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Ausgabe vom 11. Oktober 2017
- Vom Jäger zum Gejagten -
Das Weihnachtsgeschäft wirft seine Schatten voraus

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Vom Jäger zum Gejagten -
Das Weihnachtsgeschäft wirft seine Schatten voraus
von Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
geht es Ihnen auch so wie mir, wenn Sie derzeit in die Lebensmittelläden kommen: Man fühlt sich noch gar nicht richtig im Herbst angekommen und schon ist man von Bergen von Lebkuchenspezialitäten umgeben. Dabei ist Weihnachten doch noch so weit weg. Oder doch nicht? Nun, hier kommt es eindeutig auf die Perspektive an. Aus Sicht des Sich-Beschenkens kann man durchaus schon anfangen, sich darüber Gedanken zu machen, womit man seinen Lieben eine Freude bereiten könnte.
Die Einzel- und Online-Händler jedenfalls haben sich schon längst Gedanken über´s Fest gemacht. So war dieser Tage im US-Hightech-Nachrichtenportal IT News zu lesen, dass der weltgrößte Online-Händler Amazon offenbar weitere Vorstöße in der Logistik unternommen hat, um rechtzeitig vor dem Hauptgeschäft des Jahres Konkurrenten wie FedEx und UPS das Rennen streitig zu machen.
Amazon veredelt seine Logistik
Halfen Paketzusteller wie FedEx und UPS bislang kräftig mit, dass Amazon.com an Weihnachten seine Pakete pünktlich zu den Kunden liefern konnte, so will der Online-Handelsriese dieses Jahr offenbar seinen eigenen Liefer- und Logistikdienst entwickeln. Zumindest soll Amazon laut Medienberichten bereits mit einem neuen Lieferdienst experimentieren, wodurch das Unternehmen in der Lage wäre, noch mehr Produkte binnen zwei Tagen aus eigener Kraft an den Mann und die Frau zu bringen.
Laut Informationen des Nachrichtendienstes Bloomberg will der Branchengigant auch die Warenhäuser anderer Händler nutzen, um seine Produkte auszuliefern. Der eigene Lieferdienst wird bereits seit zwei Jahren in Indien getestet. Zwischenzeitlich hat die Mannschaft um Firmenlenker Jeff Bezos nach eigenen Angaben das Projekt mit Namen „Seller Flex“ auch auf Teile der USA ausgeweitet, um national zu expandieren. Schon nächstes Jahr ist wohl ein breiterer Rollout in den USA geplant. Dabei will der Online-Handelskonzern die Pakete von Waren- und Lagerhäusern von Dritthändlern abholen und diese direkt an die Kunden zustellen.
Die Konkurrenz schläft nicht, sie lauert überall
Amazon betont, dabei vor allem mit Händlern zusammen zu arbeiten, die ihre Produkte auch auf dessen Handelsplattform verkaufen. Bislang nutzte das Unternehmen für derlei Zustelldienste Unternehmen wie FedEx und UPS, wobei man aber aller Voraussicht nach auch künftig noch nicht ganz auf deren Kurierdienste verzichten wird. Der Vorteil der eigenen Zustell-Dienstleistung liegt auf der Hand: Der Service ermöglicht dem Online-Händler mehr Flexibilität und die Kontrolle über die letzte Meile zum Kunden.
Zudem erhofft sich Amazon durch die neue Strategie langfristig Kosteneinsparungen sowie den Ausbau des Serviceangebots für Drittunternehmen. Im Vorjahr stellte Amazon bereits seinen „Seller Fulfilled Prime Service“ vor, der Händlern bei der Bestellabwicklung und Auslieferung unter die Arme greift. Doch auch andere Weltgrößen bereiten sich schon lange mit Innovationen auf das anstehende Weihnachtsgeschäft vor und jagen damit ihre Konkurrenten - nicht zuletzt auch Amazon.
Google’s Antwort auf den Amazon Echo Dot
Fast zeitgleich zur Meldung über Amazons Ausbau der Logistik-Sparte lief über die Ticker, dass die Alphabet-Tochter Google den smarten Lautsprecher „Google Home Mini“ in Anlehnung an den Echo Dot von Amazon auf den Markt bringt. Das Teil sieht laut IT News aus wie ein etwas größerer Hockey Puck und soll zum Ladenpreis von 49 Dollar in den Handel kommen. Hierzulande soll das Echo-Dot-Pendant – respektive das Amazon-Konkurrenz-Produkt - für 59 Euro zu haben sein.
Der kleine clevere Lautsprecher sei ab sofort vorbestellbar und werde am 19. Oktober an die Kunden ausgeliefert, so IT News. Der Google Home Mini ist demnach in den drei Farben Chalk, Black und Red verfügbar und kommt ohne Touch-Elemente auf der Oberfläche daher. Er hat vier LED-Lichter, die die Lautstärke anzeigen und einen Button sowie einen Micro-USB-Anschluss und den Sprachassistenten Google Assistant integriert, der Sprachbefehle entgegennimmt. Gleichzeitig kann der Google Home Mini eine Verbindung zu jedem Chromecast herstellen. Wie über den klassischen Google Home können Nutzer über die Mini-Ausgabe nicht nur Musik abspielen, sondern auch Nachrichten abhören, Termine setzen, Smart Home Geräte steuern und und und. Ein Alleskönner eben.
"Alleskönner" ist das neue Zauberwort
Wenn man sich die Weihnachtswünsche der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen anschaut, dann geht´s unter dem Level des „Alleskönners“ auch gar nicht mehr. Ein modernes Smart-Gerät, das auf dem Geschenkemarkt ankommen soll, muss multifunktional, handlich klein, möglichst stylisch und eben angesagt sein. Äpfel, Nüsse und Marzipan waren halt gestern – oder haben Sie sich die Wunschzettel Ihrer Kinder noch nicht angeschaut?
Wie und was auch immer Sie sich in den Familien und im Freundeskreis schenken, Hauptsache, es kommt von Herzen. Beide Werte, Amazon und Alphabet, führen wir übrigens im Wachstumsdepot unseres Smart Money Investor. In der aktuellen Ausgabe unseres Basis-Börsendienstes für Einsteiger und erfahrene Anleger erklärt Ihnen das Expertenteam um Herausgeber Jürgen Schmitt, warum es goldrichtig war, den Rückkauf bei Amazon gerade jetzt zu tätigen.
Warum Sie diese Dauerbrenner im Depot haben sollten
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und noch nicht allzu viel „Weihnachtsstress“.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
PS: Wie das US-Nachrichtenportal IT-News heute berichtet, geht auch der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart offensiv gegen Amazon an. Der Konkurrent des weltgrößten Online-Händlers erwartet demnach im kommenden Jahr ein kräftiges Wachstum seiner E-Commerce-Sparte, von 40% ist die Rede. Die hohen Investitionen, die Wal-Mart schon in den Ausbau seiner Online-Handelssparte gesteckt hat, sollen sich bereits ausgezahlt haben und erweitert werden.
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