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Ausgabe vom 26. Juli 2016
Stabilität kontra Pokémon-Prinzip – Wie ein Produkt zum Mega-Hit wird und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat
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Stabilität kontra Pokémon-Prinzip –
Wie ein Produkt zum Mega-Hit wird und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
geht es Ihnen wie mir und einigen anderen, die bislang noch nicht dem Pokémon-Fieber erlegen sind und sich darüber aufregen, dass einem überall Menschen begegnen, die den Blick starr auf´s Smartphone gerichtet scheinbar abwesend durch die Gegend wandeln, ohne ihre Umwelt wirklich wahrzunehmen? Egal, ob vor dem Kölner Dom, im New Yorker Central Park oder hier im Schlosspark meiner Heimatstadt Fulda, überall laufen in diesen Tagen „Infizierte“ umher, rufen „Oh" und „Ah", richten ihre Handys auf Wesen, die niemand außer ihnen sieht.
Was wir nicht sehen: Auf deren Handy-Displays tummeln sich bunte Figuren, die durch die Bilder der echten Umgebung wuseln - Pokémon, virtuelle Comic-Monster, die die Spieler durch eifriges Tippen auf ihre Bildschirme fangen wollen. Es ist ein globaler Hype ungekannten Ausmaßes. Nur zwei Wochen nach dem Start in den USA Anfang Juli hat die Monsterjagd Pokémon Go bereits Millionen Anhänger weltweit. Das Spiel hat mehr aktive Nutzer als der Nachrichtendienst Twitter oder die Dating-App Tinder. Seine Fans verbringen mehr Zeit mit ihm als mit Facebook. In welchem Land auch immer die Jagd auf die niedlichen bunten Kobolde startet, dominiert sie die App-Charts.
Lehrstück für erfolgreiche Innovation
Der Boom der virtuellen Minimonster ist demzufolge ein echtes Lehrstück für erfolgreiche Innovation. Und es liefert durchaus Lehren, die jedes Unternehmen daraus ziehen kann. Denn der Gaming-Coup ist weit mehr als ein ökonomischer Erfolg. Quasi huckepack macht er eine Technologie zum Massenphänomen, die sich - obwohl längst marktreif - bisher beim breiten Publikum nicht durchsetzen konnte. Das Zauberwort heißt: Augmented Reality (AR), zu Deutsch „erweiterte Realität". Dahinter verbirgt sich ein Phänomen, das die Menschen – nicht nur die jungen – fasziniert: Nämlich die Verschmelzung realer Räume mit computergenerierten Welten. „Das Spiel ist ein Lehrstück, wie sich eine etablierte Marke innovative Technik zunutze machen kann", sagt Harald Summa, Geschäftsführer beim Eco-Verband der Internetwirtschaft in Köln.
Vor allem aber ist der Siegeszug der digitalen Kobolde ein Musterbeispiel, wie sich Innovationen am Markt etablieren lassen. Letztlich sind es laut Expertenuntersuchungen fünf Faktoren, die dem Produkt zum Durchbruch verholfen haben. Zum Pokémon-Prinzip verdichtet, sind sie zugleich ein universelles Innovationswerkzeug, auch für Unternehmen anderer Branchen: Die Experten gehen sogar soweit zu behaupten, wer die Regeln beherzige oder ignoriere, entscheide damit zugleich, ob seine Produkte ein Welthit werden - oder ein Megaflop. Wichtig ist bei der Einführung eines jeden neuen Produkts aber immer der Zeitgeist, der gerade durch die Gesellschaft weht. Wer ihn erspürt, der ist vom Erfolg nicht mehr weit entfernt. Darauf basieren letztendlich die fünf Erfolgsfaktoren:
1. Spaß und Emotion
Erfolgreich wird, was Freude macht. So nutzten Die Pokémon-Go-Entwickler den Spaßfaktor musterhaft aus. Die niedlichen Comic-Figuren setzen auf die Wirkung des sogenannten Kindchenschemas, das wir aus der Verahaltensforschung kennen. Die Aufgabe, die Pixelhelden mit einem Ball abzuwerfen, überträgt das Prinzip beliebter Sportarten wie Völker- oder Brennball in die erweiterte Realität. Hier werden also der Spieltrieb und starke Emotionen angesprochen.
2. Konkurrenz und Dynamik
Was im Sport gilt, kann man auf die Unternehmensebene übertragen: Wettbewerbselemente halten die Nutzer bei der Stange. Schon zu Zeiten von Gameboy und Spielkarten setzten die Vorgängerversionen von Pokémon Go massiv auf das Sammel- und Konkurrenzprinzip. Wer fängt die stärksten, bändigt die meisten Monster? Und wessen Charaktere sammeln im Wettstreit mit den Kreaturen anderer Spieler die meisten Punkte? Genau das haben die Entwickler auch in die neue AR-Variante des Spiels übertragen. Das fördert die Dynamik und vermittelt wegen der Vielzahl der in der realen Welt platzierten Kreaturen jede Menge Erfolgserlebnisse.
3. Vertrautheit und Erinnerung
Die bunten Taschenmonster haben seit Mitte der Neunzigerjahre mehrere Kindergenerationen geprägt. Wen wundert´s da, dass Nintendo beim neuen, in die erweiterte Realität übertragenen Spiel erfolgreich an die Emotionen und Kindheitserinnerungen von Millionen potenzieller Nutzer andocken kann.
4. Zugehörigkeit und Massenphänomen
Das Pokémon-Virus im sozialen Umfeld breitet sich sehr schnell aus, wer mitreden will, der muss das Spiel selbst ausprobieren. Ab einer bestimmten Größe führt das zu einem quasi lawinenartigen Anwachsen der Nutzerzahlen. Im Fall des AR-Spiels setzte der Netzwerkeffekt schon nach wenigen Tagen ein. Das soziale Netzwerk Facebook etwa hatte für eine ähnliche Marktdurchdringung noch mehrere Jahre benötigt.
5. Simplizität und Leichtigkeit
Dem spielt Pokémon Go wunderbar in die Karten: Das Spiel erklärt sich von selbst. Jeder kann sofort mitmachen. Wie von Geisterhand tauchen die Figuren im Display auf. Mit einem Fingerstreich lenkt der Spieler den Pokéball, der die Pixelmonster fängt. Mögliche Mitspieler erscheinen im Umgebungsbild, sobald sie sich nähern. Der Nutzer soll neue Geräte einfach anschalten und loslegen.
Halten wir fest: mit Spaß, Wettbewerb, Emotion, Vergesellschaftung und Reduktion lassen sich prima Geschäfte machen. Die radikale Reduktion aufs Wesentliche hat schließlich auch bei Apple funktioniert. Der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs wusste: „Innovation heißt, zu 1.000 Dingen Nein zu sagen," und limitierte konsequent den Funktionsumfang seiner Produkte.
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BNP Paribas präsentierte: „Rendezvous mit Harry“
„Kurzfristig bärisch, mittelfristig bullisch". So interpretierte Trader Harald Weygand in der Sendung Rendezvous mit Harry vom Montag den Aktienmarkt in den USA. Und auch beim DAX ist „Harry" zwar optimistisch, kann sich indessen eine kurze Korrektur vorstellen. Ein Index spielt, laut Harry, „verrückt": Ausgerechnet der Schweizer SMI gefällt Harry derzeit am besten. Aus dem Aktienuniversum ragt Thyssen hervor sowie aus den USA Yahoo, das im Tagesverlauf nach dem angekündigten Verizon-Deal zwar stark zulegte, dann aber wieder abgab.
Die Woche steht im Zeichen vieler Quartalszahlen aus Europa und den USA. Apple etwa am Dienstag nach Börsenschluss. Der Chart zeigt die Aktie vor entscheidenden Wochen. Facebook, Amazon, Alphabet ebenso vor Zahlen. Und dann die Fed, die am Mittwoch um 20 Uhr ihren Zinsentscheid bekannt geben wird. Am Ende der Sendung Rendezvous mit Harry ging es um Gold und Silber sowie auch um das WTI Öl, das vor einer charttechnisch wichtigen Marke steht. Die Sendung vom Montag wurde wie immer von Volker Meinel moderiert. Nächste Woche Montag heißt es wieder: Rendezvous mit Harry. Die nächste Sendung findet am 1. August 2016, gewohnt um 19 Uhr, statt.
