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Ausgabe vom 29. September 2016
Pressespiegel: Deutschlands größtes Geldhaus in seiner tiefsten Krise
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Pressespiegel: Deutschlands größtes Geldhaus in seiner tiefsten Krise
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
gestern gab es erste konkrete Hinweise darauf, dass die Bundesregierung wohl doch ein Rettungspaket für Deutschlands größtes Kreditinstitut schnürt - so zu sagen backstage und „in geheimer Mission“. Wie ich darauf komme: Ganz einfach, weil bedeutende Medien wie der Spiegel oder auch das Handelsblatt verbreiteten, dass die Regierung einen Rettungsplan für die Deutsche Bank dementiere.
Erstens: Allein schon der Umlauf eines Gerüchtes zur Rettung der in eine Rekordkrise gestürzten Bank gibt Anlass zu glauben, dass sich hinter den Kulissen entgegen aller Dementis bereits etwas tut. Zweitens: Ein Totalabsturz dieses bedeutenden Geldinstituts wäre nicht zu verantworten. Er würde zu weite Kreise ziehen, wenn nicht gar die gesamte Bankenbranche mitreißen.
Die Finanzexperten wissen es schon lange…
Dies habe ich bereits in der Dienstagsausgabe des BÖRSEN-SPIEGELdaily angedeutet („Traurige Bilanz – Dt. Bank-Debakel toppt TV-Spektakel“ – „Tritt die Bundesregierung doch noch auf den Plan?“).
Gerne wiederhole ich das Zitat des Finanzexperten Andreas Utermann, CIO der Allianz Global Investors: „Wenn nötig, wird Deutschland die Deutsche Bank retten. Ich kaufe Deutschland die Aussage nicht ab, dass Deutschland letztlich nicht aushelfen wolle, wenn die Deutsche Bank wirklich in Schwierigkeiten steckt. Dies ist zu bedeutend für die deutsche Wirtschaft." Mit dieser Meinung befindet sich Herr Utermann inzwischen in bester Gesellschaft. Und dann gibt es ja auch noch die EZB…
… Die Regierung könnte wohl doch auf den Plan treten
Einem Bericht der Zeit zufolge sollen hochrangige Beamte in Berlin, Brüssel und Frankfurt mit einem entsprechenden Rettungs-Konzept betraut sein. Der Plan solle in Kraft treten, falls das Institut zusätzliches Kapital benötige, um seine zahlreichen Rechtsstreitigkeiten beizulegen und sich diese Mittel nicht selbst am Markt besorgen könne.
Der Plan sehe unter anderem vor, dass die Deutsche Bank im Fall der Fälle Teile ihres Geschäfts an andere Finanzinstitute verkauft. Im äußersten Notfall würde sich auch der Staat direkt an der Bank beteiligen. Bislang handele es sich aber nur um Planspiele. Die Regierung hoffe weiter darauf, dass die Bank ohne Unterstützung auskommt. Die europäische Bankenabwicklungsbehörde in Brüssel wollte sich nicht zu den Marktspekulationen äußern.
