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Ausgabe vom 04. August 2017



  • Hoffnungsträger der Autoindustrie:
    Nach glänzender Daimler-Bilanz mehr als solides BMW-Zahlenwerk




Hoffnungsträger der Autoindustrie:
Nach glänzender Daimler-Bilanz mehr als solides BMW-Zahlenwerk





von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschland und seine Autohersteller – a neverending story – so wollen wir doch hoffen. Auch wenn der Diesel-Gipfel am Mittwoch einmal mehr Verunsicherung bei den Autofahrern ausgelöst hat, anstatt den Blick nach vorne zu richten. Die Botschaft, die den Verbrauchern erstmal erklärt werden muss: Hardware-Korrekturen nein, weil zu aufwendig, man setzt auf neue Software… Was auch immer die Dieselfahrer mit dieser Info jetzt anfangen sollen. Jedenfalls können sich die Gebrauchtwagenhändler derzeit kaum vor Dieselangeboten retten.

Die innige Beziehung, die die Deutschen über Jahrzehnte zu ihren Autoherstellern unterhielten, scheint zunächst einmal abgekühlt. Diagnose: Ernüchterung. Trotz allem muss es weitergehen, schließlich hängt jeder siebte Arbeitsplatz direkt oder indirekt an der Autobranche. Und auch wir als Fahrer sowie als Anleger wollen wissen, woran wir sind. Da hilft nur gnaden- und lückenlose Aufklärung über den ganzen Sektor weg, damit das Verbrauchervertrauen möglichst schnell wieder hergestellt wird.

Premium-Marken in der Pflicht – Gnadenlose Aufklärung tut Not

Mit einem gewissen Stolz blickten die Deutschen bislang auf ihre Premium-Marken, denn diese standen für Prestige, Renommée und nicht zuletzt für technische Exzellenz. Bereits seit Jahren lässt sich jedoch ein absurdes Schauspiel beobachten. Während die Unternehmen teilweise Rekordzahlen vermeldeten, kommen die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen nicht so richtig aus dem Quark. Es scheint, als preise die Börse seit Langem eine strukturelle Krise der Branche ein.

Nach und nach wird nun auch dem letzten Beobachter klar, was hier im Argen liegt. Es ist ein Gemisch aus einem dramatischen Branchenumbruch, internen Verfehlungen und mangelnder politischer Unterstützung für die wichtigste aller deutschen Branchen. Der jüngst vom Spiegel aufgedeckte Kartellskandal ist dabei lediglich die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche brodelt ein Vulkan, der das Zeug dazu hat, dem Wirtschaftsstandort Deutschland enorm zuzusetzen.


                                         


BMW: Zahlenwerk stimmt – Aktie legt leicht zu

Betrachtet man allein das Zahlenwerk der Autobauer, so können sich die Bilanzen – vor allem der Premiumhersteller Daimler und BMW - mehr als sehen lassen. Die hervorragende Daimler-Quartalsbilanz hatten wir ja am Mittwoch schon für Sie unter die Lupe genommen. Nun legt BMW nach. Die Münchener haben gestern ihre Bücher geöffnet – und punkten mit Umsatzwachstum und Rekord-EBIT-Marge.

Die Auslieferungen der Marken BMW, Mini und der Edelkarossen von Rolls-Royce kletterten im zweiten Quartal 2017 insgesamt um 4,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 633.582 Fahrzeuge, davon 534.585 Automobile der Marke BMW (plus 5,3%) und 98.155 der Marke Mini (plus 1,6%). Kräftige Wachstumsimpulse kamen insbesondere von der neuen BMW 5er Serie.


Umsatzwachstum erhöht - BMW 5er fährt mit Power vor

Die Luxus-Marke Rolls-Royce verzeichnete unterdessen mit 25,7% auf 842 Fahrzeuge einen ziemlichen Rückgang bei den Auslieferungen im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der Konzernumsatz erhöhte sich indes bei der BMW Group im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017 um 3,1% gegenüber dem Vorjahr auf knapp 25,80 Mrd. Euro. Übrig blieb im zweiten Quartal 2017 ein Konzern-Nettoergebnis von 2,1 Mrd. Euro, was einen Anstieg um 13,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.

Der Umsatz des größten Segmentes der Bayern, Automobile, wuchs im zweiten Quartal um 0,5% auf knapp 22,98 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge im Segment Automobile lag im zweiten Quartal 2017 bei satten 9,7% und damit etwas höher als im Vorjahreszeitraum (9,5%). Nicht zu vergessen, die Motorräder: In diesem Segment wurde im Berichtszeitraum ein Umsatz von 696 Mio. Euro generiert, das ist ein starkes Plus von 12,8% gegenüber letztem Jahr. Die Auslieferungen wuchsen indes um 12,3% auf 52.753 Bikes. Auch der Umsatz bei den Finanzdienstleistungen erhöhte sich erstaunlich: nämlich um ganze 8,3% auf 7,04 Mrd. Euro.

Europa und Asien auf Kurs – USA schwierig

Die nach wie vor wichtigste Region für den Umsatz ist für BMW ganz klar Europa. Auf unserem Heimatkontinent konnte der Absatz im Bereich Automobile im ersten Halbjahr 2017 mit 2,2% weiter gesteigert werden. Aber auch Asien zeigte sich mit 15% mehr Auslieferungen kontinuierlich im Wachstumsmodus. Schwierig bleibt es für die Bayern indes in Übersee. In den USA gingen die Absatzzahlen um 2,5% zurück.



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Ausblick für Gesamtjahr bestätigt – solider Zuwachs erwartet

BMW-Vorstandsvorsitzender Harald Krüger bestätigte den Ausblick sowohl für die Auslieferungen als auch für die EBIT-Marge im Segment Automobile für das laufenden Geschäftsjahr 2017. Er sprach von der „größten Modelloffensive in der Geschichte der BMW Group“ und betonte, man habe mit „hohen Vorleistungen für die Elektromobilität und das Autonome Fahren“ zu rechnen. Beim Umsatz im Segment Automobile erwartet der Konzern für dieses Jahr nunmehr einen „soliden Zuwachs“. Im Vorfeld der Zahlen hatten sich die Münchener noch etwas vorsichtiger gezeigt.

Mit diesem positiven Ausblick der Bayern, der uns ein gutes Omen für die dringend notwendige Neuausrichtung am deutschen Automarkt sein sollte, wünsche ich Ihnen ein wunderschönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Lesen Sie am Montag, welche Unternehmen nächste Woche noch mit ihren Quartalszahlen nachziehen. Aus den USA sind bereits die wichtigsten Daten durch, hier schauen wir am Donnerstag noch gespannt auf nVidia, dessen Aktie im Vorfeld leicht gestiegen ist. Der Grafik-Prozessor-Spezialist ist auch im Boom-Markt 3D-Druck aktiv, über den ich Ihnen am nächsten Dienstag eine Studie vorstelle, die Anlegerherzen höher schlagen lässt.  





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