Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 19. Oktober 2017



  • Pressespiegel:
    DAX-Rekord und Quartalsberichte nähren die Hausse -
    Rally ohne Ende?




Pressespiegel:
Hausse-Rally ohne Ende?


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Dauerbrenner in der Berichterstattung der Wirtschafts- und Finanzmedien war diese Woche – wie unschwer vorhersehbar – der DAX. Genauer gesagt, das ewige Pendeln um die magische 13.000-Punkte-Marke, die der deutsche Leitindex nun wohl nachhaltig überschritten haben dürfte. Ein Allzeitrekord. Das war bisweilen aufregend, nicht nur für die Berichterstatter, sondern auch für Anleger und Börsianer, die auf positive Impulse von der jetzt voll angelaufenen Berichtssaison gesetzt haben – zu Recht, wie sich gezeigt hat.

Berichtssaison überrascht bislang positiv – DAX weiter im Aufschwung

Im Großen und Ganzen zeichnen die bisher präsentierten Quartalszahlen der Unternehmen durchweg ein positives Bild. Vor allem in den USA konnten schon massenweise Analystenerwartungen getoppt werden. (Ich berichtete gestern an dieser Stelle.) Aber auch die Zahlenflut aus Deutschland und Europa zieht allmählich an. So öffnen heute u.a. SAP und Hannover Rück ihre Bücher, aus der Schweiz ziehen Nahrungsmittel-Schwergewicht Nestlé sowie Pharma-Riese Roche mit ihren Umsatzzahlen nach. Morgen erwarten wir u.a. die Q3-Zahlen von Daimler und Procter&Gamble.

Die Hausse nährt die Hausse – Risiken nicht gänzlich ausblenden

Es bleibt auch in den nächsten Wochen spannend, wobei wir durchaus damit rechnen dürfen, dass die bislang positive Tendenz die laufende Börsen-Hausse zunächst weiter nährt. Wir steuern offenbar geradewegs auf die Jahresendrally zu. Dass das anhaltende Super-Szenario allerdings auch ein gewisses Gefahrenpotenzial birgt, darauf haben wir Sie schon häufiger aufmerksam gemacht.

Schauen wir uns an, was die Experten aus renommierten Börsenpublikationen zur DAX-Rally und der laufenden Bilanzsaison zu sagen haben und wie sie den weiteren Verlauf an den Börsen einschätzen.

Das meinen die Experten:

Börse Global
Vom 16. Oktober 2017


Anleger blenden Risiken aus – Spanien-Krise ist noch nicht vom Tisch
„Pünktlich zu unserer neuen Ausgabe hat das wichtigste deutsche Börsenbarometer erstmals in seiner Geschichte die Marke von 13.000 Punkten überwinden können. Wichtig ist, dass der Index nach den wochenlangen Diskussionen um die zunehmende Möglichkeit einer Korrektur gezeigt hat, dass er noch Potenzial für eine Fortsetzung der bisherigen Hausse hat. Allerdings: Die Abwärtsrisiken werden nicht weniger, sondern mehr. Im besonderen Maße schwierig ist, dass die Anleger augenscheinlich diese Risiken derzeit fast komplett ausblenden. Das gilt insbesondere in Europa für die Spanien-Krise. Die Tatsache, dass sich hier eine Region abspalten und selbstständig machen will und der entsprechende Zentralstaat als bislang einzige Antwort Polizeigewalt und Drohungen findet, müsste eigentlich sowohl bei den Börsianern als auch bei den Europa-Politikern alle Alarmglocken läuten lassen. Doch weit gefehlt. Für die Märkte ist die angestrebte Unabhängigkeit Kataloniens derzeit kein Thema und die EU-Kommission hat sich bislang extrem passiv gezeigt. Somit bleibt diese Krise derzeit schwelend, aber ungelöst. Ähnliches gilt für die Bewertungs-Niveaus direkt am Aktienmarkt. Seit Monaten ist bekannt, dass die Börsenbewertungen in vieler Hinsicht jenseits von gut und böse sind. Die fundamentalen Rahmendaten bleiben zwar durchaus gut, aber uns stört dann doch die aktuell sichtbare Sorglosigkeit. Insgesamt dürften die nächsten 4 - 6 Wochen besonders interessant werden.“