Wie die Experten aus renommierten Börsenbriefen die Lage der schwer angeschlagenen Deutschen Bank einschätzen, das können Sie hier lesen:
Das meinen die Experten:
Prior Börse
Vom 28. September 2016
Deutsche Bank größtes Sorgenkind im DAX
„Das größte Sorgenkind im DAX ist die Deutsche Bank. Am Dienstag sackte der Kurs weiter ab auf 10,18 Euro. Der niedrigste Stand seit 33 Jahren! Börsenwert nur noch 14 Mrd. Euro. Das Institut notiert mittlerweile mit weniger als einem Viertel seines Buchwerts. Offenbar hegen Investoren massive Zweifel an der Werthaltigkeit der Bilanz. Eigentlich müsste die Bank dringend Kapital auftreiben. Zum einen, weil die EZB den Geldhäusern in den nächsten Jahren höhere Eigenkapitalquoten abfordert. Zum anderen, weil die Deutsche mit weiteren Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu rechnen hat. Nach dem rasanten Kursverfall scheint eine Kapitalerhöhung, die den Finanzbedarf deckt, kaum noch möglich. Zumal allein die Ankündigung einer solchen Maßnahme den Kurs weiter massiv unter Druck setzen dürfte. Auch nennenswerte Beteiligungsverkäufe scheinen kaum möglich. Eine Rettung durch den Steuerzahler als ultima ratio wäre ein Jahr vor der Bundestagswahl keineswegs sicher. Ginge die Deutsche Bank tatsächlich pleite, droht eine Kettenreaktion. Dann würde es nicht mehr nur um Peanuts gehen.“
Capital Depesche
Vom 26. September 2016
Hiobsbotschaft für Deutschlands größtes Geldhaus
„Neue Hiobsbotschaft für die Deutsche Bank: Die US-Regierung legt die Latte bei den Vergleichsverhandlungen um dubiose Hypothekengeschäfte mit einer Forderung von 14 Mrd. Dollar unerwartet hoch. Am Markt war zuletzt von einem Betrag von 2,4 Mrd. Dollar ausgegangen worden. Soviel hatte Konkurrent Goldman Sachs in einem ähnlichen Fall bezahlt. Aktuell hat die Deutsche Bank für Rechtstreitigkeiten rund 5,5 Mrd. Euro zurückgestellt. Am Markt überwiegen nun die Zweifel, ob diese Summe ausreichen wird. Zugleich machen Spekulationen über eine Kapitalerhöhung die Runde. Angesichts des Börsenwerts von nur noch rund 15,5 Mrd. Euro wäre die Verwässerung erheblich. Anleger sollten die Aktie, die aktuell ein neues Allzeittief ansteuert, daher weiterhin strikt meiden.“
EURO am Sonntag
Vom 25. September 2016
Deutsche Bank hat Spitzenranking verloren
„Die Aktie der Deutschen Bank knüpfte an die Verluste der Vorwoche an. Nach Daten des Branchendiensts Coalition gehört das Geldinstitut gemessen an den Einnahmen nicht mehr zu den Top 5 der weltgrößten Investmentbanken. Die Frankfurter rutschten im ersten Halbjahr von Rang 3 auf Rang 6 ab. Die fünf größten Investmentbanken haben ihren Sitz damit alle in den USA. An der Spitze liegt weiterhin JP Morgan. Die Deutsche Bank sieht sich mit einer Forderung der US-Regierung über 14 Mrd. Dollar im Zusammenhang mit dubiosen Hypothekengeschäften konfrontiert. Experten befürchten, dass das Haus an einer massiven Kapitalerhöhung nicht vorbeikommt.“
Beobachten, ja - Tatenlos zusehen, nein!
Wie so oft bleibt uns Anlegern das Abwarten und Beobachten, wie sich die Lage entwickelt. Allerdings sollten Sie nicht nur tatenlos zusehen, sondern das Heft da in die Hand nehmen, wo es möglich ist: Bei Ihrer eigenen Kapitalanlage! Dazu sollten Sie sich immer gut informieren und nötigenfalls die Arbeit den Profis überlassen.
Wie das geht? Dazu können Sie sich HIER zu unserem kostenlosen monatlichen MS Global One Newsletter anmelden und bereits morgen die neue September-Ausgabe erhalten. Dort informiert Sie Chefanalyst und Fonds-Initiator Jürgen Schmitt über den breit diversifizierten aktiv gemanagten Multi-Asset-Fonds MS Global One und dessen positive Entwicklung im schwierigen Marktumfeld. Ebenso wird sich Herr Schmitt dort auch zur aktuellen Marktlage äußern.
Nehmen Sie das Heft für Ihre Kapitalanlage selbst in die Hand!
Lassen Sie die Zeit nicht unnötig verstreichen, sondern handeln Sie:
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, eine gute Beobachtungsgabe und entschlossenes Handeln für Ihre Investments.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Unter dem Druck des Ölpreisverfalls haben sich die Opec-Staaten gestern zum ersten Mal seit acht Jahren auf eine Drosselung ihrer Fördermengen geeinigt. Daraufhin war der DAX um 0,7% fester bei 10.438 Punkten aus dem Handel gegangen. Zum heutigen Handelsbeginn zog der deutsche Leitindex unter dem Eindruck der Opec-Einigung weiter an und lag rund 100 Punkte höher bei 10.535 Zählern. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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