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Ausgabe vom 18. August 2016


  • Pressespiegel: Wall Street und Wahlkampf  




Pressespiegel:
Wall Street und Wahlkampf



von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass das gestrige „Zitat der Woche“ so viele Reaktionen auslöst. Jedenfalls war mein Postfach heute morgen voll mit Zuschriften von Lesern, die sich einfach einmal Luft machen wollten über ihre Sorgen, fallsDonald Trumpdie US-Präsidentschaftswahl gewinnen sollte. Einige zeigten sich eher amüsiert über den „Amerikanismus-Wahn“ des Republikaners, andere wiederum sprachen sich für seine Vorstellungen von einer weniger globalen Welt aus. 

Für mich war es allemal eine Freude, so viele Meinungen, Hoffnungen und Wünsche für eine bessere Zukunft lesen zu dürfen. Danke dafür. Wer noch einmal nachlesen möchte, der geht einfach auf unsere Homepagewww.boersenspiegel.com, dort auf den ButtonBÖRSEN-SPIEGELdailyund dann aufArchiv. Hier können Siekostenlosalle Newsletters der vergangenen Monate nachlesen.

Wie reagiert die Wall Street auf den US-Wahlkampf?

Zurück zur amerikanischen Präsidentschaftswahl. Denn dass sich so viele Menschen mit dem bevorstehenden Ereignis im November beschäftigen, ist mir heute Anlass nachzuforschen, wie renommierte Börsen- und Wirtschaftsmedien das Thema einschätzen. Die Frage, die uns dabei beschäftigt, lautet schlicht und einfach: Welchen Einfluss hat der Ausgang des Wahlergebnisses auf die Börsen und die Aktienmärkte?

Lesen Sie hier, wie die Experten vonHot Stocks Investor, desHanseatischen Börsendienstesund desZürcher Trendaus der Schweiz den Zusammenhang zwischen dem US-Wahlkampf und den Bewegungen an der Börse einordnen.

Das meinen die Experten: 

Hot Stocks Investor
Vom 15. August 2016

Kein dramatischer Kurswechsel in USA zu erwarten – Egal, wer die Wahl gewinnt 
„Das Rennen um die US-Präsidentschaft nimmt zunehmend an Fahrt auf! Die Wall Street verfolgt mit Hochspannung den Schlagabtausch zwischen dem ungehobelten Republikaner Donald Trump und der Demokratin Hillary Clinton, die am 8. November als erste Frau in der Geschichte der USA ins Weiße Haus einziehen könnte. Die Gesundheitsbranche zeigte bereits, wie die Märkte reagieren. Schon Ende 2015 kamen die Kurse von Pharma- und Biotech-Titeln unter Druck, nachdem Clinton die Preistreiberei bei Arzneimitteln kritisiert hatte. Der breite Markt sieht der Wahl indes verhalten optimistisch entgegen: Der S&P 500 legte seit Jahresbeginn gut fünf 5% zu und erreichte zuletzt gar ein Allzeithoch. Folgt man der Statistik, hätte der Verlauf in diesem Jahr holpriger verlaufen müssen. ,In der Vergangenheit musste der Aktienmarkt im letzten Jahr der zweiten Amtszeit eines Präsidenten regelmäßig Federn lassen', sagt Angel Agudo, der Manager des Fidelity America Fund. Mit Blick auf die aggressive Rhetorik im Wahlkampf rechnet er zwar mit Kursschwankungen. Doch für die Zeit nach der Wahl erwartet er keinen dramatischen Kurswechsel an den amerikanischen Märkten – und zwar unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt.“  

Hanseatischer Börsendienst
Vom 17. August 2016 

„Börsen-Guru“ warnt vor Einbruch des US-Aktienmarktes 
„Die Aktienkurse in den USA sind längst wieder auf neue Rekordhöhen gestiegen. Auch in Deutschland hat sich zuletzt ein klarer Aufwärtstrend durchgesetzt. Damit sind die Börsenampeln wieder auf Grün gesprungen – jedenfalls aus charttechnischer Sicht. Was hat für diesen Aufschwung gesorgt? Eine Mischung aus einer extremen monetären Unterstützung gepaart mit verbesserten Konjunkturdaten? Im Juli wurden in den USA immerhin 255.000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als erwartet wurde. Auch scheinen die Löhne wieder zu steigen. Feiern die Börsen somit derzeit eine Gesundung der Wirtschaft, eine Rückkehr zur Normalität? Diese Frage beantwortet zumindest der als Börsenguru bekannte schweizerische Investor Marc Faber mit einem klaren Nein. Aus seiner Sicht ist der Anstieg am US-Markt nur auf wenige Aktien zurückzuführen. Nach Meinung von Faber hat die Rekordjagd am Aktienmarkt wenig mit positiven Konjunkturaussichten zu tun. Er sieht eher Aktienrückkäufe sowie Übernahmen und Fusionen sowie die lockere Geldpolitik als Gründe für den aktuellen Rückenwind am Aktienmarkt. Faber geht davon aus, dass der US-Aktienmarkt um 50% einbrechen wird. Den Leitaktienindex S&P 500 sieht er von derzeit rund 2.200 Punkte auf 1.100 Punkte einknicken. Damit würden sich die Gewinne der vergangenen fünf Börsenjahre wieder in Luft auflösen. Lautet also der Ratschlag von Faber alles zu verkaufen? Nein, selbst Faber rät von einem kompletten Ausstieg aus dem Aktienmarkt ab. Das gesamte Geld zinslos bei den Banken zu parken, ist laut Faber keine geeignete Strategie. Er rät zu einem breit diversifizierten Portfolio, unter anderem bestehend aus Edelmetallen, amerikanischen Staatsanleihen, sowie Aktien und Anleihen aus den Emerging Markets.“

