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Ausgabe vom 08. Juni 2017



  • Pressespiegel:
    Prima Klima ohne Trump? – Die Wirtschaft ist längst weiter…


Pressespiegel:
Prima Klima ohne Trump?  –
Die Wirtschaft ist längst weiter…





von Martina Bisdorf
 (Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow



Liebe Leserinnen, liebe Leser,

da war er, der neue politische Paukenschlag aus Übersee: US-Präsident Trump „trumpelt“ das mühsam errungene Pariser Klimaabkommen mit Füßen. ,Alles halb so wild‘, titelte dazu diese Woche der Stern. Für gewöhnlich zitiere ich diesen nicht unbedingt, aber in diesem Punkt muss ich dem schillernden Magazin zumindest teilweise Recht geben. Denn Donald Trumps Entscheidung, das Pariser Klimaabkommen zu kündigen, kommt nicht überraschend. Und sie wird, aller Symbolik zum Trotz, nicht die Auswirkungen haben, die viele jetzt befürchten oder herbeireden.

Auch wenn Mr. Trump das Klima mit Füßen tritt…

Denn Staaten, Wirtschaft und Technik haben längst auf grün geschaltet. Die Wendungen in der Energieversorgung sind schon in vollem Gange. Man schaue sich nur die Autoindustrie an. Nicht nur Tesla, sondern auch unsere heimischen Autobauer setzen längst nicht mehr auf Diesel und Benzin allein. Überall sind die Bestrebungen hin zum Elektroauto bereits Realität. Ganze Standorte werden umgerüstet, um die neue Technologie voranzubringen.

Die Unternehmen sprechen eine andere Sprache

Erneuerbare Energien sind schon lange kein utopisches Schlagwort mehr, viele namhafte Unternehmen arbeiten fieberhaft an deren Entwicklung und Ausbau. Die Politik hinkt der Wirtschaft einmal mehr hinterher. Oder, man könnte es auch so ausdrücken wie mein geschätzter Kollege Jürgen Schmitt es gestern hier an dieser Stelle getan hat: „Ohnehin treiben erfolgreiche Unternehmen den Klimaschutz weit massiver voran als Politiker.“

Schaut man sich derzeit in den Meldungen der renommierten Finanz- und Wirtschaftsmagazine um, so scheint in diesem Punkt Einigkeit zu herrschen. Dennoch, es gibt einige höchst interessante und bedenkenswerte Kommentare zu Trumps Klimaausstieg sowie zu seinem außenpolitischen Gebaren, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. Machen Sie sich – wie immer – Ihr eigenes Bild.

Das meinen die Experten:

maydornreport
Vom 06. Juni 2017

USA steigen klimatisch aus
„Also doch, die USA werden aus dem Pariser Klima-Abkommen aussteigen. Auch die Überredungsversuche seiner Tochter Ivanka konnten den US-Präsidenten nicht von seinem Vorhaben abhalten. Trump liege die Umwelt zwar am Herzen, aber das Abkommen sei einfach ungerecht. Mit sofortiger Wirkung werden die USA jetzt alle Maßnahmen einstellen, die der Erfüllung der Vorgaben aus dem Pariser Abkommen dienten. Mit sofortiger Wirkung hat dann auch - wie angekündigt - Elon Musk sein Mandat im Beraterstab von Donald Trump niedergelegt. Die Aktie von Tesla zeigte sich von der ganzen Diskussion um den Ausstieg relativ unbeeindruckt und auch nach der Verkündung des Ausstiegs gab es keine Reaktion. Das ist auch zu erklären, weil Trump sicherlich nicht die Steuervorteile für Elektroautos streichen wird und so einem wichtigen und vor allem aufstrebenden Arbeitgeber seines Landes schaden würde. Wobei sich der ,Schaden‘ vermutlich auch in Grenzen hielte. Denn Tesla ist auf einem guten Weg, in absehbarer Zeit auch ohne Steuervergünstigungen Elektroautos zu attraktiven Preisen anbieten zu können. Die Optimierung der Produktion und vor allem die durch die Massenfertigung sinkenden Batteriepreise machen dies möglich. Aber auch die Solar-Aktien reagierten praktisch nicht auf den Klima-Ausstieg von Donald Trump. Die Aktie von JinkoSolar notierte zum Handelsschluss in New York nicht nur um fast 3% höher als am Vortag, sondern auch höher als unmittelbar vor der Verkündung des Ausstiegs. Auch für die Solarbranche gilt: Es ist noch längst nicht ausgemachte Sache, dass Trump jetzt auch die Förderung für erneuerbare Energien kürzt oder gar streicht. Und selbst wenn, mittlerweile lässt sich mit Wind und Sonne günstiger Strom erzeugen als mit Kohle oder Kernkraftwerken - von den sonstigen Vorteilen der Erneuerbaren ganz zu schweigen.“


