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Ausgabe vom 15. September 2016



  • Pressespiegel:
    Der 66-Milliarden-Dollar-Deal – Fusion der Ackerland-Giganten 




Pressespiegel:
Der 66-Milliarden-Dollar-Deal – Fusion der Ackerland-Giganten 




von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nach monatelangem Poker ist´s vollbracht:BayerkauftMonsanto. Es ist die größte Übernahme, die ein deutsches Unternehmen je getätigt hat: Bayer legt für den umstrittenen US-Saatguthersteller knapp 66 Mrd. Dollar (knapp 59 Mrd. Euro) auf den Tisch. Die beiden Konzerne unterzeichneten am gestrigen Mittwoch eine bindende Fusionsvereinbarung, wie sie in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Zuvor hatte Bayer sein Angebot noch einmal leicht auf rund 128 Dollar je Monsanto-Aktie erhöht. 

Damit stellt der Leverkusener Chemie- und Pharma-Riese selbst die später wieder aufgelöste „Hochzeit im Himmel“ zwischen den AutobauernDaimlerundChryslerin 1998 und die Übernahme des US-TelekommunikationsanbietersVoicestreamdurch dieDt. Telekomim Jahr 2000 in den Schatten. 

Größte deutsche Übernahme aller Zeiten 

Der Schritt sei von den Führungsgremien beider Konzerne einstimmig beschlossen worden, berichtete Bayer. Und KonzernchefWerner Baumannbetonte, der Zusammenschluss festige die Stellung von Bayer als globales, innovationsgetriebenes Unternehmen im Gesundheits- und Pflanzenschutzbereich.

Monsanto-ChefHugh Grantbekräftigte, der Schritt bedeute für die Aktionäre des US-Konzerns, die nun noch zustimmen müssen, die„bestmögliche Wertschaffung“. Das Angebot beinhaltet einen Aufschlag von 44% auf den Kurs der Monsanto-Aktie vor dem ersten schriftlichen Angebot von Bayer. Zusammen werde das neue Unternehmen ein„Innovationstreiber“sein, der den Landwirten helfe, die Hürden von morgen zu überwinden, sind sich die Amerikaner sicher.

Gemeinsam erzielen die beiden Unternehmen im Agrargeschäft einen Umsatz von 23 Mrd. Euro im Jahr. Bayer erwartet durch die Fusion Synergieeffekte in Milliardenhöhe. Finanziert werden soll der Kauf teilweise durch eine Kapitalerhöhung.

Bayer macht sich weltweit zur Nr. 1 

Neben der Zustimmung der Monsanto-Aktionäre braucht es jetzt nur noch die Freigabe durch die Regulierungsbehörden. Mit dem kompletten Abschluss der Transaktion rechnen die Konzerne bis Ende 2017. Für den Fall, dass die notwendigen Kartellfreigaben doch nicht erteilt werden sollten, hat sich Bayer zur Zahlung von 2 Mrd. Dollar an Monsanto verpflichtet.

Durch die Übernahme wird Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie. Immerhin handelt es sich bei dem Kaufgebot auch um die höchste Bar-Offerte aller Zeiten. Dass der Deal auch eine Menge Skepsis hervorruft, nicht nur wegen des „Böse-Buben-Rufs“ von Monsanto aufgrund der umstrittenen gentechnischen Methoden, sondern auch getrieben von der Sorge um die Arbeitsplätze und die Aktienkurse, liegt auf der Hand. 

Die Fusion der Giganten ist heute das beherrschende Thema in den Finanz- und Wirtschaftsmedien. Grund genug, Ihnen hier einigeAuszüge aus der internationalen Pressezu präsentieren, die einen Überblick über die vorherrschenden Meinungen bei den Experten geben. Dazu habe ich sowohl aktuelle Artikel, als auch Beurteilungen von renommierten Börsenpublikationen im Vorfeld der Übernahme ausgewählt, die die Hoffnungen und Sorgen der Analysten widerspiegeln. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild.




