Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 10. August 2017
- Pressespiegel:
Bitcoin-Flash - Digitale Währungen auf Allzeithoch
|
Pressespiegel:
Bitcoin-Flash - Digitale Währungen auf Allzeithoch
von Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
|
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in den vergangenen beiden Wochen tauchte ein Thema immer wieder in den Wirtschafts- und Finanzmedien auf: Bitcoin. Die digitale Währung befindet sich derzeit im Höhenrausch. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Kryptowährung. Kurz zur Erklärung: Kryptowährungen sind rein digitale Zahlungsmittel. Dabei werden Prinzipien der Kryptographie angewandt, um ein verteiltes, dezentrales und sicheres digitales Zahlungssystem zu realisieren. Die Qualifizierung als Währung gilt jedoch als umstritten. Das erste öffentlich gehandelte Kryptogeld dieser Art ist der seit 2009 gehandelte Bitcoin. Seitdem wurden zahlreiche andere Kryptowährungen implementiert.
Bitcoin und Bitcoin Cash – Zwei zueinander inkompatible Währungen
Nun lief die Meldung über die Ticker, dass in diesem Bereich drastische Veränderungen bevorstehen. So haben Investoren Bitcoin abgespaltet und die neue Währung „Bitcoin Cash“ erstellt, eine Art „Gegenwährung“. Laut Medienberichten soll die neue virtuelle Währung mehr als fünf Transaktionen pro Sekunde ermöglichen, dies ist das aktuelle das Limit von Bitcoin. Die Idee stammt offenbar von einzelnen Akteuren, hauptsächlich aus dem asiatischen Raum.
Was die Experten aus renommierten Börsen- und Finanzmedien vom „alten“ und „neuen“ Bitcoin halten und wie sie hier die Entwicklungen und das Potenzial sehen, das können Sie im Folgenden lesen. Auch ein Bericht aus dem amerikanischen Spezialportal für Tech-Nachrichten IT News gibt Ihnen Aufschluss über die Kryptowährungen.
Das meinen die Experten:
EURO am Sonntag
Vom 08. August 2017
Gespaltene Internetwährung!
„Seit Dienstag gibt es eine parallele Währung zu Bitcoin. Die Initiatoren des neuen Krypto-geldes Bitcoin Cash (BCH) haben das zugrunde liegende Netzwerk Blockchain gespalten. Bereits im Vorfeld der Spaltung schwankten die Kurse enorm. Als Bitcoin Cash dann kam, schnellte die digitale Währung auf mehr als 400 Dollar hoch. Herkömmliche Bitcoins erlitten einen kurzen Dämpfer, erholten sich aber wieder auf das Niveau von knapp 2.800 Dollar. Welche der beiden Kryptowährungen sich künftig durchsetzt, entscheiden Anleger und Betreiber des Netzwerks, auch Miner genannt. Die Währung, auf die die Nutzergemeinschaft setzt, macht das Rennen. Private Anleger sollten abwarten, bis alle Handelsplätze umgestellt haben und sich herauskristallisiert, wer tatsächlich vorn liegt. Theoretisch existiert das Guthaben so lange in beiden Blockchains und Währungen. Hintergrund der Aufspaltung: Bitcoin Cash kann voraussichtlich schneller und günstiger gehandelt werden. Die mangelnde Skalierbarkeit des bisherigen Bitcoin-Handels wird schon seit Längerem von den Nutzern kritisch diskutiert. “
Focus Money
Vom 08. August 2017
Bitcoin bedeutet Spekulation
