Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 21. April 2017


  • Roboter erobern Stück für Stück unsere Welt –
    Das macht nachdenklich…


Roboter erobern Stück für Stück unsere Welt –
Das macht nachdenklich…



von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

haben Sie auch schon einmal Ihren Kaffee von einem Roboter serviert bekommen? Wenn jetzt viele von Ihnen mit Nein antworten, liegt das vielleicht daran, dass Sie den Kaffeeautomaten in der Kantine oder im Krankenhaus nicht als solchen bezeichnen würden. Warum nicht? Ganz einfach, weil wir mit dem Begriff Roboter inzwischen schon automatisch Maschinen mit „menschlichen Zügen“ und mit ebensolchem Aussehen verbinden.

Und in der Tat, die Entwicklung geht dahin, dass der autonome Staubsauger sowie der stets freundliche Hotelboy, der Ihnen Ihr Gepäck auf´s Zimmer bringt, auch ein ansprechendes Äußeres erhalten. Ob die Welt dadurch ein Stück „menschlicher“ wird, mag dahingestellt sein. Fakt ist jedenfalls, dass sich die Automatisierung sowohl in der Industrieproduktion als auch im privaten Bereich nicht mehr aufhalten lässt.


Globaler Trend zur Robotik beschleunigt sich rasant

Ganz im Gegenteil: Der globale Trend hin zur Robotik und Automatisierung beschleunigt sich. Nicht zuletzt deshalb konnten auch viele Titel aus der Robotik-Branche in jüngster Zeit kräftig zulegen. Und nicht wenige Börsianer behaupten inzwischen, dass für ein gut strukturiertes Portfolio kein Weg an diesem Sektor vorbeiführt. Die Experten von Der Aktionärsbrief empfehlen sogar einen Depotanteil von bis zu 20%, der sich immer rechtfertigen lasse.

In einer aktuellen Studie geht die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey davon aus, dass in 60% aller Berufe rund 30% der Arbeit automatisierbar ist. Die Gründe aus Unternehmersicht liegen auf der Hand: Während Roboter durch den technischen Fortschritt immer günstiger werden, bewegen sich menschliche Arbeitskräfte in die entgegengesetzte Richtung: Sie werden bezüglich ihrer Arbeitsbedingungen immer anspruchsvoller und angesichts steigender Mindestlöhne und Sozialleistungen zunehmend teurer. Und, last but not least, hat ein Roboter keine gesetzlich begrenzte Höchstanzahl an Arbeitsstunden pro Tag und Woche.


Arbeitskräftemangel schafft weltweit Probleme

Man mag darüber geteilter Ansicht sein, aber es lässt sich nicht leugnen, dass der Arbeitskräftemangel sowohl Unternehmen als auch Regierungen weltweit vor zunehmende Probleme stellt. Viele Menschen entscheiden sich – zu Recht - dafür, nicht mehr in Fabriken oder am Fließband, sondern in kreativeren Positionen unter komfortableren Bedingungen zu arbeiten. Vergessen wir dabei auch nicht die Alterspyramide: Die demografische Entwicklung sieht in nahezu allen Industrienationen gleich aus: Die Bevölkerung altert zunehmend.

Laut Schätzungen der Boston Consulting Group werden aufgrund des demografischen Wandels einige Länder wie Deutschland oder Südkorea bereits 2020 vor einem massiven Arbeitskräftemangel stehen. Bis 2030 soll dieser demnach die meisten industrialisierten Länder erfasst haben. Für viele Unternehmen lautet daher die Frage nicht: „Soll ich Menschen einstellen oder in einen Roboter investieren?“ Vielmehr fragen sie sich: „Woher nehme ich die Produktivitätszugewinne, die ich brauche, um meinen Betrieb am Laufen zu halten?“




Cobots sind die zufriedenen Arbeitskräfte von morgen

Da lässt es sich leicht kombinieren, dass die sogenannten „Kollaborativen Roboter“ (Cobots) zu den am schnellsten wachsenden Zweigen der Robotikbranche gehören. Eine durchgeführte Studie bei BMW beispielsweise zeigte eine Verringerung der Stillstandszeiten um bis zu 85%, wenn Mitarbeiter durch Cobots effektiv unterstützt wurden. Darüber hinaus zeigte sich, dass ihr Einsatz die Produktivität steigern und ergonomisch problematische Aufgaben reduzieren konnte.

Ein BMW-Sprecher ließ verlauten, dass er sich angesichts der erfolgreichen Testläufe gut vorstellen könne, die Anzahl der Roboter in den Werken von BMW zu verdoppeln oder sogar zu verdreifachen. Aus seiner Sicht mehr als verständlich, will das Unternehmen seine kürzlich veröffentlichten Premium-Umsatzzahlen (Umsatzsteigerung im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,4% auf knapp 23,45 Mrd. Euro!) sicher nicht nur halten, sondern in Zukunft toppen.


Auch im Privathaushalt hält der „freundliche Helfer“ immer stärker Einzug

Aber nicht nur die Autobranche setzt auf die maschinellen Mitarbeiter, die sich weniger beschweren und seltener krank sind als ihre menschlichen „Kollegen“. In anderen Sektoren sieht es ähnlich aus. Und was sich für manchen futuristisch anhört, ist schon lange Realität. Roboterportiers liefern Hotelgästen ihr Gepäck und ihre beim Zimmerservice aufgegebenen Bestellungen. In Gesundheitseinrichtungen erhalten Patienten ihre Medikamente von „stets gut gelaunten“ Roboterpflegern. Automatische Buchungs-, Check-in- und Vorbestellungssysteme machen die Arbeit in Restaurants und Hotels effizienter.

Schließlich nicht zu vergessen: Der immer größer werdende Markt der Privathaushalte. Hier wird zum Beispiel in der Küche schon eifrig experimentiert. Abgesehen vom „Guided Cooking“, bei dem der Hobbykoch nur noch den klaren Anweisungen des Kochtopfs folgen muss, können unsere vollautomatischen Helfer auch zum Kaffeekochen oder Cocktailmixen eingesetzt werden. Die Liste ließe sich sicher endlos erweitern. Aber das überlasse ich Ihrer Fantasie.


Alles zu seiner Zeit und an seinem Ort

Ich werde jedenfalls froh sein, wenn mir in meinem bevorstehenden Urlaub ein „echter“ Portier meinen Koffer auf´s Zimmer trägt und eine nette Bedienung einen Cappuccino an den Tisch bringt – vielleicht beide mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Dafür gebe ich dann auch herzlich gern ein nettes Trinkgeld und ein noch netteres Lächeln zurück.

In diesem Sinne verabschiede ich mich für die nächsten zwei Wochen in den Urlaub. Meine Kollegen werden Sie hier an dieser Stelle über alles Wichtige aus Börse, Wirtschaft und Lifestyle auf dem Laufenden halten.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)

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