Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 16. August 2017



  • Wie viel Glanz bringt Gold ins Depot? –
    Was Experten langfristig erwarten


  • Zitat der Woche


Wie viel Glanz bringt Gold ins Depot? –
Was Experten langfristig erwarten

 


von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie angekündigt wollen wir natürlich diese Woche die Entwicklung des Goldpreises weiter verfolgen. Dieser profitierte ja zuletzt deutlich von den geopolitischen Unsicherheiten aufgrund der Nordkorea-Krise (wir berichteten). Hier haben sich die Anlegergemüter zunächst erst einmal beruhigt, was sich auch am leichten Rückgang des Goldpreises zu Beginn dieser Woche zeigt. (Siehe Chart)

Das heißt aber keinesfalls, dass die glänzenden Aussichten für das gelbe Krisen-Edelmetall in irgendeiner Weise eingetrübt wären. Denn auch aus technischer Sicht könnte es nun zu weiteren Impulsen kommen. Gelingt es dem Goldpreis, der aktuell bei 1.270 Dollar pro Feinunze liegt, die kleine Hürde bei 1.300 Dollar zu überspringen, dann sollte die Trendwende endgültig vollzogen sein. Zwar gibt es dann noch den Widerstandsbereich zwischen 1.360 und 1.400 Dollar, doch mit dem Rückenwind eines technischen Ausbruchs sollte auch das zu schaffen sein.

Langfristig anhaltende Flucht in Edelmetalle zu erwarten 

Außerdem können wir davon ausgehen, dass die Flucht in Sachwerte und damit auch in Gold und andere Edelmetalle in den kommenden Jahren eher weiter zu- als abnehmen wird. Geschuldet ist diese Tendenz – neben weiter zu erwartenden geopolitischen Unsicherheiten rund um den Globus – der expansiven Geldpolitik der Notenbanken. Dieses weltweite Treiben  wird unweigerlich zu Geldwertverlusten führen, denen vor allem vermögende Investoren mit Edelmetallpositionen begegnen werden.

Zuletzt brachte ja das große verbale Säbelrasseln zwischen Nord-Korea und den USA in der vergangenen Woche die Kurse an den Börsen zu Fall. Auf derartige Meldungen reagieren die Anleger immer empfindlich und verunsichert. Und wie immer, wenn es an den Aktienmärkten runtergeht, fliehen die Investoren vermehrt in den sicheren Hafen Gold. Deshalb empfehlen derzeit etliche Experten eine grundsätzliche Beimischung von ca. 10% Gold im Anleger-Portfolio. Das kann dann sowohl physisches Gold, also Barren, Schmuck oder etwa Münzen sein oder aber auch Gold-ETCs oder eben die Beteiligung an seriösen Goldminenbetreibern.





Quelle Chart: comdirect


Diese Szenarien lassen Goldfans immer jubeln

Die Historie wiederholt sich ja, wenn auch nicht eins zu eins, so doch zumindest in etwa immer wieder. Das ist an den Börsen und am Edelmetallmarkt genauso wie im „richtigen Leben“. Der Goldpreis ist ein prägnantes Beispiel dafür. So gibt es bestimmte Szenarien, bei denen Goldfans mit Sicherheit immer jubeln. Blicken wir beispielsweise zurück in die 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts: Hier hatte der Goldpreis Anfang 1980 einen Hochpunkt erreicht und fiel dann über mehrere Jahre. Erst 1985 knackte er den Abwärtstrend und zeigte bis Ende 1987 eine Aufwärtsbewegung um 75%. Heute sieht die Ausganssituation frappierend ähnlich aus. Nach dem Allzeithoch 2011 schloss sich ein jahrelanger Abwärtstrend an. Dieser könnte in den nächsten Wochen nun endgültig gebrochen werden.

