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Ausgabe vom 24. Oktober 2016
- Trump, Krieg und Flüchtlingskrise – Nicht das kleinere Übel zählt...
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Trump, Krieg und Flüchtlingskrise –
Nicht das kleinere Übel zählt...
von Jürgen Schmitt
Herausgeber BÖRSEN-SPIEGEL
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der geopolitischen Welt fehlt es an Differenzierungen. Egal, ob es um die Flüchtlingskrise, den Syrien-Konflikt, die Situation in der Ukraine oder um die Präsidentschaftswahlen in den USA geht, die geballte Medienlandschaft schlägt sich fast ausschließlich auf eine Seite, während sie gleichzeitig die andere verunglimpft – alles getreu dem Motto: „Wer es glaubt, wird selig...“ Nun bin ich weder ein Sympathisant von Donald Trump, auch keiner von Vladimir Putin und erst recht nicht von der AfD, doch als einigermaßen gebildeter Demokrat sollte man sich in allen „Streitfragen“ der Gegenwart auch mal in die neutrale Vogelperspektive begeben.
Fehlende Differenzierung in der Berichterstattung
Kommen wir zunächst zum langweiligsten Thema, nämlich der Präsidentschaftswahl in den USA. Hier bekommt Donald Trump aber über alle verfügbaren Medienkanäle sein Fett ab, während seine Rivalin Hillary Clinton eine Art „Welpenschutz“ genießt. Gut, Mr. Trump ist definitiv ein „Vollpfosten“, der sich verbal fast permanent im Ton vergreift, doch auch Frau Clinton hat so einige Leichen im Keller. In den USA geht man allerdings auf sämtliche Fehler und Fehlverhalten der Kandidaten einigermaßen „fair“ ein, was zur Folge hat, dass Frau Clinton inzwischen für das kleinere Übel gehalten und auf eine Zustimmung von 55% gegenüber 45% für Trump kommt.
In Deutschland fallen sämtliche Umfragen eher im Verhältnis 90% zu 10% aus, was eben zumindest Fragen aufwerfen sollte, warum es zu einer solchen Diskrepanz kommt. Meine Meinung: Es liegt an der recht einseitigen Berichterstattung in den Medien.
Medien instrumentalisieren die Leser
Gehen wir einen Schritt weiter und beschäftigen wir uns mit den Kriegsschauplätzen in der Ukraine und in Syrien/Irak. Hier wird uns Abend für Abend Vladimir Putin als ausgemachter Bösewicht präsentiert, der es locker mit den Schurken in den James-Bond-Filmen aufnehmen könnte. Und klar, in allen Umfragen ist Russland bzw. Putin der Hauptschuldige dafür, dass wir in diesen Regionen kein Ende der Gewalt sehen. Während uns der Kampf der „Alliierten“ gegen den IS in Mossul als „gut“ verkauft wird, ist der Kampf der syrischen Armee in Verbindung mit Russland gegen die Rebellen in Aleppo ein grausames Kriegsverbrechen.
Und wissen Sie was: Innerlich bin ich inzwischen fast auch davon überzeugt, weil ich ja tagein und tagaus mit entsprechenden „Beweisen“ gefüttert werde. Dabei leben in Mossul ebenso Zivilisten wie in Aleppo und ob die Rebellen wirklich bessere Menschen sind als die Anhänger Assads oder die Dschihadisten des IS – das wage ich nicht zu beurteilen. Doch zumindest Zweifel dürfen erlaubt sein, wie auch die Folgen der „Revolutionen“ in Ägypten und Libyen zeigen. Im Grunde genommen ist jeder Krieg und jede Form von Gewalt schlimm – besonders, wenn unschuldige Menschen, Frauen und Kinder zu den Opfern gehören. Ob diese nun durch „böse“ oder „gute“ Bomben ums Leben kommen, ist für die Betroffenen und Angehörigen schlichtweg egal.