Aktien-Spezialwerte
Vom 18. Oktober 2017


Börsenstimmung zu gut – Erhöhte Vorsicht ist angebracht
„Mit dem Überspringen der 13.000er Marke hat der DAX ein weiteres Allzeithoch erobert. Das stimmt Anleger positiv und tatsächlich läuft es insgesamt ja nicht schlecht: Die Konjunktur zieht im Euroraum an, die Zinsen bleiben hierzulande noch niedrig und die Unternehmensgewinne überraschen eher positiv. Auch die Berichtssaison zum dritten Quartal dürfte mehrheitlich positiv verlaufen. Und weil das Jahr 2018 immer näher rückt, richtet sich KGV-seitig der Blick nun immer mehr auf die 2018er Werte, auf deren Basis sich wegen der prognostiziert weiter steigenden Unternehmensgewinne wieder etwas moderatere Bewertungen als anhand der 2017er KGVs ergeben. Charttechnisch ist ohnehin inzwischen wieder alles in Butter, sowohl für die US-Indizes als auch für die meisten europäischen Indizes. Auch seitens der Politik kommen momentan nur die üblichen Störfeuer und einen GAU aus der Nordkorea-Krise kann sich der Markt anscheinend kaum vorstellen. So nährt die Hausse die Hausse und man kann sich entspannt zurücklehnen, schließlich gilt: ,the trend is your friend‘. Was soll da also schief laufen? Ganz einfach, die Stimmung könnte inzwischen zu gut sein. Es scheint momentan zu einfach zu sein, mit guter Aktienquote investiert zu sein, denn die Zweifler sind momentan in der Minderheit. Wenn der Markt zu lange ,sicher‘ erscheint, besteht die Gefahr, dass immer mehr unbedarfte Anleger in Aktien gelockt werden und eine ,Milchmädchenhausse‘ beginnt. Die schönen Kursanstiege, die geringe Volatilität und ,einfache‘ Gewinne verleiten zur Sorglosigkeit, aber in Wirklichkeit ist erhöhte, nicht verminderte Vorsicht angebracht.“


Prior Börse
Vom 18. Oktober 2017


Anleger-Optimismus in Ehren - Schwarze Schwäne lauern
„Der DAX scheint sich oberhalb der 13.000er-Marke zu etablieren. Das Auffälligste an der Börse sind zurzeit die extrem geringen Tagesschwankungen, die ich so noch nie erlebt habe. Die Investoren sind derzeit alles andere als nervös, es macht sich Sorglosigkeit breit. Auf beunruhigende Nachrichten wie Nordkorea oder auch Katalonien reagiert der Aktienmarkt überhaupt nicht. Es scheint, dass der Optimismus der Anleger von Tag zu Tag zunimmt. Inzwischen gehen nahezu sämtliche ,Experten‘ davon aus, dass sich die Börsenhausse noch längere Zeit fortsetzt. Die Rahmenbedingungen könnten ja auch kaum besser sein: billiges Geld, gute Konjunktur und steigende Unternehmensgewinne. Verglichen mit den mickrigen Zinsen hätten Aktien tatsächlich viel Potenzial. Doch unerwartete Ereignisse, die fast schon sprichwörtlichen Schwarzen Schwäne, könnten dazwischen kommen. Niemand ist Hellseher.“

Mit diesen Eindrücken zur aktuellen Börsen-Hausse wünsche ich Ihnen einen schönen Tag. 



Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

PS: Da ich glaube, dass Sie heute über einiges nachzudenken haben, gebe ich Ihnen noch folgende Worte meines börsenerfahrenen Kollegen Jürgen Schmitt mit auf den Weg: „Der DAX wird im Lauf dieser Hausse sicherlich noch Niveaus von 15.000 bis 20.000 Punkte erreichen, aber zuvor auch noch einmal in Richtung 10.000 bis 12.000 Zähler korrigieren. Darauf müssen wir stets eingestellt sein.“





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