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Ausgabe vom 14. Dezember 2016



  • Fed-Zinsentscheid - Der Termin der Termine naht 

  • Zitat der Woche 


Fed-Zinsentscheid -
Der Termin der Termine naht   






von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute Abend wird er mit Spannung erwartet, der Termin der Termine zum Jahresende. Bei der Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) rechnet die Finanzwelt sicher mit einer Zinserhöhung. So halten Europas Börsen heute zunächst einmal inne. Am letzten Handelstag vor dem Jahreshöhepunkt wurde schon früh ersichtlich, wie der heutige Mittwoch wahrscheinlich ablaufen wird.

Die erwartete Zinserhöhung gilt als Eintritt in eine neue Phase der Geldpolitik

Die Anleger im DAX und Euro-Stoxx-50 unterbrechen dann auch heute ihre Jahresendrally und warten erst einmal auf die Signale aus Washington. Die Investoren scheinen nicht viel riskieren zu wollen, bevor Fed-Chefin Janet Yellen nach europäischem Börsenschluss um 20 Uhr vor die Presse tritt und die Ergebnisse der Sitzung bekannt gibt. Nach den jüngsten Ankündigungen aus ihrem Haus wäre alles andere als die erste Zinserhöhung seit genau einem Jahr eine Überraschung. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte die US-Notenbank die erste Anhebung nach der Finanzkrise beschlossen.

Seitdem aber ist die Zinswende ins Stocken geraten. Somit wäre die für heute erwartete Zinserhöhung das Einläuten einer neuen Phase der Geldpolitik. Das schwierige Jahr 2016 hatte die Straffung des Umfeldes ein ums andere Mal verhindert. Die Unwägbarkeiten lösten sich nahezu im Monatswechsel ab. Ein Börsenbeben in China eröffnete das Jahr turbulent. Plötzlich stellten sich Fragen nach der Konjunktur im Reich der Mitte.


Politische Paukenschläge erschreckten die Börse in diesem Jahr nur wenig

Im Frühjahr folgte der Höhepunkt eines Ölpreis-Absturzes, den so niemand auf dem Schirm hatte. Im Sommer schockten die Briten mit ihrem Nein zum Verbleib in der Europäischen Union und im November gewann ein Polit-Außenseiter das Rennen um das mächtigste Amt der Welt. Aber es waren bemerkenswerterweise nicht die politischen Paukenschläge, die für große Turbulenzen sorgten.

Den Brexit und die Trump-Wahl steckten die Märkte nach einem kurzen Schreckmoment nicht nur überraschend gut weg, im Nachhinein machten sich die Kurse sogar zu neuen Höhen auf. Das sechste Jahreshoch in nur sieben Handelstagen: In der Vorweihnachtszeit läuft es ausnehmend gut für das deutsche Börsenbarometer. Am gestrigen Abend schloss der deutsche Leitindex nach einem verhaltenen Auftakt 0,8% im Plus bei 11.284 Zählern. Kurz zuvor war er auf ein neues Jahreshoch von 11.300 Punkten gestiegen.




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BNP Paribas präsentierte:
„Rendezvous mit Harry“

Am Montagabend war es wieder soweit: Montag ist Harry-Tag. Zunächst begann der Börsentalk mit einer Grafik über die Aktienmarktsaisonalität, die eine späte Jahresendrally durchaus für möglich erscheinen lässt. In diesem Sinne rechnet Top Trader Harald Weygand nun auch mit einer Jahresendrally im DAX, mit Zielen von 11.430 bis 11.680 Punkten. Im Dow Jones sind 20.656 Punkte möglich, der Nasdaq läuft gegen die Hürde von 4.900, könnte nach Durchbruch aber auf 5.200 gehen. Nikkei hat Platz mit 21.000 Punkten.

Weiter ging es mit einem von
Harry´s favorisierten Underlyings aus diesem Jahr: Öl. Mittelfristig sieht er eine wichtige Kurszielzone im WTI bei 68 bis 70 Dollar pro Barrel. Trader Harald Weygand ist sich sicher, dass wichtige Marken durchbrochen wurden, die weitere Käufe signalisieren. Zum Schluss gab es eine Analyse zu den Einzelaktien von Volkswagen und ThyssenKrupp. Volkswagen hat wichtige Hürden zu nehmen, hat aber danach Potenzial bis 190 Euro. Bei ThyssenKrupp liegt das Ziel bei 27 Euro.

Wer die Sendung, die von
Kemal Bagci moderiert wurde, verpasst hat oder sie einfach nochmal hören und sehen möchte, einfach hier klicken. Die nächste Sendung findet am kommenden Montag, 19. Dezember, wie gewohnt um 19 Uhr statt.





Fed-Zinsentscheid: Zurückhaltung ja – Angst nein

Wenn die Anleger sich auch heute zurückhaltend zeigen, so steht ihnen noch lange keine Furcht auf die Stirn geschrieben. Fakt ist zunächst, dass Beobachter davon ausgehen, dass Fed-Chefin Janet Yellen die Anhebung des Leitzinses auf ein Band zwischen 0,5 und 0,75% verkünden wird. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte die mächtige Zentralbankchefin den ersten Schritt der Zinswende in den USA eingeleitet: Am 16. Dezember 2015 erhöhte die Fed die Spanne der US-Leitzinsen auf 0,25 bis 0,5%.

Neben dem Zinsentscheid selbst interessiert die Investoren vor allem die Frage, wie rasch die US-Notenbank 2017 die geldpolitischen Zügel dann weiter anziehen wird. Bislang wird in Fachkreisen mit zwei weiteren Zinsschritten im Jahr 2017 gerechnet. Zuvor stehen Zahlen zum US-Einzelhandel, der Industrieproduktion und von der Entwicklung der Erzeugerpreise an. Auch in Tokio hielten sich Anleger am Mittwoch bedeckt, der Nikkei-Index kam kaum vom Fleck und schloss fast unverändert. Der Shanghai-Composite verlor 0,2%.


Deutsches Augenmerk heute auf die zweite Reihe gerichtet

Deutsche Anleger dürften ihr Augenmerk heute auf zwei MDAX-Werte legen. Neben dem Handelskonzern Metro legt heute Vormittag auch der Kupferrecycler Aurubis Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 auf den Tisch. Der Handelsriese Metro meldet leichte Zuwächse beim operativen Gewinn, die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von einem Euro pro Stammaktie erhalten, teilte das Unternehmen am Mittwochmorgen mit.

Beim Kupferhersteller Aurubis sackte das operative Ergebnis vor Steuern im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahresrekord um 38% auf 213 Mio. Euro ab. Der Gewinn unter dem Strich ging um 7% auf 124 Mio. Euro zurück. Die Dividende soll um 10 Cent auf 1,25 Euro je Aktie sinken.

Wir halten Sie über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass sich die Geldhäuser bislang noch scheuen, Kleinsparern negative Zinsen zu berechnen. Doch 60% der Kunden sowie etliche Finanzexperten halten Strafzinsen schon nächstes Jahr für möglich.






Zitat der Woche

„An der Börse ist alles möglich. Auch das Gegenteil.“

Börsenlegende André Kostolany (1906 – 1999)







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