Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 16. November 2017



  • Pressespiegel:
    Anleger in Sorge - Wie lange wird die Korrektur andauern?






Anleger in Sorge - Wie lange wird die Korrektur andauern?


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der starke Euro ebenso wie der sinkende Ölpreis haben Anleger und Börsianer zur Wochenmitte hin stark verunsichert. Der deutsche Leitindex DAX fiel daraufhin prompt um mehr als 1%. Nun befürchten Ökonomen, dass sich bei Ausbleiben positiver Impulse und einer weiteren Euro-Stärke die Talfahrt fortsetzen könnte.

Ende der Jahresend-Rally eingeläutet?

Nicht wenige Analysten hatten die nun schon ca. acht Jahre andauernde „Mega-Hausse“ zuletzt kritisch beäugt und darauf aufmerksam gemacht, dass es trotz – oder wegen – aller Euphorie bald zu einer Korrektur kommen könnte, die ja auch durchaus einmal gesund wäre. Denn wir alle wissen, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Ob es sich bei der augenblicklichen Schwäche um eine kurze Korrekturphase handelt oder ob damit das Ende der Jahresendrally eingeläutet ist, das können Sie den Meinungen der Experten aus drei renommierten Börsenbriefen entnehmen.

Lesen Sie im Folgenden, wie die erfahrenen Analysten die Lage am Aktienmarkt einschätzen, und bilden Sie sich dann – wie immer – Ihre eigene Meinung.

Das meinen die Experten:

Platow-Börse
Vom 15. November 2017


Jahresendrally ist etwas ins Stocken geraten
„Das Anfang November erreichte DAX-Allzeithoch bei 13.532 Zählern bröckelt zusehends ab – auch, weil Anleger Gewinne realisieren. Jetzt die Flinte ins Korn zu werfen, wäre allerdings die falsche Reaktion. Denn zum einen muss es das mit der Jahresendrally längst nicht gewesen sein und zum anderen sollten langsam die Weichen für 2018 gestellt werden. Vieles spricht dafür, dass der Trend weiter nach oben zeigt. Denn Crashs am Aktienmarkt gingen bisher immer mit wirtschaftlichen Krisen einher. Und die sind derzeit einfach nicht in Sicht. Der Aufschwung verläuft erstmals seit vielen Jahren auch weltweit synchron. Das Jahr 2017 hat viele Ökonomen positiv überrascht, die Wachstumsraten wurden regelmäßig nach oben korrigiert. Mit einem 0,8%-Wachstum der deutschen Wirtschaft im Q3 hatte niemand gerechnet. Die nach wie vor expansive Geldpolitik der Notenbanken treibt die Konjunktur an. Ein zeitnahes Ende, welches auch ein Ende des Aufschwungs einläuten könnte, ist nicht zu erwarten. Auch die Fed wird in Sachen Zinserhöhung sehr behutsam vorgehen. Ein hoher Ölpreis (immerhin wieder auf über 60 Dollar angestiegen) oder die immense Unternehmensverschuldung in China bergen zwar potenzielle Gefahren, haben aber (noch) nicht das Zeug für eine handfeste Krise. Doch auch wenn dunkle Wolken am Konjunkturhimmel derzeit nicht in Sicht sind, sollten Anleger Rücksetzer immer auf dem Schirm haben. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka- Bank, rechnet 2018 mit einer längeren Korrekturphase. Es werde nicht nur nach oben gehen. Doch insgesamt erwartet auch er ein gutes Aktienjahr. Zumal ertragreiche Alternativen fehlen. Anleger sind mit Aktien weiter gut beraten. Besonders deutsche Titel aus der zweiten oder dritten Reihe laufen hervorragend und überzeugen auch aus operativer Sicht.“

