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Ausgabe vom 14. März 2017
- Saudis zeigen Weitsicht - Größter Börsengang der Welt geplant
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Saudis zeigen Weitsicht -
Größter Börsengang der Welt geplant
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
jeder weiß, dass Frauen in Saudi-Arabien immer noch nicht Auto fahren dürfen, und erst im Dezember letzten Jahres wurde eine junge Frau verhaftet, weil sie ein Foto von sich ohne Kopftuch gepostet hatte. Doch wenn es um‘s Geld geht, zeigt man sich „aufgeschlossen“ im Wüstenreich. Denn die neue Vorstandschefin von Tadawul, der saudischen Börse in Riad, ist tatsächlich eine Frau. Die 37-jährige Sarah al-Suhaimi, Harvard-Absolventin und Spross einer Bankiersfamilie mit Berufserfahrung in der Londoner Finanz-City, leitet die Investmentabteilung der saudischen National Commercial Bank.
Ebenso erwachen die Könige des Schwarzen Goldes aus dem Dornröschenschlaf, was Börsengänge anbelangt: Seitdem die Ölpreise gefallen waren, wovon sie sich noch nicht erholt haben, ist dem Land offensichtlich klar geworden: Nur mit Petro-Dollars sind die Tage des reichen Systems gezählt. Eine junge Bevölkerung, ein gigantischer Hofstaat (über 10.000 Prinzen kassieren königliche Apanagen…) und extrem niedrige Steuern machen dem Haushalt zu schaffen. Das schreit nach Veränderung.
Märchen aus 1001 Nacht? - Junger Prinz treibt Reformen voran
Hinter der innovativen Haltung und dem Ruf nach Reformen lässt sich als treibende Kraft Kronprinz Mohammad ausmachen. Er gilt als eine Art Shootingstar in der Ölmonarchie und macht seinem Ruf als „junger Wilder“ unter all den Greisen in Riad mit seinen 31 Jahren alle Ehre. 2015 wurde er jüngster Verteidigungsminister der Welt und zog als Erstes in einen Krieg mit dem Nachbarland Jemen.
Ob das ein gutes Vorzeichen ist, sei dahingestellt, aber mit seinem Programm „Vision 2030“ soll aus dem Ölstaat Saudi-Arabien innerhalb der nächsten Dekade eine breit aufgestellte Volkswirtschaft werden. Ein Meilenstein ist der geplante Mega-Börsengang: 2018 will Saudi-Arabien unter der Ägide von Börsenfrau al-Suhaimi das Staatsunternehmen Aramco auf‘s Parkett führen. Es wäre der größte Börsengang der Welt.
Aramco – Der Fördergigant spielt in der ersten Liga
Der Fördergigant hat mit rund 10 Mio. Barrel Öl (pro Tag!) einen Marktanteil an der weltweiten Erdölproduktion von 10%. Allein 5% der Ölfirma dürften über 100 Mrd. Dollar wert sein. Mit diesem „Startkapital" spielt man locker in der Liga der jüngsten IPO-Giganten. Dabei handelt es sich um keine Geringeren als Facebook und Alibaba.
Aber das Projekt zeigt noch mehr als Gigantismus, nämlich Weitsicht. So sollen die Erlöse aus Aramcos IPO in einen nationalen Fonds fließen. Dieser wiederum ist dazu angedacht, verstärkt in andere Industriezweige zu investieren. Man will sich offensichtlich breiter aufstellen. Ein sinnvoller Schritt in Anbetracht aller geopolitischen Unsicherheiten, die auch in den kommenden Jahrzehnten auf unserem Globus lauern werden.
Geheimnisumwitterte Riesen-Emission lässt Fragen offen
Viel mehr weiß man noch nicht über die geplante Riesen-Emission. Wie das wahrscheinlich wertvollste Unternehmen der Welt im Detail funktioniert, darüber haben bisher wohl nur die Verantwortlichen selbst eine Ahnung. Bekannt ist, dass zu dem Ölgiganten auch acht Jets, darunter vier Boeing 737, und eine Kette von Fußballstadien sowie mehrere Krankenhäuser gehören. Die US-Investmentbanken JP Morgan und Morgan Stanley sollen den Börsengang organisieren. Eine zusätzliche chinesische Bank soll Aktien bei chinesischen Anlegern vertreiben. Als Börsenplätze kommen New York, London und Singapur in Frage.
Immerhin haben der geplante Börsengang und der damit verbundene Reformeifer Kursfantasien bei internationalen Anlegern ausgelöst. Und das ist von großer Bedeutung, damit es nicht beim Märchen bleibt. Denn für das Aktienpaket brauchen die Öl-Könige Käufer. Helfen könnte nach Experteneinschätzung die Aufnahme in den MSCI Emerging Market Index. Damit aber große Investment- und Pensionsfonds einsteigen, müssen vorher bestimmte Standards gewährleistet sein. „Saudi-Arabien arbeitet hart daran, in diesem Jahr die Kriterien zu erfüllen", äußerte hierzu Daniel Salter von der Londoner Investmentbank Renaissance Capital gegenüber der WirtschaftsWoche. Dazu zählen nach seinen Angaben vor allem auch der Marktzugang und die Transparenz. „Sollte Saudi-Arabien dieses Jahr in die Kandidatenliste aufgenommen werden, könnte eine Aufnahme in den Index im November 2018 folgen," zeigt Salter sich optimistisch für das Projekt.
So werden Märchen wahr - Kritiker befürchten jedoch Brüchigkeit
Kritische Stimmen weisen allerdings darauf hin, dass der Nahe Osten nicht gerade für gute Nachrichten bekannt ist. Da toben Bürgerkriege in Syrien und im Jemen, in Teilen des Irak herrscht die Terrormiliz „Islamischer Staat". Eine hohe Geburtenrate und autoritäre Regierungen erhöhen zudem die Fragilität der Staaten. Trotzdem gibt es auch positive Meldungen, die die Region für Anleger durchaus interessant machen.
Wie dem auch sei, der IPO soll erst nächstes Jahr erfolgen. Und bis dahin geht noch einige Zeit ins Land, in der man sicher den Nahen Osten börsentechnisch etwas genauer beobachten wird. Sollten sich entscheidende Weichen stellen, so werden wir Sie auf dem Laufenden halten. Das ist sicher.
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Ihr Cliff Michel
Vertriebsleiter JS Capital GmbH
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Mit diesen märchenhaften Aussichten wünsche ich Ihnen einen schönen Frühlingstag.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
(Chefredakteurin BÖRSEN-SPIEGELdaily)
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