Zürcher Trend
Vom 06. Juni 2017


Europäisches Schicksal ohne Amerika
„Die Europäer stehen künftig nicht mehr oder nur noch eingeschränkt unter dem Schirm der Amerikaner. Sowohl militärisch als Sicherheitsschirm seit nunmehr über 70 Jahren als auch ökonomisch als Eckwert der Amerikaner für gut 70% der Wirtschaft Europas. Präsident Trump zog die Reißleine. Er zerschneidet nicht das atlantische Band, verlangt aber durchaus berechtigt von allen Europäern die angemessene und gleiche Leistung, die die Amerikaner in den letzten Jahrzehnten in vielerlei Varianten den Europäern als Vorteile gewährten. Es ist unumkehrbar, dass dies anzuerkennen ist.  Ein selbstständiges Europa gibt es jedoch nicht. Es gibt keine wirkliche führende Nation. Frankreich und Deutschland sind ein theoretisches Spitzenduo, das allerdings als solches nie funktionieren kann. Ein ökonomisches Modell gibt es nicht. Das alte Modell der EU funktionierte hervorragend, wurde aber politisch (leider) mit dem Euro aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Macht jedes Landes oder einer Region lässt sich an der Bedeutung der Währung am besten messen. Die Rolle des Dollar ist dominierend. Diejenige des Euro erreicht rund 30%. Also lautet die Frage: Bewegt sich der Dollar um den Euro oder der Euro um den Dollar? An dieser Entwicklung wird erkennbar werden, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit der Länder beiderseits des Atlantiks demnächst entwickelt.“


Smart Money Investor
(Von Herausgeber Jürgen Schmitt)
Vom 06. Juni 2017


An manche Dinge möchte ich mich gewöhnen
„Wir werden uns an den Führungsstil von Donald Trump gewöhnen. Sein Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen überrascht daher nicht.  Vielleicht ist die Börse ja schlauer als wir und weiß mit dem neuen US-Präsidenten daher professioneller umzugehen als die Presse. Bislang interessiert es die Wall Street jedenfalls kaum, wenn Donald Trump mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt oder aus unserer Sicht abstruse Entscheidungen trifft. Und in Bezug auf das Klimaabkommen muss man ja auch erwähnen, dass die USA so schnell und einfach gar nicht rauskommen und Länder wie Russland den Vertrag zwar unterzeichnet, aber im eigenen ,Parlament' noch nicht ratifiziert haben. Aus meiner Sicht ist der Umstieg auf Erneuerbare Energien ohnehin längst im Gange und wird nicht von der Politik, sondern von der Industrie weiter forciert. Unternehmen wie Tesla profitieren einfach von der Effektivität von Elektro-Autos, Solarenergie und Speichertechnologie. Und daran wiederum möchte ich mich sogar gewöhnen.“


Mit diesen Einblicken in Donald Trumps politisches Auftreten und dessen halbseidener Wirkung wünsche ich Ihnen einen schönen Tag mit bereichernden Informationen.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)


PS: Es brodelt am Golf: Nachdem bereits die diplomatischen Verbindungen gekappt wurden, machen die Vereinigten Arabischen Emirate nun auch beim Verkehr kurzen Prozess: Bürger aus Katar dürfen in Abu Dhabi und Dubai nicht mehr umsteigen. Wie sich die Golf-Krise auf die Märkte auswirkt, darüber halten wir Sie in unseren Börsenbriefen auf dem Laufenden.







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