heute wollen wir uns aus gegebenem Anlass der Autobranche zuwenden. Bereits letzte Woche ging der Handelsstreit zwischen den USA und China in die nächste Runde, was das für unser wichtiges heimisches Standbein, die Autoindustrie, bedeutet, wird Ihnen gleich Börsenexperte und Chefanalyst Jürgen Schmitt in seinem Video erklären. Zuvor einige Fakten zum Nachlesen.
Kaum haben wir uns von der ersten Eskalationsstufe im Handelsstreit zwischen den USA und China erholt und auch Hoffnung geschöpft, dass der Streit mit der EU „friedlich“ gelöst werden kann, holte US-Präsident Donald Trump Ende letzter Woche zu einer neuen „Breitseite“ aus. Er droht nun den Chinesen damit, ab September weitere Waren im deutlich höheren Umfang von 200 Mrd. Dollar mit Strafzöllen zu belegen, wenn China nicht endlich auf die Forderungen der USA eingehe, mehr Waren aus den USA zu importieren, um das gewaltige Handelsbilanzdefizit abzubauen. China drohte daraufhin erneut mit Gegenmaßnahmen, was vor allem die Autoaktien einmal mehr unter Druck bringen dürfte.
EURO am Sonntag: „Wildwest-Attitüde“
Auch andere renommierte Börsenmedien sehen hier Gefahren lauern. So äußerten sich die Experten von EURO am Sonntag: „Die Spirale dreht sich. Vergangene Woche zahlte China die von den USA eingeführten Zölle auf chinesische Importe in Höhe von 34 Mrd. Dollar prompt in gleicher Münze zurück. Jetzt stellt Trump Anti-China-Tarife in der Größenordnung von 200 Mrd. Dollar in den Raum. Pekings Antwort dürfte adäquat ausfallen, falls der US-Präsident den absurden Plan durchzieht. Die Wildwest-Attitüde, mit der Trump auch beim NATO-Gipfel in Brüssel massiv auf höhere Verteidigungsanstrengungen der NATO-Partner drängte, verfehlt ihre Wirkung an den Märkten nicht. Die Zolldrohungen schickten die Börsen nach mehreren positiven Handelstagen auf Talfahrt. Die Börse ist zurzeit politisch getrieben.“
Daimler: Turnaround-Chance trotz Gewinnwarnung?
In seinem folgenden Video nimmt Jürgen Schmitt die Charts verschiedener Autobauer genau für Sie unter die Lupe und erzählt Ihnen, was jetzt zu tun ist. Bleiben wir kurz beim Flaggschiff Daimler. Hier gab es ja bekanntermaßen kürzlich eine Gewinnwarnung. Hierfür haben die Stuttgarter den Handelsstreit zwischen den USA und China neben den Folgen der Dieselaffäre als Grund benannt. Nachdem bisher für das laufende Geschäftsjahr 2018 ein operativer Gewinn leicht über dem Vorjahresniveau in Aussicht gestellt wurde, geht der Vorstand derzeit davon aus, dass das EBIT leicht unter Vorjahr liegen wird.
Doch aus Expertensicht würde der Konzern selbst nach dieser gestutzten Prognose im laufenden Geschäftsjahr immer noch sehr gut verdienen. Aber - die Anleger zeigen sich derzeit nervös. Besonders die drohenden Zölle auf Automobilimporte in die USA verunsichern sie. Aus fundamentaler Sicht ist die Daimler-Aktie bereits ungewöhnlich billig. Das Gros der Analysten aber wittert bereits den Turnaround. So geht etwa die Schweizer Großbank UBS davon aus, dass die operativen Gewinnschätzungen um 5 bis 7% sinken könnten. Dennoch stufen die Analysten die Daimler-Aktie weiterhin als kaufenswert mit einem beachtlichen Kursziel von 92 Euro ein und sehen hier offenbar mehr Chancen als Risiken.
Wie Jürgen Schmitt das Potenzial von Daimler, Volkswagen, BMW, Tesla und Co. einschätzt, das erfahren Sie hier: