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Ausgabe vom 06. September 2016


  • Internationale Übernahmen ziehen DAX ins Plus –
    Sog der Fusionen zieht Deutschland, Europa und Übersee in den Bann





Internationale Übernahmen ziehen DAX ins Plus –
Sog der Fusionen zieht Deutschland, Europa und Übersee in den Bann

 


von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wieder beherrscht das Thema Übernahmen heute die Börsen. Vor allem der DAX konnte profitieren. Neben dem Blick auf Bayer und Fresenius, die beide äußerst vielversprechende Übernahmen vorantreiben, sollte auch die Spekulation auf eine Fortsetzung der Politik des billigen Geldes den europäischen Aktien Halt verleihen. Aber auch in Übersee tut sich in puncto Übernahmen einiges…

Bayer legt Schippe drauf - Monsanto-Angebot auf 65 Mrd. Dollar erhöht

Schauen wir uns also das internationale Übernahmekarussell, das gerade schwindelerregende Umdrehungen zählt, genauer an. Zunächst hat der Chemiekonzern Bayer eine Schippe draufgelegt und sein Angebot für den US-Saatgutriesen Monsanto auf mehr als 65 Mrd. Dollar erhöht. Die Bayer-Aktie eröffnete daraufhin minimal im Minus bei 94,14 Euro.

„Unter der Voraussetzung einer einvernehmlichen Übernahme“ sei man bereit, 127,50 Dollar je Monsanto-Aktie zu zahlen, teilte Bayer mit. Bislang hatte der DAX-Konzern 125 Dollar je Monsanto-Aktie angeboten. Jetzt scheint langsam wieder Bewegung in die Sache zu kommen. „Die Bayer AG bestätigt fortgeschrittene Verhandlungen über die geplante Übernahme von Monsanto. Die genauen Konditionen stehen jedoch noch nicht fest“, hieß es heute Morgen in einer Mitteilung aus Leverkusen. Monsanto bestätigte „konstruktive Verhandlungen“. Man habe die erhöhte Offerte erhalten, die nun geprüft werde.


Anschnallen bei Saatgut - Agrochemie-Sektor in Übernahmeturbulenzen

Der Bayer-Aufsichtsrat will nach Informationen des Handelsblatts am 14. September über den Stand der Verhandlungen und die weiteren Schritte beraten. Das bisher bekannte offizielle Gebot von Bayer für Monsanto entspricht inklusive Schulden 64 Mrd. Dollar. Dem umstrittenen US-Konzern, der die weltweite Nr. eins bei Saatgut ist, war das zu wenig. Monsanto hatte den Rheinländern nach Reuters-Informationen vor wenigen Wochen begrenzten Einblick in interne Daten gewährt.

Doch Bayer und Monsanto sind bei Weitem nicht die einzigen Dickschiffe im stark in Bewegung geratenen Agrochemiesektor. Unter anderem übernimmt der Chemieriese ChemChina gerade den Schweizer Saatgutspezialisten Syngenta. für 43 Mrd. Dollar. Bereits Ende 2015 wurde mit dem Zusammenschluss von Dow Chemical und Dupont ein neuer Branchenriese geboren. Fallende Getreidepreise und instabile Märkte in den Schwellenländern haben den Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut zuletzt erheblich zugesetzt. Nun sucht man das Heil offenbar in Fusionen.




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Hola! - Fresenius streckt die Hand nach Spanien aus

Eine Übernahme steht auch in der Medizinbranche auf der Agenda: Der Gesundheitskonzern Fresenius ist bereit, für den spanischen Marktführer im Bereich privater Klinikbetreiber Quironsalud fast 5,8 Mrd. Euro auf den Tisch zu legen. Es ist der größte Zukauf in der Geschichte des Bad Homburger Unternehmens. Der Zukauf soll über die vor zehn Jahren erworbene Kliniktochter Helios erfolgen, die inzwischen zu einer tragenden Säule des Unternehmens geworden ist. Am Morgen war die Aktie im DAX Tagesgewinner. Mit einem Gewinn von 4,5% stieg das Fresenius-Papier auf 69,10 Euro.

