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Ausgabe vom 20. Oktober 2016



  • Pressespiegel:
    EZB-Zinspolitik – Welche Aussagekraft hat die heutige Ratssitzung?





Pressespiegel:
EZB-Zinspolitik –
Welche Aussagekraft hat die heutige Ratssitzung?  





von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute beschäftigt die Anleger und Börsianer vor allem eine Frage: Zieht Mario Draghi die Zügel an? Auf seiner heutigen Pressekonferenz im Anschluss an die Ratssitzung muss sich der EZB-Chef auf Fragen nach einem Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gefasst machen. Denn einige Händler fühlen sich an das US-Börsenbeben von 2013 erinnert. Nach einer Verschnaufpause kommt Draghi nun wohl nicht um konfliktträchtige Entscheidungen herum.

Dabei dreht sich im Kern alles um die Frage: Wie geht es mit den billionenschweren Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter? Aktuell kauft die EZB für monatlich 80 Mrd. Euro vor allem Staatsanleihen der Euro-Länder. Die Käufe sind jedoch bis März 2017 terminiert. Damit verbunden sind unabdinglich wichtige Fragen über die Modalitäten und den weiteren geldpolitischen Kurs. So dürfte es auf der heutigen EZB-Ratssitzung im Wesentlichen auf drei Dinge ankommen:


1. Die Länge der Anleihekäufe
Hier rechnen die meisten Ökonomen mit einer Verlängerung der Käufe um sechs bis neun Monate. Heute wird es zwar vermutlich noch zu keiner Entscheidung kommen, aber es könnte zumindest ein Signal geben.

2. Die Kaufmodalitäten
Nicht nur die Länge der Käufe ist entscheidend, auch die Modalitäten. Der EZB könnten bald Bundesanleihen ausgehen, die ihre Kaufkriterien erfüllen. Die Notenbank hat sich selbst für die Käufe Grenzen gesetzt, um sich nicht dem Vorwurf der Staatsfinanzierung auszusetzen.

3. Das gefürchtete „T-Wort“
Auch um ein anderes angstbesetztes Thema dürfte Draghi heute nicht herumkommen: Das Tapering. So wurde vor einigen Jahren das Herunterfahren der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed genannt. Als im Mai 2013 der damalige Fed-Chef Ben Bernanke verkündete, die Bondkäufe auslaufen zu lassen, löste er ein mittleres Beben an den Börsen aus. Jetzt geht an den Märkten erneut die Furcht vor dem Tapering um – dieses Mal in Europa.

Lesen Sie hier, welche Gedanken sich die Experten von renommierten Börsenbriefen im Verlauf dieser Woche zur heutigen EZB-Ratssitzung sowie zur Rolle der EZB und deren Notenbankpolitik im Allgemeinen gemacht haben.


Das meinen die Experten:  

Effecten-Spiegel
Vom 19. Oktober 2016

Achtung: Hochdruck-Ökonomie angesagt

„Auf die Börse treffen dieser Tage zahlreiche impulsgebende Nachrichten. Nach den Wackelbörsen der vergangenen Wochen steht damit nun die heiße Herbstphase an. Hauptthema ist zweifelsohne die EZB-Sitzung am Donnerstag. Die Marktteilnehmer sorgten sich zuletzt arg darüber, dass die EZB nicht mehr ganz so großzügig mit ihren Geldern umgehen könnte. Inwieweit sich EZB-Chef Mario Draghi überhaupt Aussagen zu seinem weiteren Kurs entlocken lässt, ist wie immer offen, doch eine Abkehr von der lockeren Geldpolitik der EZB ist wohl kaum zu erwarten. Selbst Fed-Chefin Janet Yellen betonte, die US-Notenbank sei künftig stärker gefordert, die Konjunktur anzukurbeln und sprach von ,Hochdruck-Ökonomie‘.“

Der Aktionär
Vom 14. Oktober 2016

EZB wird überschätzt

„Spätestens Anfang 2019 werden die Preise in der Eurozone um knapp 2% steigen. Damit wäre das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht. Das verspricht deren Präsident Mario Draghi. Allerdings müsse dafür weiter fleißig Geld gedruckt werden, also eine extrem lockere Geldpolitik betrieben werden, wie es im Notenbank-Jargon heißt. Von Anziehen kann bei den Preisen, die Bergbau-Betriebe, verarbeitendes Gewerbe sowie die Energie- und Wasserwirtschaft für ihre Leistungen erhalten, jedoch noch keine Rede sein. Die Erzeugerpreise waren im August 0,1% niedriger als im Juli 2016 und 1,6% niedriger als im August des Vorjahres. Wichtig sind zunächst die Energiepreise. Allerdings verbessert sich die Lage im Sinne von Draghi: Seit April verlangsamt sich der Preisrückgang stetig. Investitionsgüter, also Produkte und Dienstleistungen, die zur Produktion und Weiterverarbeitung verwendet werden, verteuerten sich im Jahresvergleich sogar um 0,6%. Verbrauchsgüter kosteten 0,7% mehr und Gebrauchsgüter 1,2% mehr. Vorleistungs-Güter waren allerdings 1,6% billiger. Auf chinesische Stahl-Einfuhren hat die Europäische Union mittlerweile Strafzölle verhängt. Am stärksten wirkte sich die Entwicklung auf dem Energiemarkt auf den Gesamtindex aus und Gas, Öl oder Strom waren sogar 5,5% günstiger. Seit Januar steigt jedoch der Ölpreis wieder. Es kommt also auf die Rohstoff- und Energiepreise an. Wenn die weiter zulegen, steigt auch die Inflationsrate - ganz ohne Zutun von Draghi.“

Börsen-Signale
Vom 18. Oktober 2016

Bankenkrise bremst

„Mit allzu großem Schwung sind die Börsen ja nun nicht in das vierte Quartal gestartet, das in den vergangenen Jahren in der Regel Kursaufschwünge brachte. Es ist die Bankenkrise, die nach wie vor beunruhigt und Anleger von Käufen zurückhält. Waren die Banken nicht sogar immer die Vorreiter, wenn es wieder aufwärts ging? Ja, das war früher oft der Fall! Aber da war die Situation noch anders. Die Kurse der Bankaktien reagierten als Erste auf die Geldspritzen der Zentralbanken, die dafür sorgten, dass genügend Geld vorhanden war, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Doch seit der Finanzkrise 2007-2009 wirken diese Maßnahmen nicht mehr zugunsten der Banken. Die Zinsen sind bei null. Trotzdem werden kaum Kredite nachgefragt. Und wenn, dann sind dabei wenig Gewinne für die Banken drin. Die leiden nun vor allem unter früheren Krediten, die sie an Schuldner vergeben haben, die nicht sehr zahlungskräftig sind wie Griechenland, Brasilien, Zypern und Türkei.“

Mit diesen Eindrücken warten wir gespannt auf die Ergebnisse der heutigen EZB-Ratssitzung um 13:45. Die entsprechende Pressekonferenz mit der Bekanntgabe der wichtigsten Eckdaten findet dann um 14:30 statt.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, informationsträchtigen Börsentag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Wir halten Sie selbstverständlich in unseren
Börsenbriefen über die Ergebnisse und Auswirkungen des EZB-Zinsentscheids, so er denn relevant sein wird, auf dem Laufenden.




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Ihr Cliff Michel
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