„Bitcoin ist kein Geld. Es wird zwar als ,Kryptowährung‘ bezeichnet, was nach Geld klingt; echtes Geld kann man jedoch überall ausgeben. Händler nehmen Geld an, da sie wissen, dass sich dessen Wert nicht drastisch ändern wird. Sie bezahlen aus demselben Grund damit, und Sie können stets mehr davon bekommen. Geld muss also flüssig, reichlich vorhanden sowie stabil und von weit reichendem Vertrauen gestützt sein. Für Bitcoin trifft keine dieser Voraussetzungen zu. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Kolumne befinden sich etwa 16,5 Mio. Bitcoins im Umlauf, mit einem Wert von 42 Mrd. Dollar. Das weltweite Bruttosozialprodukt liegt bei 75 Bio. Dollar. Bei Weitem nicht genug Bitcoins für alle. Knappheit und Hype sorgen für starke Preisschwankungen, was zu Instabilität führt. Eine Preisfestlegung in Bitcoin entspricht einer Preisfestlegung ähnlich wie bei volatilen Rohstoffen wie Gold oder Schweinebäuchen. Wenn Bitcoins eine Geldwährung wären, würde niemand darin investieren wollen. Manche Bitcoin-Fans bevorzugen eine neue geldorientierte Abwandlung, Bitcoin Cash. Bitcoin Cash existiert, da die ursprünglichen Bitcoins nur ein Rohstoff sind. Ein Edelmetall für den virtuellen Raum. Etwas, was man hortet oder möglichst profitabel verkauft, nichts, was man ausgibt. Während Bergarbeiter Gold, Silber und Platin ausgraben, ,schürfen‘ Bitcoin-Miners neue Münzen aus Computeralgorithmen. Auf- und Abschwünge von Bitcoins laufen wie bei echten Rohstoffen ab, die außer Kontrolle geraten sind, da sich der Hype außerhalb des messbaren Bereichs befindet. Allein im letzten Jahr hätte man durch Investition in Bitcoins sein Vermögen beinahe vervierfachen können. Besser als Aktien, Gold und fast alles andere! Spekulation funktioniert immer, bis sie nicht mehr funktioniert. Wenn Blasen platzen, fallen Spekulanten tief. Wenn Sie auf ein langfristiges Wachstum hoffen, spekulieren Sie nicht – investieren Sie.“
IT News
Vom 07. August 2017
Bitcoin erreicht neues Allzeithoch
„Die Kryptowährung Bitcoin hat einen neuen Meilenstein gesetzt und ein Rekordhoch erreicht - und das liegt um 16% höher als der vorherige Wert. Während in der vergangenen Woche eine Aufspaltung der Kryptowährung in Bitcoin und Bitcoin Cash für Aufregung sorgte, kletterte die virtuelle Währung Bitcoin nun auf einen neuen Rekordwert. Schon am Wochenende war der Bitcoin-Preis an den Handelsplätzen, wie zum Beispiel Bitstamp, deutlich angezogen. Am Freitag wurde bereits zum ersten Mal die 3.000-Dollar-Marke geknackt. Das neue Hoch erreichte Bitcoin dann am Montagmorgen: Der neue Höchststand beträgt nun 3.292 Dollar pro Bitcoin. Bitcoin Cash hingegen hat harte Verluste hinnehmen müssen. Damit reagierten die Nutzer auf die Aufspaltung am vergangenen Dienstag (1. August). Das letzte Allzeithoch legte Bitcoin im Mai 2017 hin. Dort kletterte der Wert erstmals über 2.000 Dollar.“
Aufgepasst: Kryptowährungen sind kein Geld!
Wie man aus den drei ausgewählten Artikeln herauslesen kann, ist bei virtuellen Währungen äußerste Vorsicht geboten. Denn, um es noch einmal klarzustellen: Es handelt sich bei Kryptowährungen nicht um Geld, das gegen beliebige Sachwerte getauscht werden kann. Schon allein deshalb ist der Begriff „Währung“ irreführend.
Also: Aufgepasst bei solchen und anderen Spekulationen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und solide Investments.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
PS: Das aktuelle Säbelrasseln zwischen Nordkorea und den USA verunsichert die Anleger. Zumindest hier in Deutschland. In den USA hingegen scheinen die Investoren das etwas gelassener zu sehen.
|