Börse easy
Vom 15. November 2017

Ungeheuere Lage
„Nachdem der deutsche Leitindex am Montag noch verschiedentlich unter die prägnante Marke gerutscht war, gingen die Anleger einen Tag später wieder auf die Käuferseite - fast wie aus Trotz, um den DAX klar über 13.000 zu ziehen. Heute sieht die Welt schon wieder anders aus: Der DAX stand länger als vermutet unterhalb der 13.000. Den Anlegern ist die Lage offenbar nicht geheuer genug, um entweder neu einzusteigen oder die Titel zu halten. Stattdessen nahmen sich viele ein Beispiel an den ‚Kollegen‘ vom Montag: Sie verkauften heute lieber mit Gewinn, als womöglich das Nachsehen zu haben. Die kleine Verschnaufpause vom Dienstag, als etliche Kurse in den Börsensegmenten zulegten, wurde dankbar angenommen. Wir hatten Sie in früheren Ausgaben mehrmals darauf aufmerksam gemacht: Der Markt wird nicht endlos von einem 100er-Schritt zum nächsten laufen. So war es auch. Nur ist die ,Korrektur‘ nicht schreckenerregend! Denn der DAX erholte sich heute Vormittag auch wieder über 13.000. Für die einen ist sie eine normale Reaktion, für die anderen kam das Aufwärts der letzten Woche für eine Jahresschluss-Rally schlicht zu früh. Derzeit sind keine Gründe auszumachen, warum sich an dieser tollen Entwicklung im 4. Quartal etwas ändern sollte! Außer der Euro gewinnt noch mehr hinzu als bisher: Per Redaktionsschluss stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1842 Dollar. Dies galt den Investoren als ein riskanterer Faktor als das BIP-Plus im 3. Quartal. Was durchaus verständlich ist: Ein hoher Euro birgt stets das Risiko, dass er noch weiter zulegt, und dadurch die deutsche Exportwirtschaft belastet. Der BIP-Zuwachs bezieht sich dagegen auf die Vergangenheit. Jedoch: Hier ist auch die Kurzsichtigkeit der Börsianer zu beachten. Anscheinend haben sie vergessen, dass ein relativ hoch bewerteter Euro die deutsche Wirtschaft in der Vergangenheit letztlich nicht ausbremsen konnte. Indes: Viele Vorschusslorbeeren sind in den Kursen eingepreist, und trotz (noch) guter Daten vermag niemand sicher zu sagen, ob die Weltwirtschaft auch 2018 noch so dynamisch verläuft wie 2017. Daher weiter aufmerksam bleiben!“

Prior Börse
Vom 15. November 2017


Aktienmarkt als Konjunkturindikator
„Nahezu ausnahmslos kommt es einige Monate vor einer Konjunkturabkühlung zu einem kräftigen Rückgang der Kurse. Doch Aktionäre nutzen dieses Wissen nicht wirklich. Schließlich ist das Ereignis, das man umgehen möchte (Kursverluste), zum Zeitpunkt der Prognose bereits eingetreten. Außerdem gibt der Aktienmarkt auch öfter Fehlalarm. Besser geeignet ist die Zinsstrukturkurve als Konjunkturindikator. Normalerweise liegen die kurzfristigen Zinsen deutlich unter den langfristigen. Bei einem bevorstehenden Wirtschaftsabschwung wird diese Kurve immer flacher. Hierzulande beträgt der Abstand zwischen zwei- und zehnjährigen Bundesrenditen derzeit nur etwa 1,1%-Punkte. Anleger erwarten also, dass die Zinsen auch längerfristig sehr niedrig bleiben, was auf eine schwache Wirtschaftsentwicklung hindeutet. Dennoch kein Grund zur Panik. Die flache Zinsstruktur besteht schon seit Längerem und Indikatoren sind eben nur Indikatoren. Die prognostizierte Entwicklung tritt also nicht zwangsläufig ein, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein.“


Bleiben Sie gelassen – Wir begleiten Sie

Mit diesen Markteinschätzungen wünsche ich Ihnen einen schönen Tag – und bleiben Sie gelassen. Die optimale Begleitung an der Börse – auch in schwierigen Zeiten – finden Sie in unseren Börsenbriefen: Smart Money Investor, Das 100%-DEPOT und TURNAROUND-BRIEF. Schauen Sie sich unverbindlich auf unserer Homepage um und entscheiden Sie, welcher unserer Börsendienste am besten zu Ihnen und zu Ihrer persönlichen Anlagesituation passt.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

PS: Bei Fragen zu unseren Börsenbriefen können Sie sich jederzeit an unseren Börsenbrief-Experten Cliff Michel wenden unter (0661 480 499 20)






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