Wir müssen unsere Fortschritte verteidigen
Doch selbst in Sachen Flüchtlingskrise werden wir medial instrumentalisiert. „Wir schaffen das“ ist zum Credo geworden. Jegliche Kritik an dem „Wie“ und „Warum“ wird in die rechtsradikale Ecke gelenkt. Im Grunde genommen sollen wir alle zu „Gutmenschen“ erzogen werden, die aus Dankbarkeit über unser Dasein alles „Abnicken“ sollen, was uns an Belastungen zugemutet wird. Dabei wird von uns Bürgern, Steuerzahlern, Arbeitgebern und Arbeitnehmern zum Teil mehr Integration abverlangt als von denjenigen, die unsere „Gastfreundschaft“ in Anspruch nehmen.
Klar, ich habe absolutes Verständnis dafür, dass halb Afrika gern in den sozialen Auffangbecken Europas landen würde. Nur gäbe es diese dann definitiv nicht mehr! Doch erklären Sie mal einem Flüchtling, der vor Hunger, Krieg, Mord und Totschlag den Weg übers Meer nach Frankreich, Italien oder Deutschland geschafft hat, dass er wieder nach Hause muss, was es so gar nicht gibt. Das geht natürlich auch nicht. Dennoch dürfen wir – und da lasse ich mich nicht davon abbringen – von unserem Staat verlangen, dass er Stärke zeigt und die Gründe für seinen Wohlstand verteidigt.
Wir dürfen auch etwas einfordern
Und wir dürfen von unseren Zuwanderern fordern und verlangen, dass sie sich einem System anpassen, das im Gegensatz zu denen, aus welchen sie hierhergekommen sind, zu Freiheit, Gleichheit, Frieden und Wohlstand geführt hat. Hierzu empfehle ich Ihnen die Lektüre des Gastbeitrags der Deutsch-Iranerin Emitis Pohl im Focus online, die interessante Insider-Einblicke zur aktuellen Problematik der Integration liefert.
Und was hat das jetzt alles mit der Börse zu tun? Nichts! Und irgendwie doch fast alles! Denn bei allen geopolitischen Krisen und Konfliktherden steht permanent das auf dem Spiel, was der Welt in den letzten Jahrzehnten die größten Fortschritte und den größten Wohlstand beschert hat: die freie Marktwirtschaft. Darüber lohnt es sich, einmal nachzudenken. Ich wünsche Ihnen eine gute, erfolgreiche Börsenwoche.
Herzliche Grüße
Ihr
Jürgen Schmitt
(Chefredakteur BÖRSEN-SPIEGEL)
PS: Wie Sie den unten stehenden Terminen der Woche entnehmen können, läuft die Berichtssaison auf Hochtouren. Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des BÖRSEN-SPIEGEL smart money, wie die Quartalszahlen des IT-Giganten Microsoft und des Burger-Riesen McDonald´s ausgefallen sind und was das für Sie als Anleger bedeutet.