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Das meinen die Experten:

Financial Times (Großbritannien)
Vom 15. September 2016

Risiko durch ähnliche Produktpalette
„Ein Bayer-Monsanto-Zusammenschluss böte den Verkauf von Saatgut, Pflanzenschutzmitteln und Ratschlägen für Landwirte aus einer Hand. Durch eine Verbesserung der Ernteerträge könnte der Großkonzern helfen (...) eine Weltbevölkerung zu ernähren, die bis 2050 um 3 Mrd. Menschen wachsen dürfte. Es ist aber immer noch unklar, ob Landwirte und Verbraucher profitieren werden. Bayer und Monsanto haben einige ähnliche Produkte, was bei den Regulierern die Alarmglocken schrillen lassen dürfte.“ 

Hanseatischer Börsendienst 
Vom 13. September 2016

Bayer sollte nicht zu tief in die Tasche greifen
„Bayer hat das Angebot für den US-Saatgutproduzenten Monsanto aufgestockt und bietet jetzt mehr als 65 Mrd. Dollar. Das Angebot je Aktie wurde von 125 Dollar auf 127,50 Dollar angehoben. Warburg Research geht davon aus, dass das Angebot bis auf 135 Dollar steigen kann und nennt dennoch ein Kursziel von 118 Euro für die Bayer-Aktie. Wir meinen: Wesentlich tiefer sollte Bayer für Monsanto nicht in die Tasche greifen, um nicht für eine nachhaltige Kursschwäche der eigenen Aktie zu sorgen. Ein Platzen des Deals würden wir keinesfalls negativ sehen. Bayer bleibt einer unserer DAX-Favoriten.“

Wall Street Journal (USA)
Vom 15. September 2016

Monsanto Deal – Kostensenkung und Größenvorteile
„Für Landwirte sind hohe und oft steigende Preise für modifiziertes Saatgut vor dem Hintergrund magerer Erträge der heutigen Landwirtschaft schwerer zu rechtfertigen. Dieser Druck hat einen Kaufrausch unter den größten Saatgut- und Pflanzenschutzproduzenten ausgelöst. Bayer hat am Mittwoch zugestimmt, Monsanto (...) zu kaufen. Die Agrochemie-Konzerne zielen darauf, als Reaktion auf fallende Getreidepreise - die Hersteller von Saatgut, Pflanzenschutz, Düngern und Traktoren schon zu Preissenkungen und Stellenabbau gezwungen haben – die Kosten zu senken und Größenvorteile zu schaffen.“ 

Actien-Börse
Vom 01. September 2016

Gentechnik sichert Welternährung 
„Vor 9 Monaten lag der Bayer-Marktwert bei rund 109 Mrd. Euro für einen Umsatz von 34,3 Mrd. Euro, also rund dem Dreifachen. Damals noch inklusive Covestro. Beide Beine des neuen Bayer-Konzerns sind grundsätzlich hochprofitabel. Die Gen-Technik von Monsanto gilt als sehr werthaltig, ist aber international in der Anwendung umstritten. Ohne Gentechnik ist die Landwirtschaft der Welt in ihrer Produktion so behindert, dass die Welternährung Lücken aufweisen wird. Dies ist dem Bayer-Management selbstverständlich bekannt. Ihre Insider-Kenntnisse sind ausreichend intensiv, um dies beurteilen zu können. Die Finanzierung steht, der Kreditrahmen reicht bis 72 Mrd. Euro und wird nach Lage der Dinge nicht ausgeschöpft. Der Ausbau der jeweiligen Kerngeschäfte um gut ein Drittel gilt als grober Messwert mit folgenden Konditionen: Klappt der Bayer-Deal, so wird dies als Beleg dafür angesehen, dass der Markt große Finanzierungen für gute Investments mitträgt.“

Skepsis und Wohlwollen – Auswirkungen des Deals bleiben spannend

Während man in den USA und Großbritannien auch deutlich auf die negativen Aspekte des Deals hinweist, wie etwa einen befürchteten Stellenabbau sowie die Nachteile durch eine ähnliche Produktpalette der beiden Großkonzerne, sehen die Experten hierzulande zunächst offensichtlich mehr Vorteile und Synergien. Ein spannender Aspekt ist und bleibt der Umgang mit der umstrittenen Gentechnik, die in den USA schon wesentlich weiter fortgeschritten ist als hier. Doch das weiß auch Bayer...

Wir werden sehen, ob dann bald auch hierzulande mehr gentechnisch veränderte Produkte auf unseren Tellern landen. Bis jetzt sind nur zwei Dinge sicher: Die Bayer-Aktie hat von der Bekanntgabe des Deals zunächst profitiert, heute jedoch deutlich verloren - und wir werden Sie weiter auf dem Laufenden halten. 

Herzliche Grüße

Ihre 
Martina Bisdorf

PS: Denken Sie noch daran? Heute bekommen Sie zweimal Post von uns. Also, vergessen Sie nicht, sich dieaktuelle Kapitalmarktprognose 2017unseres renommierten Kooperationspartners Grüner Fisher Investments downzuloaden. Die Lektüre lohnt sich. Die entsprechende E-Post sollten Sie vor kurzer Zeit erhalten haben! 




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