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Ausgabe vom 09. August 2017



  • Versicherer unter der Lupe:
    Allianz und Munich Re überraschen positiv


Versicherer unter der Lupe:
Allianz und Munich Re überraschen positiv 





von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was machen eigentlich unsere Versicherer? Zwei von ihnen haben gerade ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Europas Branchengröße Allianz sowie heute Früh der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (ehemals Münchener Rück). Beide Branchenschwergewichte überraschten positiv, nicht zuletzt wegen bislang ausgebliebener größerer Wetterkapriolen.

Dagegen beunruhigend mutet die neue Studie des Joint Research Centre der Europäischen Kommission zu wetterbedingten Katastrophen an. Die Experten rechnen nämlich mit einer drastischen Zunahme extremer Wetterereignisse und damit auch mit Einbußen im Versicherungs-Sektor. So beschreibt die Erhebung, dass wetterbedingte Katastrophen am Ende dieses Jahrhunderts jährlich etwa zwei Drittel der Europäer beeinträchtigen. Durch extreme Wetterlagen könnten von 2071 bis 2100 in der Europäischen Union, der Schweiz, Norwegen und Island jährlich 80.000 bis 240.000 Menschen sterben.

Klimawandel eine der größten globalen Bedrohungen

Ihr Ergebnis verbinden die Wissenschaftler rund um Giovanni Forzieri mit einer klaren Botschaft. In der Fachzeitschrift The Lancet Planetary Health, in der die Prognose veröffentlicht wurde, heißt es: „Der Klimawandel ist eine der größten globalen Bedrohungen für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert."  Die Forscher hatten für die Studie unter anderem 2.300 Berichte über die Folgen von Extremwetter aus den Jahren 1981 bis 2010 ausgewertet.

Forzieri und Team bezogen die sieben gefährlichsten Extremwetterereignisse in ihre Recherchen ein: Überschwemmungen an Flüssen und an der Küste, Dürren, Waldbrände, Stürme sowie Kälte- und Hitzewellen. Allerdings seien Hitzewellen mit Abstand am gefährlichsten. Erschreckende Ergebnisse, die uns da ins Haus stehen. Aber nicht nur unsere Gesundheit scheint zunehmend gefährdet, sondern auch die Belastungen für die Versicherer dürften demnach steigen. Dieses Jahr profitierten die beiden größten Deutschen aus der Branche allerdings noch von den im Frühjahr weitgehend ausgebliebenen Schäden durch Naturkatastrophen.


Allianz: Quartalsüberschuss steigt um gut 83% - Prognose erhöht

Deutschlands größter Versicherungskonzern Allianz verzeichnet im zweiten Quartal 2017 einen Anstieg des Quartalsüberschusses um 83,4% auf 2,0 Mrd. Euro. Der Gesamtumsatz stieg im Berichtszeitraum um 2% auf 30,0 Mrd. Euro, das operative Ergebnis um 22,9% auf 2,9 Mrd. Euro. Der auf Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss kletterte um satte 83,4% auf 2,0 Mrd. Euro. Sämtliche Geschäftsbereiche haben zu den starken Ergebnissen im ersten Halbjahr beigetragen, besonders aber die Sparte Lebens- und Krankenversicherung.

Nach den positiven Zahlen zeigt sich Deutschlands größter Versicherer nun auch für das Gesamtjahr zuversichtlicher. Das operative Ergebnis wird demnach am oberen Ende der Spanne von 10,8 Mrd. Euro plus/minus 500 Mio. Euro erwartet. Lediglich bei großen Naturkatastrophen oder Krisen sei das Ziel gefährdet, so die Konzernleitung. Restrukturierungskosten klammert das DAX-Unternehmen dabei jedoch aus. Dennoch kommentieren die meisten Analysten die Zahlen positiv. Im Effecten-Spiegel ist das repräsentative Fazit zu lesen: „Mit der Allianz-Aktie ist man gut versichert.“


Munich Re: Ausbleibende Naturkatastrophen mildern Gewinneinbruch ab

Geringe Katastrophenschäden und eine Steuergutschrift haben beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re den Gewinneinbruch im zweiten Quartal abgeschwächt. Der DAX-Konzern präsentierte heute Früh seine Zahlen. Dabei kam unterm Strich mit 729 Mio. Euro rund ein Viertel weniger Profit als im Vorjahreszeitraum heraus. Analysten hatten zuvor mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, nachdem der Verkauf von Tafelsilber das Ergebnis 2016 stark nach oben getrieben hatte.

Der neue Vorstandsvorsitzende Joachim Wenning sieht den Rückversicherer jetzt „auf einem sehr guten Weg", in diesem Jahr wie geplant einen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Mrd. Euro zu erzielen. Analysten gingen hier zuletzt bereits von knapp 2,4 Mrd. aus. Selbst das wäre der vierte Gewinnrückgang in Folge: 2016 hatte die Munich Re 2,6 Mrd. Euro verdient, 2013 waren es noch 3,3 Mrd. Euro. An der Börse sorgten die Nachrichten am frühen Morgen zunächst im vorbörslichen Handel für Enttäuschung. Kurz nach Handelsöffnung lagen die Titel allerdings in einem schwachen Umfeld leicht im Plus.

Mit 66 Mio. Euro lag die Belastung durch Schäden nur ein Fünftel so hoch wie ein Jahr zuvor. Am teuersten schlug mit 25 Mio. Euro ein Gewittersturm zu Buche, der Anfang Mai in den USA gewütet hatte. Von Menschen gemachte Katastrophen kamen die Munich Re mit 187 Mio. Euro etwas billiger zu stehen als im Vorjahr - trotz des verheerenden Brands im Londoner Grenfell-Tower.


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Herzliche Grüße


Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Lesen Sie am Montag im Smart Money Investor auch wie Herausgeber Jürgen Schmitt die derzeit zweigeteilte Börsenwelt sowie die Marktlage in Anbetracht neuer geopolitischer Bedrohungen einschätzt.





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