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Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick
Montag, 24. Oktober 2016
Konjunkturdaten:
09:30 Deutschland: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 10/16 (1. Veröffentlichung) 10:00 EU: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 10/16 (1. Veröffentlichung)
15:45 USA: Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe 10/16 (1. Veröffentlichung)
14:30 USA: CFNA-Index 09/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Sartorius: Q3-Zahlen
Europa:
Niederlande: Philips: Q3-Zahlen (07:00)
Schweiz: AMS: Q3-Zahlen (18:00)
Italien: Luxottica: Q3-Zahlen
USA:
T-Mobile US: Q3-Zahlen (13:30)
USA: Visa: Q3-Zahlen (22:05)
Sonstige Termine:
09:00 Deutschland: Handelsblatt-Industriekonferenz mit Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger und Siemens-Vorstand Klaus Helmrich (bis 25.10.), Stuttgart 09:00
USA: Volkswagen: Fristende für die Einreichung von Unterlagen durch VW im Rahmen der 3,0-Liter-Diesel bei Gericht in San Francisco
Dienstag, 25.10.2016
Konjunkturdaten:
10:00 Deutschland: ifo-Geschäftsklima 10/16
15:00 USA: FHFA-Index 08/16
16:00 USA: Verbrauchervertrauen 10/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Covestro: Q3-Zahlen (7:00)
KWS Saat: Q3-Zahlen (07:30)
MTU: Q3-zahlen (08:00)
Kabel Deutschland: Hauptversammlung, München (10:00)
Europa:
Schweiz: Syngenta: Q3 Trading Update (07:00)
Schweiz: Novartis: Q3-Zahlen
Spanien: Iberdrola: Q3-Zahlen (07:30)
Frankreich: Air Liquide: Q3 Umsatz (07:00)
Frankreich: Orange: Q3-Zahlen (07:30)
Frankreich: Renault: Q3 Umsatz (08:00)
Großbritannien: BP: Q3-Zahlen (08:00)
Großbritannien: Fiat Chrysler Automobiles: Q3-Zahlen (13:30)
Großbritannien: Anglo American: Q3 Production Report
USA:
DuPont: Q3-Zahlen (12:00)
Eli Lilly: Q3-Zahlen (12:25)
Merck & Co: Q3-Zahlen (12:45)
Procter & Gamble: Q3-Zahlen (13:00)
Lockheed Martin: Q3-Zahlen (13:00)
Caterpillar: Q3-Zahlen (13:30)
General Motors: Q3-Zahlen (13:30)
Juniper Networks: Q3-Zahlen (22:15)
AT&T: Q3-Zahlen (22:30)
Apple: Jahreszahlen (22:30)
Sonstige Termine:
Berlin 11:00 Deutschland: Pk Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zum Weltspartag 2016 mit Vorstellung des Vermögensbarometers, Berlin
USA: Volkswagen: Endgültige Entscheidung zum Vergleich zwischen VW und US-Händlern
Mittwoch, 26. Oktober 2016
Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: GfK-Konsumklima 11/16
14:30 USA: Lagerbestände Großhandel 09/16 (vorläufig)
15:45 USA: Markit PMI Dienste 10/16 (1. Veröffentlichung)
16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 09/16 16:30
USA: Energieministerium Ölbericht (Woche)
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Krones: Q3-Zahlen (07:30)
Telefonica Deutschland: Q3-Zahlen (07:30)
Bayer: Q3-Zahlen (07:30)
Schaltbau: 9Monatszahlen (07:45)
SHW: 9Monatszahlen
Europa:
Schweiz: Logitech: Q3-Zahlen (06:00)
Niederlande: Airbus Group: Q3-Zahlen (07:00)
Niederlande: Heineken: Q3 Trading Update
Niederlande: Qiagen: a.o. Hauptversammlung, Venlo
Spanien: Banco Santander: Q3-Zahlen (07:00)
Spanien: Iberdrola: Q3-Zahlen
Frankreich: Peugeot: Citroen Q3 Umsatz (07:30)
Großbritannien: GlaxoSmithKline Q3-Zahlen (13:00)
USA:
