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Ausgabe vom 05. September 2017



  • Viel Fantasie durch Synergie –
    Das bringen Unternehmens-Kooperationen


Viel Fantasie durch Synergie – Das bringen Unternehmens-Kooperationen


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

viel hat man in letzter Zeit von Übernahmen und Kooperationen gehört. Die wohl spektakulärste Aktion dürfte ganz klar die Ankündigung des US-Pharmaspezialisten Gilead Sciences gewesen sein, seinen Konkurrenten Kite Pharma für knappe 12 Mrd. Dollar schlucken zu wollen. Details dazu können Sie im Smart Money Investor nachlesen. Herausgeber Jürgen Schmitt und sein Expertenteam, die die Aktie im Wachstumstumsdepot unseres Basis-Börsendienstes haben, halten Sie über die weitere sprunghafte Aufwärtsbewegung der Gilead-Aktie auf dem Laufenden.

Fusion innerhalb der Branche – die Konkurrenz wird ausgehebelt

Bei dieser Fusion liegt auf der Hand, dass Biotech-Schwergewicht Gilead damit seine Stellung in der Krebssparte stärken will. Mit dem Kauf setzt Gilead seinen Fuß in die Tür zum Markt einer ganz speziellen Krebstherapie, bei der gentechnisch veränderte Zellen ins Immunsystem der Patienten gebracht werden, um Tumore zu bekämpfen. Bei solchen strategischen Übernahmen innerhalb einer Branche zeigen sich die Vorteile ganz klar. Man verleibt sich seine Rivalen ein, um ein noch größeres Stück vom Branchenkuchen abzubekommen, so zu sagen, um die Konkurrenz auszuknocken.

Branchenübergreifende Kooperation – Produktportfolio wird aufgemöbelt

Bei branchenübergreifenden Kooperationen, die ja nicht gleich in Übernahmen enden müssen, liegt der Vorteil ebenfalls auf der Hand: Man will gegenseitig vom spezifischen Know-how des anderen profitieren, um das eigene Produktportfolio aufzuwerten oder auszuweiten. Sehen wir uns hierzu drei Beispiele an, an denen schnell klar wird, wer hier von wem und warum profitiert.

Adidas und Fibit: Image-Aufwertung durch sportliches Branding

So wurde jüngst bekannt, dass der Sportartikel-Hersteller Adidas gemeinsam mit dem Fitness-Tracker-Spezialisten Fitbit eine Spezial-Edition der Ionic Smartwatch auf den Markt bringen will. Und das schon nächstes Jahr. Laut Meldungen des führenden IT-Nachrichtenportals IT News hat Fitbit am vergangenen Montag einen Vertrag zur Zusammenarbeit mit dem Drei-Streifen-Konzern unterzeichnet. Der US-Konzern hat unter dem Namen Ionic eine neue Smartwatch-Serie mit mehreren neuen Funktionen wie GPS-Tracking, kontaktlosem Bezahlen, On-Board Music und Wasserresistenz bis 50 Meter präsentiert.

Zuletzt waren die Umsätze des angesagten Fitness-Tracker-Produzenten eingebrochen, ein hoher Verlust musste ausgewiesen werden. Der Absatz der Geräte ging bei Fitbit um 40% auf 3,4 Mio. Units deutlich zurück. Die neue Ionic Smartwatch soll nun für Abhilfe sorgen. Zur Image-Aufwertung soll im nächsten Jahr daher auch eine Edition der Smartwatch mit Adidas-Branding vertrieben werden. Die Spezial-Edition von Adidas soll individuelle Versionen von On-Board Personal Training Funktionen beinhalten. Die Ionic ist laut Unternehmensangaben weltweit ab Oktober im Einzelhandel erhältlich. Der Deal: Adidas gibt seinen Namen und Fitbit sein Know-how.


Tesla und Vestas Wind: Powervolle Kombinationen schaffen Energie

Bislang kamen die Energiespeicherprodukte des Elektroauto-Pioniers Tesla vornehmlich im Zusammenspiel mit Solaranlagen zum Einsatz. Doch nun tauchen erste Energiespeicherprojekte auf, in denen die Powerpack-Systeme mit Windfarmen kombiniert werden. Ein Beispiel ist das neue 100 Megawatt bzw. 129 Megawattstunden starke Powerpack-System in Australien, das mit der Neoen’s Hornsdale Windfarm kombiniert wird.

Nun hat laut Medienberichten der dänische Windturbinenhersteller Vestas Wind eine Partnerschaft mit Elon Musks Powerschmiede geschlossen, um mit Tesla völlig neue Energiespeicherprodukte zu entwickeln, die mit Windturbinen kombiniert werden können, um umweltfreundliche Energielösungen umzusetzen. Demnach will Vestas größere Energiespeicherprodukte mit Windfarmen kombinieren und dabei neue Energiespeicher von Tesla einsetzen. 


Siemens und ISA: Kunden-Bewusstsein auf allen Ebenen schärfen

Der deutsche Technologiekonzern Siemens arbeitet mit der International Society of Automation (ISA) zusammen, um besonders im Bereich Industrie 4.0 das Bewusstsein der Betriebe für Cybersicherheit zu sensibilisieren. Denn die Digitalisierung macht natürlich nicht vor der Automatisierungstechnik halt. Ganz im Gegenteil, gerade hier ist sie auf dem Vormarsch. Man denke nur an den verstärkten Einsatz von Roboter-Technik, um Fertigungsprozesse zu beschleunigen und zu präzisieren.

Deshalb spielt das Thema Cybersecurity hier eine immer größere Rolle, um große, komplexe Industrieanlagen optimal zu schützen. Siemes und die ISA haben daher eine weltweite Kooperation vereinbart, um gemeinsam für internationale Sicherheitsstandards zu werben. So sollen etwa Events, Webinare und zusätzliches Lehrmaterial von Siemens und der ISA künftig den Austausch mit Besitzern und Betreibern von Industrieanlagen fördern.


Synergien setzen Fantasien frei

An allen drei Kooperations-Beispielen kann man deutlich sehen, wie gewinnbringend sich neue Produktfolios, ergänzendes Know-how und die Zusammenführung unterschiedlicher Marktnischen auswirken können. Solche Synergien gilt es dann aus unternehmerischer, sprich marketingtechnischer Sicht optimal zu nutzen. Hier habe ich bei allen genannten Konzernen keine Bedenken, dass das gelingen kann, was sich dann wiederum auch mittel- bis langfristig auf die Akienkurse niederschlagen dürfte.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und erfolgreiche Investments.


Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

PS: Der Übernahmepoker um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin wird immer interessanter. So kündigte heute Morgen das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht an, für die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bis 15. September bieten zu wollen. Dabei solle Air Berlin möglichst als Ganzes erhalten bleiben. Wir halten Sie auf dem Laufenden.






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