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Ausgabe vom 10. August 2016
Wenn die Insider Kasse machen – Aktienverkäufe im großen Stil
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Wenn die Insider Kasse machen –
Aktienverkäufe im großen Stil
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Insider-Alarm, davon spricht man in der Börsenwelt, wenn ein Mitglied des Managements, Vorstands oder Aufsichtsrats oder eine einem solchen nahestehende Person einen Verkauf von Aktien in größerem Stil tätigt. Die Gründe für derartige Verkäufe können vielseitig sein. Meist jedoch deuten sie auf die bevorstehende Erwartung eines Kurssturzes hin, ausgelöst durch ein Ereignis, das noch nicht zu den restlichen Aktionären durchgedrungen ist. Oft stecken aber auch andere Ursachen dahinter, wie beispielsweise das Freisetzen von Liquidität, etwa für geplante Übernahmen.
Mit einem Wort, spektakuläre Insiderverkäufe, wie übrigens auch –Käufe werden von den Investoren und Analysten stets kritisch beobachtet und haben in der Regel Einfluss auf das Anlegerverhalten, je nach dem Hintergrund der Transaktion. Nicht zuletzt wegen ihrer Aussagekraft über den Stand des Unternehmens sind diese Insider-Deals meldepflichtig. Nicht gemeldete Insider-Transaktionen stellen in Deutschland sowie den meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine Straftat dar.
Wenden wir uns heute dem zahlenmäßig spektakulärsten Insider-Verkauf der vergangenen Woche zu. Es handelt sich um den Online-Handelsriesen Amazon.com. Hier hat der Chef höchstpersönlich im ganz großen Stil verkauft.
Amazon-Chef Jeff Bezos verkauft Amazon-Aktien im großen Stil
Der größte Online-Händler der Welt konnte auch im jüngsten Quartal mit überzeugenden Zahlen aufwarten – und zwar hauptsächlich dank seiner Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS). Der Aktienkurs von Amazon.com notiert derweil auf Rekordniveau (ca. 766 Dollar). Hier ist der Grund des Insider-Verkaufs unschwer festzumachen: Firmenlenker Jeff Bezos nutzt das hohe Kursniveau, um Kasse zu machen.
Wie aus den Unterlagen der United States Securities and Exchange Commision (SEC) hervorgeht, hat der Amazon-Gründer und CEO zuletzt knapp 1 Mio. Amazon-Aktien verkauft und damit gut 744 Mio. Dollar erlöst.
Trotz des hohen Betrags handelt es sich hier nicht um etwas Besonderes, denn der Amazon-Chef verkauft routinemäßig Jahr für Jahr große Aktienbestände zu vorher festgelegten Terminen. Das gilt übrigens auch für die anderen Großen der amerikanischen Internet-Szene wie etwa Facebook. Hier hat beispielsweise Aufsichtsratsmitglied Sheryl Sandberg im Juli ein Aktienpaket im Wert von 16.453.150 Dollar veräußert. Auch Firmenvorstand Jan Koum machte Kasse: Er trennte sich Mitte Juli von Facebook-Aktien im Wert von über 200 Mio. Dollar.
Auch bei Facebook und Microsoft wurde gewaltig Kasse gemacht
Auch bei Microsoft gab es kürzlich einen Mega-Verkauf. Firmengründer und Aufsichtsratsmitglied William (Bill) Gates verkaufte Anteilscheine des IT-Riesen im Wert von weit über 1 Mrd. Dollar zum Kurswert von knapp 52 Dollar. Obwohl im Vorfeld angekündigt, rauschte nach dem großangelegten Verkauf die Microsoft-Aktie zunächst kurz nach unten, um nach Bekanntgabe der Anleiheplatzierung, mit der der Konzern seine Liquidität erhöhen will, rasant auf den aktuellen Spitzenwert von 52,45 Dollar zu steigen.
Die Anleger honorierten die innovativen Pläne des IT-Giganten und das Potenzial, das mit der Erhöhung der Liquidität einhergeht und kauften kräftig zu. Denn die Software-Schmiede hat kürzlich bekannt gegeben, das US-Karrierenetzwerk LinkedIn für rund 26 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen. Zur Finanzierung des Mega-Deals will der Windows-Entwickler nun Anleihen im Volumen von 19,75 Mrd. Dollar am Markt platzieren. Da steckt natürlich Fantasie drin.
Warum Insider kaufen und verkaufen - Verschaffen Sie sich Ihren Wissens-Vorsprung
Sie sehen, die Hintergründe für Aktienverkäufe können sehr unterschiedlicher Natur sein. Das Gleiche gilt für größere Insider-Käufe. In unseren Börsenpublikationen Das 100%-DEPOT sowie dem TURNAROUND-BRIEF werden Sie regelmäßig über die größten aktuellen Insider-Transaktionen informiert. Und nicht nur das: Meine Kollegen Dieter Wendt und Marcus Neugebauer, die Chefredakteure der beiden Börsenbriefe, interpretieren diese für Sie und geben Ihnen damit wertvolle Hinweise auf die Entwicklung der entsprechenden Unternehmen.
Die Leser des TURNAROUND-BRIEFs sowie des 100%-DEPOTs nehmen diesen Service schon lange Jahre sehr gerne in Anspruch und schätzen es, immer auf dem Laufenden zu sein. So sind sie auch in der heutigen Ausgabe des TURNAROUND-BRIEFs schon wieder gespannt auf die neuesten Insider-Deals und deren Bedeutung. Ich verrate dazu nur so viel: Es tut sich gerade eine Menge am Insider-Markt. Seien Sie dabei.
Hierzu bieten wir Ihnen heute den TURNAROUND-BRIEF von Marcus Neugebauer für sagenhafte 99 Euro (anstatt 249,20 Euro) für ein ganzes Vierteljahr lang zum Testen an.
Ich grüße Sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte,
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Der Vorstand von Fuchs Petrolub hat übrigens in großem Stil zugegriffen. Erfahren Sie mehr Details dazu sowie das genaue Zahlenwerk des Amazon-Verkaufs in der heutigen Ausgabe des TURNAROUND-BRIEFs. Zögern Sie nicht und melden Sie sich gleich hier zum Testabonnement an. Es geht schließlich um wertvolle Informationen für Ihre Kapitalanlage.
Zitat der Woche
„Wir betrachten unsere Kunden als geladene Gäste auf einer Party, und wir sind die Gastgeber. Die Kunden sind Götter.“
Jeff Bezos, Gründer und CEO von Amazon.com
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