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Ausgabe vom 09. Februar 2017


  • Pressespiegel: Wie groß ist der Trump-Effekt auf die Rohstoffpreise? 



Pressespiegel: Wie groß ist der Trump-Effekt auf die Rohstoffpreise? 





von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die letzten Pressespiegel, die ich an dieser Stelle veröffentlicht habe, beschäftigten sich gegebenermaßen mit Trump, Trump und nochmal Trump. Zwar gibt es allmählich auch wieder Nachrichten ohne ihn, dennoch müssen wir heute einen Aspekt beleuchten, der zumindest in Teilen unter dem Einfluss seiner Wirtschaftspolitik steht. Es geht um die Rohstoffe.

Öl, Kupfer und Gold – Drei Leitrohstoffe im Sog des Weißen Hauses?

In den letzten Jahren befand sich der Ölpreis auf Achterbahnfahrt. Haben wir uns lange über die niedrigen Sprit- und Heizölpreise gefreut, so mussten wir in jüngster Zeit wieder beachtliche Anstiege hinnehmen. Das Kapitel ist aber keineswegs abgeschlossen, denn noch ist ungewiss, wie sich Trumps Außenhandelspolitik auf das schwarze Gold niederschlagen wird. Zu wirr scheint momentan noch alles, um das schon jetzt beurteilen zu können. Bleibt auch die Frage, ob jenseits seiner globalen Verstrickungen, nicht zuletzt auch mit wichtigen Öllieferanten, durch seine Impulse die Weltwirtschaft tatsächlich angekurbelt wird. Das wiederum könnte einen weiteren Anstieg der Ölpreise bedeuten. Aber es gibt auch noch andere Faktoren, die mindestens ebenso richtungsweisend für die Preisentwicklung sind.

Ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang der Blick auf Kupfer. Ein Rohstoff, der als Industriemetall oft unterschätzt wird. Spätestens seit Trumps neuen gewaltigen Infrastrukturplänen erfährt der Kupferpreis eine Renaissance. Kein Wunder, dürfte doch dem roten Metall eine Schlüsselrolle beim Ausbau und der Erneuerung der Infrastruktur zukommen. Und, last but not least: Das Gold. Auch hier bahnen sich erstaunliche Entwicklungsmechanismen an.

Lesen Sie, was die Experten aus drei renommierten Börsenbriefen zu eben diesen drei Rohstoffen und deren Zukunft zu sagen haben.


Das meinen die Experten:

Börse Inside
Vom 06. Februar 2017

Wie schlägt sich Öl in 2017?

„So wie Piloten auf Thermometer oder Barometer setzen, um ihre Flugrouten festzulegen, orientieren sich Analysten und Investoren an Indikatoren, um ihre ,ökonomische‘ Landschaft zu verstehen. Dazu gehören Kursbilder in Form von Zahlenverhältnissen (Ratio). Zum Beispiel bei der Gold-Öl-Ratio. Die Ratio gibt an, wie viele Fässer Rohöl (à 159 Liter) benötigt werden, um eine Feinunze Gold (ca. 31,1 Gramm) zu kaufen. In der Periode vom März 1983 bis zum Dezember 2016 lag der Median (Zentralwert in der Mitte aller untersuchten Daten) bei 15,76. Historisch betrachtet, musste die Welt immer dann Wirtschaftskrisen bewältigen, wenn der Wert der Gold-Öl-Ratio auf über 20 angestiegen war. Gegenwärtig liegt die Ratio mit 21,12 darüber (Stand: 27.12.2016). Heißt das nun, wir stehen vor einer baldigen Wirtschaftskrise? Dieses Jahr verzeichnete die Ratio bereits einmal einen Wert, der schon mehr als doppelt so hoch war – und ist wieder zurückgekommen. Der weltweite Ölverbrauch hat sich seit den 1970er-Jahren mehr als verdreifacht. Für das vierte Quartal 2016 rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit einem historischen Höchststand von 97,03 Mio. Fass pro Tag. Auch wenn die Bedeutung des Ölpreises für die globale Wirtschaft in den vergangenen Jahren abgenommen hat: Der Ölpreis bleibt für die ökonomische Entwicklung relevant. Ein steigender Ölpreis sollte jedoch nicht nur die US-Inflation ankurbeln, sondern auch der Produktion der Schieferölproduzenten wieder Auftrieb verleihen – mit den entsprechend positiven Auswirkungen auf deren Zulieferer. Auch wenn nur eine langsame Ölpreiserholung erwartet wird, könnte sie sich auf die langfristige Ertragsentwicklung der Produzenten positiv auswirken.“

