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Ausgabe vom 28. Juni 2018


  • Pressespiegel:
    Keine Champagnerlaune zum 30-jährigen DAX-Jubiläum







Keine Champagnerlaune zum 30-jährigen DAX-Jubiläum


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am deutschen Aktienmarkt herrscht derzeit Katerstimmung. Es hat sogar fast den Anschein, als würden sich Investoren vom deutschen Aktienmarkt verabschieden, wobei es an den anderen Börsenplätzen in Europa nicht viel anders aussieht. Vielleicht hat das auch etwas mit der Zerrissenheit unseres Kontinents zu tun, die sich gerade in puncto Asyl-Politik widerspiegelt. Diese spaltet aber nicht nur Europa, sondern auch Deutschland. Und nichts hassen Investoren mehr als Unsicherheit.

Deutschland und Europa sind unsicheres Terrain für Investoren

Kein Wunder, dass viele Anleger hier das Weite suchen, sprich sich auf die USA konzentrieren, wo die Global Player trotz des schwelenden Handelskonflikts mit den Chinesen immer noch eine gewisse Sicherheit ausstrahlen. Nicht zuletzt deswegen dürften die Investoren derzeit die US-Werte in ihren Depots übergewichten. Wie die Experten renommierter Börsenbriefe die aktuelle Lage an den Aktienmärkten und für den DAX einschätzen, das erfahren Sie im folgenden Pressespiegel.

Das meinen die Experten:

Platow-Börse
Vom 27. Juni 2018


Kaufen, wenn die Kanonen donnern
„Am deutschen Aktienmarkt herrscht Katerstimmung. Auch die Stabilisierung am Dienstag (26.6.) kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der deutsche Leitindex DAX stark angeschlagen ist. Denn am Tag zuvor schloss das Börsenbarometer mit dem zweitgrößten Tagesverlust des Jahres (-2,5%) auf Tagestief. Zusammen mit den herben Verlusten der Vorwoche (-3,5%) korrigierte der Index auf den niedrigsten Stand seit dem 9.4., als US-Präsident Donald Trump und Chinas Premier Xi Jinping die bis heute anhaltende Schaukelbörse mit ihren Handelsstreitigkeiten erstmals anschubsten. Doch Momente wie jetzt können Einstiegsgelegenheiten bieten. ,Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen‘ – die alte Börsenweisheit des Frankfurter Bankiers Carl Mayer von Rothschild ist die Grundidee des ,antizyklischen Investierens‘. Sie erfordert den Mut, bei den richtigen Werten einzusteigen, wenn scheinbar alles zum Verkauf gestellt wird (und umgekehrt zu verkaufen, wenn die Stimmung zu prächtig geworden ist, wovon wir derzeit weit entfernt sind). Privatanleger bringen diesen Mut oftmals nicht auf, weil sie weitere Kursverluste fürchten, die ja auch jetzt nicht auszuschließen sind. Aber trotz anhaltender Sorgen um Handelskriege, trotz der politischen Unwägbarkeiten in Berlin und trotz der charttechnischen Verkaufssignale halten wir den jetzigen Zeitpunkt für gut geeignet, um unsere hohe Liquiditätsposition abzubauen und uns stärker am Markt zu engagieren.“

Geldbrief
Vom 26. Juni 2018


Zugespitzter Handelskrieg dämpft Euphorie
„Seit April vergangenen Jahres kommt der DAX nicht mehr so richtig vom Fleck. Seit Jahresbeginn 2018 und ebenso auf Sicht der letzten 12 Monate notieren die meisten Aktienindizes (mit Ausnahme der Märkte in den USA) im Minus. Auch anlässlich des 30jährigen DAX-Jubiläums will offenbar keine Champagnerlaune aufkommen. Seit Wochen befinden sich Dow, DAX und Co. im Klammergriff von US-Präsident Trump und EZB-Chef Draghi. Sind das schon erste Anzeichen eines Sommerlochs an den Aktienbörsen? Die Drohgebärden von Donald Trump in Bezug auf den freien Welthandel stehen immer noch im Raum (,America first‘) und drücken auf die Börsenstimmung. Denn noch niemand weiß, wie sich die Strafzölle und die ,Gegenmaßnahmen‘ auf die Gewinnsituation der Firmen auswirken werden. Europa präsentiert sich dabei mehr denn je als ein ziemlich heterogenes Gebilde von Nationalstaaten. Das muss auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einsehen, die gerade die wohl größte Krise ihrer Kanzlerschaft zu bewältigen hat. Einzige verlässliche Größe scheint der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, zu sein. (…) Der US-Dollar hat zu neuer Stärke zurückgefunden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die US-Wirtschaft zeigt sich nämlich deutlich robuster als die Konjunktur in Europa. Auch für Deutschland nehmen die Wirtschaftsinstitute die Wachstumsprognosen etwas zurück. Die Zinsdifferenz zwischen US-Dollar und Euro wird in den kommenden Monaten eher noch größer werden. Schon jetzt kann man erkennen, dass sich die Kapitalströme wieder vermehrt Richtung Dollarraum bewegen (was den Dollar zumindest weiter stützt). Das Währungspaar Euro/Dollar ist der Hebel für wieder steigende Börsenkurse. Ein starker Dollar wird im Jahresverlauf den Druck von der US-Notenbank nehmen, die Zinsen zu schnell anheben zu müssen. Gleichzeitig wird der schwache Euro zum Wachstumsturbo für die exportlastigen europäischen Konzerne. Bald werden die Börsianer realisieren, dass wir uns in der besten aller Börsenwelten befinden. Im Moment verstellt die politische Krise in Europa (gerade auch in Deutschland) noch den Blick für die Zusammenhänge. Lassen Sie sich davon nicht beirren und bleiben Sie sukzessive an schwachen Tagen auf der Käuferseite bei Aktien.“


EURO am Sonntag
Vom 25. Juni 2018


Weltuntergangsstimmung sieht anders aus
„Der DAX ist wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen. Gründe für die Schwäche gibt es genug: Die Spirale im Zollstreit zwischen den USA und China sowie Europa beginnt sich zu drehen. Die deutsche Konjunktur kühlt sich auch wegen des Handelskonflikts ab. Das Münchner Ifo-Institut wie auch die Forscher vom Essener RWI haben soeben ihre Prognosen für das Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr deutlich gesenkt. Die US-Konjunktur läuft zwar auf Hochtouren. Dank der Trump'schen Steuerreform stiegen die Gewinne der Konzerne im US-Index S & P 500 im ersten Quartal im Schnitt um satte 25%. Doch der Zenit dürfte wohl überschritten sein. Für das zweite Quartal rechnen Analysten mit einem Gewinnplus von rund 18%, bevor es im dritten Quartal abermals vorübergehend über die 20-%-Marke gehen soll. Weltuntergangsstimmung sieht sicher anders aus. Dennoch liegt angesichts der Unsicherheitsfaktoren und der steigenden Zinsen in den USA die Vermutung nahe, dass die inzwischen gut neun Jahre laufende Rally sich in einem reifen Stadium befindet.“


Mit diesen Eindrücken zur Lage an den Aktienmärkten wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

PS: Seien Sie gespannt auf das morgige Video unseres Börsen-Insiders Mick Knauff zu einem äußerst spannenden Special-Thema.




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