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Ausgabe vom 15. August 2017



  • Lupenreine Quartalszahlen beflügeln DAX –
    Neueste Werte aus drei Basis-Branchen


Lupenreine Quartalszahlen beflügeln DAX –
Neueste Werte aus drei Basis-Branchen



von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

DAX-Stand bei Redaktionsschluss: 12.212 Punkte. Das ist ein deutliches Plus gegenüber letzter Woche, als die Anleger aufgrund der Korea-Krise von Panik erfasst die Verkaufs- bzw. Umschichtungsknöpfe gedrückt haben. So wie dadurch der Goldpreis befeuert wurde (wir berichteten) so sorgen die unter dem Strich guten Quartalsberichte nun offenbar nach dem ersten Schrecken doch wieder für Vertrauen in den DAX.

Fakten überzeugen Anleger – DAX dank guter Berichtssaison auf Aufholkurs

Jedenfalls haben die 30 Konzerne des deutschen Leitindex im abgelaufenen zweiten Quartal ihre Gewinne um fast ein Drittel auf 39 Mrd. Euro gesteigert. Nach einem bereits starken ersten Quartal 2017, in dem die 30 größten börsennotierten deutschen Konzerne so viel verdient haben wie nie zuvor, setzten sie damit noch einen drauf. Und auch die deutsche Wirtschaft fährt weiter auf Wachstumskurs. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Demnach sorgt die anhaltende Konsumlust der Verbraucher ebenso für den Vorwärtsgang wie die steigenden Investitionen der Unternehmen. Das schafft Vertrauen. 

Die Quartalsberichtssaison war insgesamt erfolgreich. Drei von vier Unternehmen verzeichneten steigende Gewinne. An der Spitze lagen – aller Skandale zum Trotz - zwei Autokonzerne: Die höchsten Gewinne fuhren Volkswagen mit 4,5 Mrd. Euro und Daimler mit 3,7 Mrd. Euro ein. Das stärkste Gewinnwachstum erzielten die Versorger E.ON und und RWE mit plus 343 bzw. 238%!, zwar hauptsächlich wegen der gerichtlich angeordneten Rückerstattung der bereits gezahlten Kernbrennstoffsteuer, aber immerhin. RWE lieferte gestern – und hat es tatsächlich geschafft, den DAX kräftig unter Strom zu setzen.


RWE-Zahlen beflügeln – Korea bleibt für den Moment außen vor

So langsam neigt sie sich Berichtssaison zum zweiten Quartal 2017 nun dem Ende zu. Diese Woche liefern noch einige „Nachzügler“ ihre Zahlen nach. So überraschte gestern RWE positiv. Der Energieversorger konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres seinen Gewinn deutlich steigern, nämlich auf satte 3,2 Mrd. Euro. Konzernchef Rolf Martin Schmitz prognostiziert auch für die zweite Jahreshälfte gute Zahlen und zeigt sich optimistisch. Beim Ausblick soll laut Unternehmensangaben das obere Ende der jeweiligen Prognosespanne (bereinigtes EBITDA: 5,4 bis 5,7 Mrd. Euro / bereinigter Gewinn: 1,0 bis 1,3 Mrd. Euro) erreicht werden.

Hier hatten Börsianer bereits am gestrigen frühen Morgen auf einen RWE-Energieschub für den deutschen Leitindex gehofft, der dann auch den Tag über nicht ausblieb. Der DAX kam auf ein zwischenzeitliches Plus von einem guten Prozent – ein Lichtblick im derzeitigen korrekturbedingten Abwärtstrend. Schauen wir uns aber heute die Quartalsergebnisse dreier Werte unseres
Börsen-Basis-Dienstes Smart Money Investor an, die sich durchaus sehen lassen können. Wir beginnen in der Konsumgüterbranche, mit der Persil-Ikone Henkel.   

Henkel: Wachstum durch Zukäufe, Abschminken bei Kosmetik 

Zukäufe und eine gute Nachfrage nach Klebstoffen und Waschmitteln halten den Waschmittel-Giganten offenbar auf Kurs – und das bei einem raueren Wettbewerbsklima. Das bekam der Schwarzkopf-Hersteller vor allem in seiner kleinsten Sparte, der Kosmetik, zu spüren, wo vor allem in Westeuropa Umsatzrückgänge deutlich spürbar waren. Von April bis Juni legte der Konzernumsatz um 9,6% auf 5,1 Mrd. Euro zu. Einen großen Anteil an dem Plus hatte die Übernahme des US-Waschmittelproduzenten Sun im vergangenen Jahr für 3,2 Mrd. Euro. Aus eigener Kraft wuchs Henkel lediglich um 2,2%, was weniger war, als von Analysten erwartet.

