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Ausgabe vom 05. April 2017
- Das tut sich in der Elektroauto-Branche –
USA und China auf Vorfahrt
- Zitat der Woche
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Das tut sich in der Elektroauto-Branche –
USA und China auf Vorfahrt
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vielleicht
haben auch Sie in letzter Zeit verstärkt darüber nachgedacht, beim
nächsten Autokauf eventuell auf ein Elektro- oder Hybridfahrzeug
umzusteigen. In meinem Bekanntenkreis jedenfalls läuft diese Diskussion
immer häufiger. Bei aller Konsumlaune, die ja momentan herrscht, und
aller Aufgeschlossenheit gegenüber moderner Technik, gibt es jedoch
gerade im Bezug auf das E-Auto noch erhebliche Bedenken. Das fängt bei
der Reichweite an und hört bei den Vorbehalten gegenüber der Leistung
auf.
Grund genug, uns heute einmal eingehend mit der neusten
Entwicklung auf diesem Sektor zu beschäftigen. Wie sieht es wirklich
aus? Handelt es sich um einen Hype, von dem alle Autohersteller
profitieren wollen, oder doch eher um eine ernst zu nehmende
Zukunftsvision, auf die wir uns in den kommenden Jahren einstellen
sollten? Lesen Sie hier, wie es derzeit auf dem Elektrofahrzeug-Markt
aussieht. Nicht zuletzt ist das Ganze ja auch ein Politikum.
Informieren Sie sich hier über den Stand der Dinge

Erst
kürzlich wurde bekannt, dass China, das als Hauptmarkt für
Elektrofahrzeuge gilt, seine ehrgeizigen Ziele in Richtung Umrüstung auf
E-Autos und Hybridfahrzeuge offenbar korrigieren will. Die Regierung um
Staatsoberhaupt Xi Jinping rudert nämlich zurück und erwägt eine
Änderung der festgelegten Quoten für Elektroautos und Plug-in
Hybrid-Modelle im Reich der Mitte. Die bislang festgelegten Quoten für
Fahrzeuge könnten demnach also bald revidiert und nach unten angepasst
werden. Derzeit würden Veränderungen diskutiert, so die
Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Insider der Automobilbranche beruft.
Um
die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen anzukurbeln, werden die „grünen“
Modelle von der chinesischen Zentral-Regierung mit Subventionen
gefördert. Allerdings wird die Unterstützung bereits dieses Jahr
erstmalig um 20% gekürzt. Im Jahr 2020 sollen die Subventionen dann ganz
wegfallen. Die Strategie, heimische Automobilhersteller in China so zu
fördern, dass sie die ausländischen Wettbewerber im Bereich New Energy
Vehicles (NEV) überholen, ist offenbar bislang nicht aufgegangen.
Was, wenn die Chinesen zurückrudern?
Eine
Änderung der Quoten für „grüne Fahrzeuge" in China würde
selbstverständlich auch Konsequenzen für weltweit tätige
Automobilhersteller wie Audi, BMW, BYD, Daimler, Tesla, Toyota, VW &
Co. mit sich bringen, da der chinesische Automobilmarkt ohnehin der
größte der Welt und damit die Lokomotive für den ganzen Sektor ist. Das
Ganze bleibt also spannend, denn China hat erst im Januar dieses Jahres
wegen „Unregelmäßigkeiten“ das eigene Subventionsprogramm überarbeitet.
Mal
sehen, wie sich das Thema nach dem Treffen des chinesischen
Staatsoberhaupts Xi mit US-Präsident Trump, das für morgen anberaumt
ist, darstellt… Fakt ist jedenfalls, dass beim Thema Elektromobilität
sämtliche namhaften Autobauer enorm viel Gas geben, nicht zuletzt in der
Hoffnung auf China.
Deutscher Vorreiter in Sachen E-Mobility ist Daimler
Hierzulande hat sich bislang hauptsächlich Daimler ins Zeug gelegt, was das Voranbringen der Elektro-Sparte anbelangt, wobei unter anderem BMW kräftig
aufholt. Zu stoppen ist das E-Auto ohnehin nicht mehr, ob mit oder ohne
chinesischem Vorstoß. Das beweisen auch die jüngsten Zahlen des
amerikanischen Elektroautoherstellers Tesla. Der Branchen-Pionier fährt
nämlich gerade allen davon.
