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Ausgabe vom 28. Juli 2017



  • VW und FANG – Mit Vollgas auf die Bremse?


VW und FANG –
Mit Vollgas auf die Bremse?








von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch heute geht es weiter mit Neuigkeiten aus der Autobranche. Dieses Mal aber nicht zum Kartellvorwurf, sondern – wie versprochen – zum Zahlenwerk des zweiten Mitglieds der „Deutschland AG“. Gestern präsentierte Volkswagen seine Quartalszahlen. Und die können sich, wie die von Daimler, (BÖRSEN-SPIEGELdaily vom Mittwoch, 26. Juli) sehen lassen. Von BMW hören wir dann nächste Woche.

Volkswagen gibt Gas – Prognose erhöht

So wuchs der Konzernumsatz der Wolfsburger im zweiten Quartal 2017 um 4,7% auf knapp 59,57 Mrd. Euro. Die Auslieferungen erhöhten sich laut Unternehmensangaben um 2% auf 2,66 Mio. verkaufte Fahrzeuge. Die operative Marge ist damit im Berichtszeitraum auf 7,6% angestiegen (Vorjahr: 3,3%). Übrig blieb dann ein Nettoergebnis von 3,19 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,21 Mrd. Euro). Vorstandsvorsitzender Matthias Müller sieht sich damit auf Kurs: „Das beachtliche Ergebnis zum Halbjahr sowie die gute Entwicklung der Auslieferungen im Juni sind eine Bestätigung dafür, dass der Volkswagen-Konzern wieder auf dem richtigen Kurs ist.“ Müller betont, dass das operative Geschäft solide aufgestellt und damit die Grundlage für die angestrebte Transformation zum Anbieter nachhaltiger Mobilität gelegt sei.

VW rechnet nunmehr mit einem Umsatzwachstum im laufenden Jahr von über 4%. Damit wurde die vorher etwas verhaltenere Prognose angehoben. Dabei sollen die Auslieferungen der Modelle in 2017 insgesamt das Vorjahresvolumen „moderat übertreffen“, wie seitens der Konzernspitze verlautet. Aus solchen Zahlen lässt sich schließen, dass der Diesel-Gate für´s erste verdaut sein dürfte. Bleibt genauestens zu beobachten, was die Kartell-Sorgen machen. 


FANG bringt´s dreimal –
nach Alphabet und Netflix überrascht auch Facebook positiv


Noch mehr gute Zahlen bekamen wir aus der FANG-Ecke zu sehen. Nachdem zu Wochenbeginn bereits Google-Mutter Alphabet die Analystenerwartungen getoppt hatte, lieferte Facebook am Mittwoch nach – und sorgte für stürmischen Beifall.

Das Erfolgsrezept des Unternehmens – Werbung, Werbung, Werbung – hat offenbar auch im zweiten Quartal 2017 gefruchtet und dem sozialen Netzwerk von Mark Zuckerberg zweistellige Zuwächse beschert. Das florierende Werbegeschäft trieb den Quartalsgewinn um sagenhafte 71% auf 3,89 Mrd. Dollar in die Höhe. Auch auf der Umsatzseite ging es für die Kalifornier steil bergauf. Hier konnte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 45% auf 9,32 Mrd. Dollar verzeichnet werden. Dabei machen Einnahmen aus Werbung bei Facebook nach wie vor den Löwenanteil der Erlöse aus – fast 90% davon stammen von der Reklame auf Smartphones und Tablets.

Nachdem auch Netflix mit seinem wahrhaftigen Traumstart in die Berichtssaison positiv gestimmt hatte, sieht es bei Amazon, dem vierten im Bunde der FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix, Google/Alphabet) - leider anders aus. Hier brach der Gewinn deftig ein. Offenbar belasten höhere Kosten für Investitionen.



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Gewinneinbruch – Amazon trübt FANG-Hype auf ersten Blick ein

Für das vergangene zweite Quartal 2017 berichtet der weltgrößte Online-Händler Amazon einen Umsatzsprung um 25% gegenüber dem Vorjahr auf 37,9 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn brach allerdings um herbe 77% auf 197 Mio. Dollar ein, sodass unter dem Strich ein Nettogewinn von 40 Cent je Aktie übrig blieb. An der Wall Street hatte man zuvor mit einem Nettogewinn von 1,41 Dollar je Aktie, also mit einem Nettogewinn von 37,2 Mrd. Dollar gerechnet. Als Auslöser des Gewinneinbruchs werten die Börsianer die hohen operativen Kosten. Diese waren um 28,2% auf 37,33 Mrd. Dollar angestiegen, nachdem das Unternehmen weiterhin viel Geld für den Ausbau seiner Logistikzentren sowie Marketing und Technik ausgab. Wir erinnern uns: Amazon hat im Laufe dieses Jahres bereits etliche neue Felder beackert, unter anderem mit dem Einstieg in die Frische-Lebensmittelbranche durch die Übernahme der US-Biolebensmittelkette Whole Foods Sale für satte 13,7 Mrd. Dollar. Außerdem gab es den Vorstoß mit der Kleiderbox und dem Fertigprodukt-Geschäft. Das will verschmerzt werden.

Für das laufende dritte Quartal dieses Jahres erwartet der Online-Gigant einen Umsatzanstieg um 20 bis 28% gegenüber dem Vorjahr. Auch wenn die Amazon-Aktie auf die Meldung hin erst einmal um mehr als 4% eingebrochen ist, dürfte sich der visionäre Firmenchef Jeff Bezos derzeit kaum Sorgen machen. Gerade ist er zum reichsten Mann der Welt aufgestiegen. Er soll 90,6 Mrd. Dollar schwer sein und hat nach Angaben des US-Nachrichtenportals IT News damit Microsoft-Mitgründer Bill Gates den Rang abgelaufen.


Die reichsten Männer der Welt im Schlagabtausch

Bravo, ich würde mir wünschen, dass er mit seinem Geld ebenso viel Gutes tut wie Bill Gates und seine Frau Melinda mit ihrer Stiftung. Um die Zukunft seines Unternehmens braucht es Bezos sicher nicht bange zu sein, denn man darf davon ausgehen, dass die belastenden Investitionen sich eines Tages reichlich auszahlen werden. 

Mit diesen Impressionen vom Zahlenreigen rund um die Welt, der sich nächste Woche ebenso spannend fortsetzen wird, insbesondere mit vielen DAX-Dickschiffen, wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Am Montag erhalten Sie hier an dieser Stelle wie immer die bevorstehenden Termine der Woche mit allen wichtigen Quartalsberichtszeiten. Besonders der Donnerstag wird spannend für uns…





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