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 11% auf 909 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach Anteilen Dritter 624 Mio. Euro und damit ca. 11% mehr als im Vorjahr. Die Unternehmensführung sprach von neuen Höchstwerten im Quartal. Dennoch verlor die Henkel-Aktie daraufhin erst einmal 1,7%. Die organische Umsatzentwicklung habe enttäuscht, so die Experten. Und auch der Ausblick ließ offenbar für die Anleger etwas zu wünschen übrig. Mit den Worten: „Wir stellen uns weiterhin auf ein volatiles und unsicheres Marktumfeld ein. Die Währungsschwankungen werden anhalten und wir erwarten, dass die Rahmenbedingungen in den Konsumgütermärkten weiter schwierig bleiben," konnte Konzernchef Hans van Bylen kaum überzeugen. Auch aus der Internet-Branche kamen letzte Woche interessante Ergebnisse.


United Internet: Umsatz erhöht, Prognose gesenkt

United Internet präsentierte ebenfalls vergangene Woche seine Q2-Zahlen. Den Umsatz konnte der deutsche Internet Service Provider erhöhen, immerhin gegenüber dem Vorjahr um 5,7% auf rund 1 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich im zweiten Quartal 2017 kräftig gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,3% auf 148,6 Mio. Euro. Übrig blieb im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017 ein Nettoergebnis von 91,1 Mio. Euro (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro) bzw. ein Ergebnis je Aktie von 0,42 Euro (Vorjahr: 0,02 Euro). Zuletzt hatte United Internet bekannt gegeben, das Affiliate-Marketing Business affilinet mit Awin von Axel Springer zusammenzulegen. Zudem verstärkten die Spezialisten aus Montabaur das Cloud-Hosting-Geschäft mit einer Akquisition.

Allerdings wurden die soliden Ergebnisse durch die schwache Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2017 eingetrübt. Das Umsatzwachstum wurde auf 5 bis 6% reduziert. United Internet rechnet in 2017 weiterhin mit rund 800.000 neuen Vertragsabschlüssen. Über die Aufteilung der einzelnen Geschäftsbereiche sowie deren Bedeutung wird der Provider sicher nachzudenken haben. Über die Zunahme der Volkskrankheit Diabetes weltweit hingegen kann sich der Insulinhersteller Novo Nordisk, ebenfalls in unserem
Smart Money Investor-Wachstumsdepot, freuen, wenngleich die Dänen an mehreren Fronten ihren Kampf haben. 

Novo Nordisk: Gesundes Wachstum in schwierigem Preisumfeld

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk versprüht mit seinem Zahlenwerk zwar zunächst Optimismus. Doch die schwachen Währungen der Abnehmerländer könnten die Umsätze im laufenden Geschäftsjahr ordentlich nach unten drücken. Außerdem sind da die sogenannten Pharmacy Benefit-Managers - große Einkaufsorganisationen, die die Arzneimittelkosten im Auftrag von US-Krankenversicherern so weit wie möglich senken wollen. Konzernlenker Lars Fruergaard Jørgensen stellte in einer Telefonkonferenz zur Zwischenbilanz am vergangenen Mittwoch nichtsdestotrotz ein „bedeutsames Wachstum in einem schwierigen Preisumfeld" in Aussicht. Einige Analysten attestierten dem Pharma-Spezialisten zudem ein „solides Ergebnis" für das abgelaufene Quartal.

Die Aktien des Insulin-Giganten sprangen daraufhin erstmal um mehr als 5% nach oben. Um Währungseffekte bereinigt dürften die Erlöse im Gesamtjahr um 1 bis 3% zulegen - das ist mehr, als der Konzern noch im Mai erwartet hatte. Wegen des Abwertungsdrucks unter anderem beim Dollar, dem japanischen Yen sowie dem Britischen Pfund rechnet der Konzern allerdings damit, dass der Umsatz letztlich um bis zu 2% geringer ausfällt als noch ein Jahr zuvor. Doch noch läuft das Geschäft reibungslos: Von April bis Juli legten die Umsätze im Vorjahresvergleich um 4% auf 28,64 Mrd. Dänische Kronen (rund 4 Mrd. Euro) zu. Analysten waren hier von etwas niedrigeren Zahlen ausgegangen. Besonders gut lief auch wieder das Geschäft mit dem Schlankheitsmittel Saxenda, bei dem die Verkäufe um über 80% anzogen. Mit dem Diabetesmittel Victoza setzte man 17% mehr um.


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Mit diesem Einblick in die auslaufende Berichtssaison wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.


Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


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