Während andere Konzerne aus der Pharma- und Medizintechniksparte sich aufspalten und auf Spezialgebiete fokussieren, verfolgen die Bad Homburger unbeirrt ihre Strategie der breiten Diversifikation. So werden seit Jahren die vier Geschäftsbereiche immer wieder mit bedeutenden Zukäufen ausgebaut. Mal kauft die Dialysetochter Fresenius Medical Care zu, mal die Infusions-und Ernährungssparte Kabi. Jetzt wird die Kliniktochter Helios erweitert, die zuletzt 2013 mit dem Erwerb von 40 Kliniken des Rhön-Konzerns zum größten deutschen Krankenhauskonzern aufstieg.

Man kann davon ausgehen, dass die Investoren diesen Schritt goutieren werden, schließlich eröffnet Fresenius seiner erfolgreich geführten Kliniktochter Helios, die bislang auf Deutschland beschränkt war, so neue Wachstumsperspektiven in Europa. Außerdem hat der Konzern in den vergangenen Jahren mit seinen zahlreichen Zukäufen immer wieder gezeigt, wie man die Neuerwerbe erfolgreich integriert und Schulden gezielt zurückführt.


Auch VW fährt mit – US-Lastwagen im Visier

Im Fokus des heutigen Börsentages dürfte auch wieder die Aktie von Volkswagen stehen. So wollen die krisengeschüttelten Wolfsburger einen deutlichen Anteil am US-Lastwagenbauer Navistar kaufen. Der Plan zur Übernahme von 19,9% der Aktien solle noch heute bekanntgegeben werden, war dem Wall Street Journal bereits gestern zu entnehmen. Beide Unternehmen wollten zudem in der Entwicklung und im Einkauf zusammenarbeiten.

Volkswagen selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. In dem Bericht aus Übersee hieß es, VW sei bereit, 16 Dollar je Aktie zu zahlen. Damit würde sich der Kaufpreis auf knapp 300 Mio. Dollar (knapp 270 Mio. Euro) belaufen. VW erhalte zudem zwei Sitze im Verwaltungsrat von Navistar.


Deutsches Know-how gefragt – GE greift nach Lübecker 3D-Druck-Spezialisten

Und noch eine deutsch-amerikanische Geschichte gibt es heute zu erzählen: Der US-Mischkonzern General Electric (GE) will den deutschen Maschinenbauer SLM Solutions übernehmen. Für den Lübecker 3D-Druck-Spezialisten will der amerikanische Siemens-Rivale rund 680 Mio. Euro zahlen, das ist eine Offerte von 38,00 Euro je Aktie. Die Unterstützung wichtiger Großaktionäre hat GE bereits. Sie wollen ihre Anteile von 31,5% andienen. Auch Vorstand und Aufsichtsrat kündigten an, das Übernahmeangebot voraussichtlich zu unterstützen.

Lange waren Deutschland und Europa für GE ein reiner Absatzmarkt, noch dazu ein relativ unbedeutender. Doch spätestens mit der Akquisition der französischen Alstom hat sich das geändert. „Durch die Übernahme ist Europa für uns noch wichtiger geworden“, äußerte der europäische Technologiechef von GE, Carlos Härtel, gegenüber dem Handelsblatt. „Jetzt schaffen wir die Strukturen dafür.“ Europa werde nun auch verstärkt eine „Plattform für das globale Geschäft.“ Für die SLM-Aktionäre ist das ein guter Tag. Die Aktie stieg auf die Ankündigung der Übernahme-Offerte hin um knapp 40%.

Mit diesem Update in Sachen Übernahmen wünsche ich Ihnen ebenfalls einen guten Tag.

Ihre

Martina Bisdorf

PS: Gestern wurden nachbörslich die Änderungen in den Indizes der Deutschen Börse bekannt gegeben: Der Chipindustrie-Ausrüster Süss Microtec muss seinen Platz im TecDAX für die IT-Firma S&T räumen. Im Kleinwerteindex SDAX ersetzt Leifheit die Onlinebank Comdirect. Die Änderungen werden zum 19. September wirksam.





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