Auch das ist ein weiterer Grund, warum risikobereite Investoren jetzt auf die Wiederholung der Geschichte und damit auf die Krisenwährung Gold setzen. Und wenn sie dies in Form von Aktieninvestments tun, haben sie Folgendes dabei im Hinterkopf, was im Focus Money zu lesen ist: „In den vergangenen 44 Jahren hatten Aufwärtsbewegungen bei den Goldminenaktien in der Regel zwei Phasen. Nach dem herben Einbruch von 2011 bis 2015 erholten sich die Minenaktien im Welt-Goldminen-Index kräftig. Diese Bewegung kann als erste Phase im neuen Zyklus angesehen werden. Nach der aktuellen Konsolidierung sollte die zweite Phase folgen. In der Regel schließt ein Zyklus über dem Hoch des vorangegangenen ab.“

Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles… - Depot-Glanz so oder so
Halten wir fest: Es ist grundsätzlich kein Fehler, einen Teil seines Kapitals in Gold anzulegen. Wie und in welcher Form man das tun sollte, das kommt in erster Linie auf das persönliche Anlegerprofil eines jeden Einzelnen an. Wer sich selbst als stark sicherheitsbedürftig- und materiell orientiert empfindet, für den ist vielleicht ein Barren zum Anfassen das Richtige. Wer gern das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet, der ist eventuell mit einem schönen Schmuckstück gut beraten, wer auch immer es dann tragen darf…

Diejenigen, die auch innerhalb des sicheren Hafens gerne höher spekulieren oder mitverfolgen wollen, wohin die Schiffe ihre Kurse aufnehmen, für die eignen sich gegebenenfalls die Goldminenbetreiber. Ganz nach der Devise von Börsen-Altmeister André Kostolany: „Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln!“

Ich wünsche Ihnen in jedem Fall erfolgreiche Investments.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Deutschlands zweitgrößte Airline, Air Berlin, ist seit gestern offiziell insolvent. Neben Übernahmeplänen durch die Konkurrenten Lufthansa und eventuell auch Easyjet als Sanierungsmaßnahmen springt - zunächst für drei Monate - der Bund und damit der Steuerzahler mit einem 150-Mio.-Euro-Kredit ein, um den Flugbetrieb am Laufen zu halten. Die hohen Insiderkäufe seitens der Lufthansa in jüngster Zeit lassen darauf schließen, dass die Pleite der angeschlagenen Fluggesellschaft in Insiderkreisen schon länger bekannt war. Wir halten Sie über nennenswerte Entwicklungen auf dem Laufenden.






Zitat der Woche


„Gold wird irgendwo auf der Welt aus der Erde gegraben. Dann schmelzen wir es zu Barren, bauen einen unterirdischen Tresor und graben es wieder ein. Wenn uns Außerirdische dabei beobachten, es käme ihnen reichlich obskur und seltsam vor.“

Auch ein interessanter Denkansatz zu Gold, von US-Starinvestor Warren Buffet





Abbestellen des Newsletters

Wenn Sie diesen kostenlosen Newsletter abbestellen wollen, klicken Sie bitte HIER.

Ihnen wurde dieser kostenlose Newsletter weitergeleitet
und Sie wollen ihn nun auch beziehen?

Gehen Sie einfach aufwww.boersenspiegel.com und geben Sie Ihre E-Mail-Adresse in das entsprechende Formularfeld ein.

Kritik, Fragen, Anregungen?
Senden Sie uns eine E-Mail an
Martina.Bisdorf@boersenspiegel.com


Risikohinweis
Bitte beachten Sie: Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die der Herausgeber für vertrauenswürdig erachtet. Dennoch ist die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Wir geben zu bedenken, dass Aktien grundsätzlich mit Risiko verbunden sind. Der Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Sie sollten sich vor jeder Anlageentscheidung weitergehend beraten lassen. Der Herausgeber kann Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten. Copyright: © 2017 Börsen-Spiegel. Nachdruck (auch auszugsweise), kommerzielle Weiterverbreitung und Aufnahme in kommerzielle Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Herausgeber:
Börsen-Spiegel Verlagsgesellschaft mbH, Flemingstrasse 20-22, 36041 Fulda

 V.i.S.d.P.: Jürgen Schmitt, Fulda



Börsen-Spiegel Verlagsgesellschaft mbH
Flemingstrasse 20-22
36041 Fulda
Telefon: +49 (661) 480 499 0
Telefax: +49 (661) 480 499 15
E-Mail: service@boersenspiegel.com
Datenschutz | AGB | Impressum
©2021 Börsen-Spiegel Verlagsgesellschaft mbH