Coca-Cola: Q3-Zahlen (13:00)
Biogen: Q3-Zahlen (13:30)
Boeing: Q3-Zahlen (13.30)
Mondelez International (14:00)
Tesla Motors: Q3-Zahlen (22:00)
Texas Instruments: Q3-Zahlen (22:30)
Welt:
Japan: Nintendo: Halbjahreszahlen (09:00)
Hinweis:
Österreich: Feiertag, Börse geschlossen
Donnerstag, 27. Oktober 2016
Konjunkturdaten:
Deutschland: DIW-Konjunkturbarometer
10:00 EU: EZB Geldmenge M3 09/16
14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 09/16 (14:30)
USA: Erstaufträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 09/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Siltronic: Q3-Zahlen (07:00)
Fresenius: Q3-Zahlen (07:00)
Kion: Q3-Zahlen (07:00)
BASF: Q3-Zahlen (07:00)
FMC: Q3-Zahlen (07:00)
Wacker Chemie: Q3-Zahlen (07:15)
ADVA Optical: Q3-Zahlen (07:30)
Vossloh: Q3-Zahlen (07:30)
Deutsche Bank: Q3-Zahlen
Volkswagen: 9Monatszahlen
Stratec Biomedical: 9Monatszahlen
Berentzen: Q3-Zahlen
DMG Mori AG: Q3-Zahlen
Deutsche Börse: Q3-Zahlen
Porsche AG: Q3-Zahlen
Europa:
Schweiz: ABB: Q3-Zahlen (Call 09:00) (06:45)
Österreich: Palfinger: Q3-Zahlen (07:00)
Schweiz: Clariant: Q3-Zahlen (07:00)
Finnland: Nokia: Q3-Zahlen (07:00)
Spanien: Telefonica: Q3-Zahlen (07:30)
Frankreich: Schneider Electric: Q3 Umsatz (07:30)
Großbritannien: Barclays: Q3-Zahlen (08:00)
Schweden: Vattenfall: Q3-Zahlen (09:00)
Norwegen: Statoil: Q3-Zahlen
USA:
Dow Chemical: Q3-Zahlen (12:45)
Bristol Myers Squibb: Q3-Zahlen (13:00)
Ford Motor: Q3-Zahlen (13:00)
Apple Keynote (19:00)
Alphabet: Q3-Zahlen (22:00)
Twitter: Q3-Zahlen (22:15)
Amazon: Q3-Zahlen (22:30)
Amgen: Q3-Zahlen
Altria: Q3-Zahlen
Colgate-Palmolive: Q3-Zahlen
Conoco Phillips: Q3-Zahlen
Welt:
12:00 CDN: PotashCorp: Q3-Zahlen
Korea: Samsung Electronics: Q3-Zahlen
Sonstige Termine:
Belgien: EU-Kanada-Gipfel Geplant ist die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens Ceta, Brüssel
Japan: Tokyo Motor Show (bis 05.11.)
Freitag, 28. Oktober 2016
Konjunkturdaten:
14:00 Deutschland: Verbraucherpreise 10/16 (vorläufig)
08:00 EU: Acea Absatzzahlen für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb Q3/16
EU: Verbrauchervertrauen 10/16 (endgültig)
EU: Wirtschafts- und Industrievertrauen 10/16
14:30 USA: BIP Q3/16 (vorab)
14:30 USA: Privater Konsum Q3/16 (vorab)
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 10/16 (endgültig)
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Nemetschek: Q3-Zahlen (07:00)
Linde: 9Monatszahlen (09:30)
Grenke: Q3-Zahlen (07:30)
Gea Group: Q3-Zahlen (07:30)
Washtec: Q3-Zahlen
Audi: Q3-Zahlen
Europa:
Schweiz: UBS: Q3-Zahlen (06:45)
Schweiz: Geberit: 9Monatszahlen (07:00)
Belgien: Anheuser-Busch Inbev: Q3-Zahlen (07:00)
Dänemark: Novo Nordisk: Q3-Zahlen (07:30)
Frankreich: BNP Paribas: Q3-Zahlen (07:00)
Frankreich: Sanofi: Q3-Zahlen (07:30)
Frankreich: Total: Q3-Zahlen (08:00)
Großbritannien: Royal Bank of Scotland: Q3-Zahlen (08:00)
Großbritannien: International Airlines Group (IAG) Q3-Zahlen (08:00)
Spanien: Banco Popular Espanol: Q3-Zahlen
Spanien: CaixaBank: Q3-Zahlen
Italien: Banca Montei dei Paschi di Siena: Q3-Zahlen
USA:
Exxon Mobil: Q3-Zahlen (13:00)
Chevron: Q3-Zahlen (14:30)
Mastercard: Q3-Zahlen
Quelle: finanznachrichten.de
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