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Ausgabe vom 21. Juni 2017
- Autobauer geben Gas –
E-Mobility und Industrie 4.0 im Fokus der Branchen-Revolution

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Autobauer geben Gas –
E-Mobility und Industrie 4.0 im Fokus der Branchen-Revolution
von Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie Sie wissen, bin ich täglich auf der Suche nach den aktuellsten börsenrelevanten Themen für Sie. Diese Woche überschlagen sich die Meldungen zu Branchenumbrüchen geradezu. Habe ich Ihnen gestern über die Online-Revolution im Lebensmittelmarkt berichtet, so kommt man heute nicht umhin, sich mit dem Wandel in der Autoindustrie zu beschäftigen.
Ferne Ziele rücken in greifbare Nähe – mit steigendem Tempo
Dass die Automobil-Branche vor einem eklatanten Umbruch mit klarer Zielausrichtung auf E-Autos steht, darüber haben meine Kollegen und ich Ihnen schon häufiger berichtet. Nun rückt die Zukunftsperspektive aber in rasantem Tempo in greifbare Nähe. Es liegen Zahlen und Fakten vor, die das Ziel der globalen Umrüstung auf elektronisch betriebene und damit einhergehend auch autonom fahrende Fahrzeuge zur Realität werden lassen.
Daimler steuert in Polen Green Production an
Fangen wir am heimischen Markt an: Daimler, errichtet nach Angaben des auf Technologiewerte spezialisierten Online-Portals IT-Times ein neues Motorenwerk in Polen. Dafür nehme der Premiumhersteller Nr. 1 satte 500 Mio. Euro in die Hand. Im Fokus der neuen Betriebsstätte stehen E-Mobility und Industrie 4.0. Die Fertigungsstätte im polnischen Jawor soll laut Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain, konventionelle Hybrid-Motoren liefern. Der neue Standort soll auf einer ungefähr 50 Hektar großen Fläche entstehen.
Der Stern leuchtet im Zeichen der Visionen auf.
Neben E-Mobility hat sich Daimler aber auch noch zwei weitere Leitfäden auf die Fahne geschrieben: Industrie 4.0 und Green Production. So sollen neben den Motoren auch App-basierte Anwendungen im Personalbereich und Energiemanagement entwickelt werden. Die Motorenproduktion soll voraussichtlich in 2019 an den Start gehen.
Tesla setzt zum großen Sprung nach China an
Von US-Elektroauto-Pionier Tesla hört man, dass er sich von Chinas riesigem Markt locken lässt. Firmenlenker Elon Musk will seine Elektroautos künftig offenbar auch im Reich der Mitte bauen. Das ist ebenso konsequent wie logisch, da China der weltgrößte Automarkt ist und zudem in Sachen Elektro-Offensive in der allerersten Reihe steht.
So soll der größte Automarkt der Welt in den kommenden Jahren mit Rückendeckung der chinesischen Regierung einen Elektroboom ohne Gleichen erleben. Bis 2020 – so die Planungen in Peking - soll sich der aktuelle Absatz von Elektroautos verzehnfachen. Musks Team rechnet dann mit 500.000 verkauften Teslas pro Jahr in Fernost. Um von der chinesischen E-Mobility-Offensive zu profitieren und in China in den Massenmarkt vorzudringen, ist die lokale Produktion aus Sicht des CEO unabdingbar.

Tesla-Chef Elon Musk: Der wagemutige Visionär
setzt zum nächsten großen Sprung an.
Nur wer wagt, gewinnt
Laut dem Finanzdienst Bloomberg könnte Tesla noch diese Woche eine Vereinbarung mit der Stadtverwaltung von Schanghai treffen. Dort soll dann die erste lokale Fertigung des Elektroautobauers in Asien entstehen. Dass dieser Schritt Tesla einen gewaltigen Schub verleihen dürfte, steht außer Frage. Schon innerhalb eines Jahres hat sich der Umsatz von Tesla in China auf rund 1 Mrd. Dollar verdreifacht. Bislang werden die Elektroautos der Kalifornier allerdings als Importprodukt nicht gefördert, sondern – im Gegenteil – mit einem Zoll von 25% belegt. Selbst die Einstiegsvariante des Model S kommt so auf einen Preis von umgerechnet über 100.000 Dollar. „Wir haben in China Probleme, weil wir noch nicht lokal produzieren“, klagte Musk bereits vor zwei Jahren und warb für fairen Handel.
Weitere Freihandelsabkommen zwischen China und den USA sind unter US-Präsident Trump kaum zu erwarten. Also bleibt zum Durchstarten nur das Sprungbrett in Form einer Fertigungsstätte vor Ort. Dass dieser Schritt auch diverse Risiken birgt, dürfte Musk ebenfalls klar sein: China lockt zwar mit einem rasant wachsenden Markt, hat jedoch strenge Regeln für die Automobilbranche aufgestellt. Trotz aller Beteuerungen von Präsident Xi Jinping, sein Land weiter zu öffnen, schreibt ein rund 40 Jahre altes Gesetz vor, dass internationale Autobauer Minderheitspartner in Joint-Venture-Firmen mit chinesischen Partnern werden müssen.
Den Mutigen gehört die Welt
Bislang haben die großen globalen Autofirmen auf die Zusammenarbeit mit chinesischen Autobauern gesetzt. Doch Tesla scheint einen neuen, mutigen Weg einzuschlagen. Auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten für die Kooperation habe Elon Musk keine chinesischen Autofirmen angesprochen, sondern auf Unternehmen aus der Technologie- und Energiebranche gesetzt, berichtet die chinesische Zeitung Pengpai unter Berufung auf Insider.
Mir persönlich ist dabei nicht bange. Denn nach dem Motto „Wer wagt, gewinnt“ hat Tesla bereits beachtliche Firmengeschichte geschrieben. Und die Story ist sicher noch lange nicht zu Ende.
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommertag.
Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
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