Aufgepasst – Nach der Euphorie kommt oft die Ernüchterung
Nun, dass das Beherzigen der fünf „Erfolgsregeln“ allein noch kein Garant für nachhaltigen Erfolg ist, wissen wir. Und sie sagen auch noch lange nichts über die langfristige Entwicklung eines Unternehmens, geschweige denn dessen Aktienkurses aus. So hat sich der Kurs des Unterhaltungsriesen Nintendo seit dem Start der Monster-App gut verdoppelt - dabei ist der japanische Spiele-Konzern beim Rechtebesitzer Pokémon Company und dem Spieleentwickler Niantic nur Minderheitseigner.
Doch bereits kurz nach dem Höhenflug kam die harte Landung: Nintendo kündigte am vergangenen Freitag an, Pokémon Go werde nur begrenzten Einfluss auf die Zahlen haben. Es gäbe vorerst keine Pläne, die Geschäftsziele anzuheben. Die Aktie fiel daraufhin gestern um rund 15%. Deshalb erläuterte auch mein Kollege Jürgen Schmitt, der solche Entwicklungen stets mit einem kritischen Auge sieht, seinen Lesern in der gestrigen Ausgabe des BÖRSEN-SPIEGEL: „Erst wenn Nintendo handfeste Umsatz- und Gewinnzahlen aus dem neuen Geschäft liefert, hat die Aktie das Zeug nachhaltig zu neuen Kursdimensionen aufzubrechen.“
MS Global One setzt auf Stabilität und breite Diversifizierung
Deshalb setzt Jürgen Schmitt aus seiner langjährigen Erfahrung als Börsenanalyst heraus stets auf Stabilität und Nachhaltigkeit bei der Auswahl für seine Depots. So auch in dem aktiv gemanagten Multi-Asset-Fonds MS Global One, mit dem er gemeinsam mit Fonds-Experten Cliff Michel und dem hervorragenden Fonds-Management ausgesprochen gut durch die kritische Korrekturphase gekommen ist.
So kann der MS Global One seit Jahresbeginn ein ordentliches Plus ausweisen, denn er hat, allen Krisen zum Trotz, die Korrekturphase mit äußerst geringer Volatilität überstanden. Demzufolge geht es jetzt mit den bewährten Stabilitätswerten aufwärts. Gerade in kritischen Phasen zählen neben dem innovativen Blick, mit dem unsere Fonds-Experten jede Entwicklung am Markt akribisch verfolgen, Stabilität und eine breite Diversifizierung.
Diese beiden Faktoren sind die tragenden Säulen des MS Global One. Neben Qualitätswerten und Aktien-Evergreens wie beispielsweise Apple, Walt Disney, Daimler oder Allianz setzen Jürgen Schmitt und sein Team auch auf Innovationswerte wie den Elektroauto-Pionier Tesla Motors. Und nicht nur das:
Tragende Säulen sind in Krisenzeiten unerlässlich
Eine weitere wichtige Basis des Multi-Asset-Fonds bilden die Edelmetalle, wo Gold und Silber sich abermals als Krisenwährungen bewährt haben. Daneben spielt der dritte Stabilitätsfaktor, nämlich Immobilien, eine Rolle. Auch hier ist man mit hervorragenden Werten wie etwa dem beständigen Massivhausbauer Helma Eigenheimbau sowie dem innovativen Immobilien-Allround-Spezialisten Publity, der richtig am Durchstarten ist, hervorragend positioniert.
Die Juli-Ausgabe des MS Global One-Newsletters erscheint am kommenden Donnerstag. Dort erfahren Sie mehr über den neuesten Stand der Dinge und auch darüber, wie Jürgen Schmitt die aktuelle Marktlage im Zeichen der globalen Bedrohungen einschätzt.
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Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Spielen (ob virtuell oder ganz reell) und viel Erfolg bei Ihren Investments.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Wenn Sie Fragen zum MS Global One haben, steht Ihnen gern unser Fonds-Experte Cliff Michel unter (0661) 480 499 20 Rede und Antwort. Zögern Sie nicht und rufen Sie einfach an.
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