So wird Tesla Motors an der Börse erstmals höher bewertet als US-Marktführer General Motors und könnte sogar als Nächstes die deutschen Premiumhersteller BMW und
Daimler überholen. Denn mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in
2,7 Sekunden fährt das Tesla-Model S in seiner stärksten Batterieversion
mittlerweile fast jedem Sportwagen davon. Nur der LaFerrari und der
Porsche 918 Spyder können mit dem Tesla-Fahrzeug noch mithalten.
Tesla Motors fährt allen davon – Chinesischer Pionier holt auf
Immerhin wird das 2003 von dem legendären Visionär Elon Musk gegründete Unternehmen nach einer Reihe positiver Nachrichten derzeit
mit 53 Mrd. Dollar bewertet. Damit ist Tesla zum wertvollsten
Autohersteller der USA aufgestiegen und ließ Marktführer General Motors,
der nur noch auf knapp 50 Mrd. Dollar kommt, hinter sich. Langsam
taucht Tesla nun sogar im Rückspiegel der deutschen Anbieter auf. BMW
verfügt über eine Marktkapitalisierung von rund 57 Mrd. Dollar, Daimler
bringt es auf 76 Mrd. Dollar.
Aber auch die Chinesen schlafen nicht, was die Produktion anbelangt. So hat der chinesische Elektroauto- und Batterieentwickler Build Your Dreams (BYD) erst gestern eine neue Fabrik für elektrisch betriebene Busse im Norden
Ungarns in Betrieb genommen. Wie die Technologie-Nachrichtenagentur IT-News meldet, befindet sich die neue Fertigungsstätte in der Stadt Komarom,
im nördlichen Teil Ungarns. Sie ist zugleich die erste Produktion für
Elektrobusse im europäischen Raum und soll den Markt in
Kontinental-Europa bedienen.
BYD eröffnet erste Produktionsstätte für Elektrobusse in Europa
Der
Bereich Automobile ist Wachstumtreiber von BYD. Der chinesische
Technologiekonzern wolle bis zum Jahr 2018 insgesamt 20 Mio. Euro in die
Produktionsstätte investieren und dann rund 300 Mitarbeiter
beschäftigten, aktuell seien es 32, wie die ungarische Zeitung Origo berichtet.
Die Kapazität ist in zwei Fertigungslinien für insgesamt bis zu 400
Elektrobusse pro Jahr ausgelegt. Zudem sollen auch Reisebusse sowie
später Gabelstapler und kleinere Fahrzeuge für die kommerzielle Nutzung
gebaut werden. Anfang des Jahres hatte der chinesische Technologie- und
Automobilkonzern angekündigt, auch zwei Produktionsanlagen für
Elektrobusse in Lateinamerika zu planen.

Außerdem
will BYD den Bau von elektrischen Lastkraftwagen vorantreiben. LKW sind
zwar weniger spektakulär als PKW, doch sie könnten einen großen
Einfluss auf die Emissionen haben. BYD hat nun die ersten 27
elektrischen LKW nach Kalifornien geliefert. Diese sollen vorrangig für
die Feldarbeit eingesetzt werden. Die Class 8-Trucks von BYD verfügen
über Batterien mit einer Leistung von 209 Kilowattstunden und halten bis
zu 15 Stunden mit einer Ladung durch. Auch das sind innovative
Aussichten. Amerika und China scheinen somit auf der Vorfahrtsstraße.
Wir halten Sie auf dem Laufenden, wer wo und wann abbiegt.
Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
PS: Die beiden Hoffnungsträger der E-Mobility-Branche Tesla und BYD befinden sich auch im erfolgreichen Millionenprojekt sowie dem senkrecht gestarteten Megatrend-Depot von Dieter Wendts Das 100%-DEPOT. Erfahren Sie mehr zu unserem Turbo-Börsendienst am kommenden Freitag!
Zitat der Woche
„Wie entsteht innovatives Denken? Es ist eine Geisteshaltung, für die man sich entscheiden muss.“
Elon Musk, Gründer und CEO von Telsa
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