Der Aktionär
Vom 03. Februar 2017

Kupfer als wichtigstes Industriemetall im Kommen

„Kupfer galt lange Zeit als tot. Der Preis für das wichtigste Industriemetall litt unter einer schleppenden Nachfrage aus China. Doch Kupfer hat noch einen weiteren Einsatzbereich, der vielfach unterschätzt wird. Das Metall ist essenziell für die Entwicklung von Elektroautos. In einem herkömmlichen Auto mit Verbrennungsmotor werden durchschnittlich rund 15 Kilogramm Kupfer verbraucht, bei einem Hybridauto sind es bereits 30 Kilogramm. Und ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug benötigt im Durchschnitt rund 60 Kilogramm Kupfer - also die vierfache Menge eines normalen Benziners. Dazu kommt: Die Minenproduktion wird in den kommenden Jahren aufgrund von Minenschließung und einem sinkenden Kupfergehalt des Erzes zurückgehen.“

Zürcher Trend
07. Februar 2017

Die Goldwette beginnt aufzugehen

„Die neuesten Daten des World Gold Council können auf den ersten Blick irritieren, weil sie sich teilweise widersprechen, aber in der Summe der Erkenntnisse laufen sie auf das Gleiche hinaus. Per Redaktionsschluss erreichte der Goldpreis knapp 1.229,48 Dollar/Unze. Der WGC konstatiert für 2016 eine insgesamt rückläufige Goldnachfrage des Privatsektors mit Schwerpunkt China und Indien, dagegen eine stabile und leicht anziehende Goldnachfrage in Europa, hier insbesondere Deutschland. Die Gesamtnachfrage der Notenbanken nach Gold hat stetig zugenommen, wenn auch nicht in sehr großem Umfang. Alle drei Stränge der Nachfrage erklären mithin die unruhige Entwicklung am Goldmarkt, in der eine einzige Korrelation steckte, die wir erklärt hatten: Die zum Dollar. Ergebnis aus allem: Der Goldpreis erhält einen zusätzlichen Nachfragesog im Umfeld von Sicherungsmaßnahmen der Fondsmanager, die offensichtlich die berüchtigte 5-%-Reserveklausel beherzigen: Dieser Anteil entfällt in jedem Portfolio auf Gold.“


Das Weiße Haus dürfte im Rohstoffkarussell nur eine Nebenrolle einnehmen

Wie Sie den Artikeln entnehmen können, folgt die Entwicklung der Rohstoffpreise sehr komplexen Mechanismen. Hier dürfte der neue Wind im Weißen Haus zwar eine Rolle einnehmen, aber sicher nicht die Hauptrolle. Es mutet fast beruhigend an, dass auch der Trump-Einfluss, der in jüngster Zeit mit Schrecken durch die Medien gejagt wird, nur begrenzt ist.

Mit diesen Eindrücken aus der Welt der Rohstoffe wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Die deutsche Wirtschaft hat 2016 einen Exportüberschuss in Rekordhöhe erzielt. Die Ausfuhren übertrafen die Einfuhren um 252,9 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Damit wurde der bisherige Höchstwert von 244,3 Mrd. aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Diese Zahlen werden wohl die internationale Kritik am deutschen Wirtschaftsmodell befeuern, zumal es auch dem neuen Mann im Weißen Haus bisweilen ein Dorn im Auge ist.






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