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Ausgabe vom 26. Oktober 2016



  • Manchmal kommt es auf die Kleinigkeiten an -
    Apples Zahlenwerk unter der Lupe


  • Zitat der Woche





Manchmal kommt es auf die Kleinigkeiten an -
Apples Zahlenwerk unter der Lupe





von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

erstmals seit 2001, wo mit der Einführung des iPod der Aufstieg zur Tech-Macht begann, schließt Apple das Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang ab. Wie gestern Abend in San Francisco bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen gemeldet wurde, fiel der Umsatz der iPhone-Schmiede gegenüber dem Vorjahr um 9%.

Laut Konzernangaben lag der Umsatz im vierten Quartal 2016 bei 46,9 Mrd. Dollar. Letztes Jahr waren es in diesem Zeitraum noch 51,5 Mrd. Dollar. Die ursprüngliche Prognose bleibt aber bestehen. Der Grund für den Rückgang liegt insbesondere in rückläufigen Zahlen beim iPhone-Umsatz sowie bei den iPhone Units. Apple erzielt mittlerweile über die Hälfte des Gesamtumsatzes mit dem iPhone. Der Umsatzrückgang ist gegenüber dem Vorjahr der dritte in Folge auf Quartalssicht. Auf Jahressicht liegt der Umsatz 2016 zum ersten Mal seit 15 Jahren unter dem Vorjahr.


Apple verbucht zum ersten Mal seit 2001 Umsatzrückgang

Schauen wir uns das Zahlenwerk einmal genauer an: 62% des Apple-Umsatzes wurden im vergangenen Geschäftsjahr auf internationalen Märkten erzielt. Das Service-Geschäft, das hauptsächlich aus den Diensten Apple Music, iCloud, Apple Pay besteht, stieg im vierten Quartal 2016 indes um 24% auf 6,3 Mrd. Dollar. Die Bruttomarge fiel im vierten Quartal 2016 auf 38% (Vorjahr: 39,9%). Übrig blieb im vierten Quartal 2016 ein Nettoergebnis in Höhe von 9 Mrd. Dollar bzw. 1,67 Dollar je Aktie.

Im Vorjahr erwirtschaftete man noch ein Nettoergebnis von 11,1 Mrd. Dollar bzw. 1,96 Dollar je Aktie. Der operative Cashflow wuchs im vierten Quartal dieses Jahres auf 16,1 Mrd. Dollar. Für das erste Quartal 2017 erwartet Apple unverändert einen Umsatz zwischen 76 Mrd. und 78 Mrd. Dollar. Die Bruttomarge soll dabei zwischen 38 und 38,5% liegen. Die Hoffnungen von CEO Tim Cook liegen wohl auf dem iPhone 7 und 7s.

Damit muss Apple nun im dritten Quartal in Folge sinkende Umsätze verbuchen. Nach Expertenansicht rächt es sich immer mehr, dass fast zwei Drittel der Einnahmen am iPhone hängen. Im vierten Quartal verkaufte Apple 45,5 Mio. iPhones, 2,5 Mio. Stück weniger als im Jahr zuvor. Die Nachfrage ist offenbar gesättigt. Besonders in Teilen Chinas, wo Apple im Vorjahresquartal Zuwächse von bis zu 99% verzeichnete, lassen die Verkäufe nach.


Unbequeme Fragen an Tim Cook 

Ob Apple von dem Desaster um die brennenden Galaxy Note 7 von Samsung profitieren kann, das wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Nicht wenige Analysten sind davon überzeugt, dass der Image-Schaden für die Koreaner gar nicht so groß ausfallen muss, da die Kunden bekanntermaßen auch schnell vergessen.

Es bleibt die Frage, wo sie sind, die neuen Wachstumsquellen jenseits des iPhones. Diese wurde gestern Abend bei der Pressekonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen natürlich auch gestellt – und von CEO Tim Cook offenbar als „Frechheit“ empfunden. Sichtlich schmallippig reagierte dann auch der sonst souveräne Konzernchef. Ob der Apple-Chef etwas zur langfristigen Strategie für die nächsten Jahre sagen könne, fragte ein Analyst.