Zürcher Trend
16. August 2016 

Zwei Kandidaten, ein Rezept – Die Gelddruckmaschine
„Die amerikanischen Präsidentschaftskandidaten eröffneten in der vergangenen Woche ein absolutes Reizthema, dessen Charme darin liegt, dass es dies schon einmal gab. Kern der Sache ist, wie sich die amerikanische Wirtschaftsentwicklung dynamisieren lässt. Beide Kandidaten gehen dieses Thema mit unterschiedlichen politischen Absichten, aber gleichen Zielen an. Der republikanische Kandidat als Erster, die Rivalin folgte unmittelbar. Zu Trump: Eine Art Steuerrevolution wird angesagt, mit deren Hilfe die Amerikaner auf Trab zu bringen sind. Das Grundrezept dafür galt bereits 1980 vor der damaligen Präsidentschafts-Entscheidung, worüber alle Fachleute und sonstige Experten lauthalts lachten und diese Idee für völlig unrealistisch erachteten. Kurz gefasst: Steuern runter, um Konsum und Investitionen anzuregen. In gewaltigem Umfang, der unmittelbar zu erheblichen Steuerausfällen führt, die die Staatsschulden gewaltig aufblasen. Je nach Ausgestaltung könnte sich die Staatsschuld verdoppeln. Die Herausforderung dafür lautet: Wie viel sind zwischenzufinanzieren, bevor diese Etatlücken wieder über die Mehreinnahmen an Steuern geschlossen werden können? Fünf Jahre, vielleicht zehn Jahre oder doch kürzer oder vielleicht viel länger? Die damaligen Wetten derjenigen, die dieses Rezept zwar für gewagt, aber richtig hielten, lauteten auf fünf Jahre. Es wurden nicht fünf, sondern zehn Jahre, weil in der Zwischenzeit die Amerikaner die Russen militärisch an die Wand drückten, was die Verzögerung erklärte. Das Ergebnis nach zehn Jahren lautete: 25 Mio. zusätzlicher Arbeitsplätze per 2000 und Staatsüberschüsse statt Defizite zwei Jahre später. Das eine Rezept heißt Geld drucken und hoffen, das andere heißt ebenfalls Geld drucken, aber mit klarer Folgerichtigkeit in den Konsequenzen im wirtschaftlichen Ablauf. Das ist der ganze Unterschied zwischen zwei wirtschaftspolitischen Rezepten, vor denen Amerika nunmehr steht.“

Die (Börsen-) Welt dreht sich weiter – So oder so... 

Auch wir hier in der Redaktion sind uns einig, dass sich die (Börsen-) Welt auf in jeden Fall weiterdrehen wird. Ob nun mit Clinton oder Trump. Schließlich weisen die US-Indizes seit Wochen Rekordstände auf. Die Grundlagen sind geschaffen. An dieser Stelle darf ich meinen Kollegen und Chef desBÖRSEN-SPIEGEL-Teams,Jürgen Schmitt, zitieren, der es aus dem Urlaub auf den Punkt bringt:

„Auch mit Donald Trump an der Spitze der größten Volkswirtschaft der Erde würde die Welt nicht untergehen. In den USA gibt es so viele einflussreiche Strömungen, die maßgeblich die Geschicke des Landes mitbestimmen, dass auch dieser, sollte er denn zum Zuge kommen, sich genauso anpassen müsste wie seine Vorgänger.“ 

Eines ist sicher: Am 8. November wissen wir mehr und dürfen dem ganzen aus börsentechnischer Sicht ganz gelassen entgegensehen.

Herzliche Grüße

Ihre 
Martina Bisdorf

PS: Deutschlands größter AutovermieterSixtschreckt in den USA vor Werbung mitDonald Trumpzurück.„Ich hätte gerne Herrn Trump für ein Werbemotiv verwendet“, betonte der VorstandsvorsitzendeErich Sixt. Zahlreiche Motive dafür hätten auf seinem Schreibtisch gelegen. Nach Rücksprache mit Anwälten habe er aber davon aber Abstand genommen – er fürchtet eine Klage, die schnell den Gewinn aufzehren könne. Und das, obwohl Sixt bekannt ist für seine provokante Werbung und sich in Übersee gerade kräftig auf Expansionskurs befindet. 





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