facebook-Aktie stürzt ab – Soll ich jetzt einsteigen?
Ganz anders scheint es zurzeit bei dem amerikanischen Börsenliebling Facebook zu laufen. Mittwochabend hat Facebook die Zahlen für das 2. Quartal 2018 vorgelegt, und sie blieben erstmals seit 2015 hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Da der Ausblick von CEO Mark Zuckerberg in der anschließenden Telefonkonferenz bis Ende 2018 ebenfalls trübe war, kam es zu einem regelrechten Facebook-Crash. Die Aktie fiel in der Spitze um minus 25%.
Grund waren ein verlangsamtes Umsatzwachstum (insbesondere in den USA, wo pro Kunde 25,91 Dollar verdient werden) von 42% gegenüber 59% in den Spitzenjahren, welches im zweiten Halbjahr sogar auf 35% fallen soll. Und wie Sie sich vorstellen können, sorgten der Datenskandal und das Nicht-Interesse an Facebook bei der ganz jungen Zielgruppe für schrumpfende Mitgliederzahlen und damit auch nicht gerade für Jubelgesänge.
Warum ich trotzdem denke, dass Facebook gerade jetzt ein guter Kauf ist, erfahren Sie in meinem aktuellen Video HIER auf aktienlust.tv.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Herzlichst, Ihr
Jürgen Schmitt,
Verlagsleiter BÖRSEN-SPIEGEL GmbH
PS: Bei der EZB bleibt alles wie gehabt. So das Ergebnis der gestrigen Pressekonferenz zum EZB-Zinsentscheid in Frankfurt: EZB-Chef Mario Draghi spricht sich weiter für einen langsamen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik aus. Die Leitzinsen werden bis mindestens Sommer 2019 auf dem jetzigen, niedrigen Niveau von 0,0% bleiben. Aktien sind für Sie als Anleger also weiterhin alternativlos.
Wenn Sie noch mehr aktuelle Videos direkt vom Frankfurter Börsenparkett zu hochinteressanten Einzelaktien sehen wollen, dann klicken Sie auf das folgende Bild:
|