Darauf Tim Cook kurz und knapp „Wir haben sehr viel in der Pipeline, wie immer reden wir nicht darüber, aber wir sind zuversichtlich.“ An der Wall Street sah man das offenbar anders. Nach der Bekanntgabe der Zahlen sank der Aktienkurs der Kalifornier nachbörslich um mehr als 2%. Aber wie ist es wirklich bestellt um die Marktlage beim Smartphone-Pionier? Ich kann Ihnen versichern, dass es durchaus positive Nachrichten gibt. Fangen wir mit Asien an.


Apple Pay erobert Asien

Dort rollt Apple seinen mobilen Bezahldienst verstärkt aus. Nach Hongkong folgt der Marktstart in Japan, wo Händler nun ihren Kunden Zahlungen über Apple Pay anbieten können. Eigentlich hatten Beobachter den Marktstart in dieser Region erst für 2017 erwartet. Doch am Tag der Präsentation der Quartalszahlen hieß es, man wolle den mobilen Bezahldienst gemeinsam mit Sony bereits jetzt nach Japan bringen.

Anfang des Monats gab Apple den Marktstart von Apple Pay in Russland bekannt. Deutsche Nutzer müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden. Neues gibt es auch aus dem Umfeld der sogenannten Wearables. So steht angeblich die neue Apple Watch in den Startlöchern.


Apple Watch Nike+ für Sportliche am Start

Bereits vor einiger Zeit hieß es, dass Apple in Zusammenarbeit mit Nike die Apple Watch Nike+ präsentieren will. Nun steht das Release-Datum offenbar fest. Ab dem 28. Oktober 2016 kommt die gemeinsame Smart Watch der beiden Börsenschwergewichte in die Online-Stores und in ausgewählte Läden in 41 Ländern, auch bei uns in Deutschland. Weitere Länder sollen schon bald folgen. Apropos: Wer die Uhr erwerben will, sollte über ein iPhone ab Generation 5 sowie mindestens über das Betriebssystem iOS 10 verfügen.

Die Apple Watch Nike+ richtet sich speziell an Läufer und ist mit der speziellen Nike+ Run Club App inklusive Nike+ Social-Media-Funktionen ausgestattet. Zu den weiteren Features zählen exklusive Nike Sport Bands und spezielle Watch Faces, die personalisiert werden können. Die Uhr soll es mit Aluminiumhüllen in zwei verschiedenen Größen geben, die 38 mm-Variante für rund 369 Dollar, die 42 mm-Version für rund 399 Dollar. Ansonsten verfügt die neue Sportler-Uhr laut Insiderangaben über ein eingebautes GPS und ist bis zu 50 Metern Tiefe wasserresistent.


Setzen wir auf die Keynote – Manchmal sind es ja die Kleinigkeiten…

Ich als begeisterte Läuferin finde, die Anschaffung ist eine Überlegung wert. Warten wir aber erst einmal den 28. Oktober ab – und die Apple Keynote morgen Abend umd 19:00 Uhr. Denn Apple wäre nicht Apple, wenn nicht doch noch eine Überraschung aus dem Hut gezaubert würde, und sei es nur eine Kleinigkeit wie beispielsweise ein effektiveres oder einfacheres Handling von Produkten.

Wie hat es mein Kollege Jürgen Schmitt gestern hier in der Redaktionsbesprechung so treffend formuliert: „Für einen Megaerfolg kommt es nicht immer darauf an, etwas Revolutionäres vorzustellen, sondern vor allem etwas, das Menschen lieben, verstehen und letztendlich auch nutzen.“ Und wir waren uns alle einig, dass Apple darin bis jetzt immer gut war. Deshalb sehen wir der Zukunft des wertvollsten Unternehmens der Welt immer noch sehr positiv entgegen. Daran können langfristig auch zeitweilige Umsatzrückgänge nichts ändern.

Ich grüße sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte.

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Der Börsen-Evergreen Apple fehlt selbstverständlich nicht in den Musterdepots unserer Börsenbriefe
BÖRSEN-SPIEGEL smart money sowie dem 100%-DEPOT. In den kommenden Ausgaben werden die Chefredakteure Jürgen Schmitt und Dieter Wendt die Apple-Zahlen ausführlich für ihre Leser kommentieren.




Zitat der Woche


„Ich würde meine gesamte Technologie für einen Nachmittag mit Sokrates tauschen.“

Steve Jobs (1955 – 2011), legendärer Apple-Gründer




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Ihr Cliff Michel
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