Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 18. Juli 2016


  • Börsen trotzen dem Terror-Wahnsinn  

  • Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick         



Börsen trotzen dem Terror-Wahnsinn             

von Jürgen Schmitt
Herausgeber BÖRSEN-SPIEGEL
                                                               
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am vergangenen Freitag war ich zu Aufnahmen für Rhein-Main-TV in Frankfurt. In einer neuen Börsensendung sollte ich auch ein wenig Begeisterung für die Aktienanlage wecken. In Gedanken war ich allerdings einmal mehr bei einem Terroranschlag. Tags zuvor raste in Nizza ein LKW ganz bewusst und gezielt in eine feiernde Menge und überrollte Hunderte von Männern, Frauen und Kindern. Augenzeugen berichteten, dass diese teilweise wie Spielzeug durch die Luft gewirbelt wurden. Es ist jetzt völlig egal, ob der tunesische Täter nun zum IS gehörte oder nicht, er handelte aus „religiösen Gründen“ und wurde im Netz dafür auch noch von Islamisten gefeiert. Eine Perversität, die kaum zu überbieten ist.

Nein, ich möchte jetzt keine Ausführungen darüber abhalten, welche Fehler Europa in Sachen Migration oder auch in Sachen Entwicklungshilfe macht, ob und wie westliche Unternehmen und Staaten arabische Länder ausbeuten und auch nicht darüber, welche Fehler viele islamische Geistige bei der Verbreitung ihres „einzig selig machenden Glaubens“ begehen. Darüber könnte man viele Stunden und wahrscheinlich ergebnislos diskutieren. Vielmehr möchte ich Sie dafür sensibilisieren, dass wir uns wohl oder übel an diese neue Welt gewöhnen müssen. Früher haben sich ganze Nationen im Krieg gegenübergestanden und sich grausam massakriert, heute sitzen die Gewalt- und Kriegstreiber mitten unter uns – fehlgeleitet von einem unfassbaren Irrglauben, der sie allerdings sicherlich überall hin, nur nicht zu Allah befördert. Und wenn es doch so wäre, möchte ich persönlich definitiv nicht dorthin.


Wir bekämpfen den Terror am besten mit Ignoranz

Willkommen in einer neuen Welt, die uns einerseits Jahr für Jahr schier unglaubliche Fortschritte schenkt, dafür aber auch neue Gefahren, an die wir uns gewöhnen müssen. Man kann heute einfach nicht mehr sorglos ein Fußballspiel oder ein Konzert besuchen. Die Ängste bei Reisen mit der Bahn oder mit dem Flugzeug werden weiter zunehmen. Im Gegenzug wird das Interesse deutlich nachlassen, in Länder zu reisen, in denen Gewalt und Terror besonders präsent sind. Es wird aber auch nicht helfen, sich gegen diese Länder abzuschotten oder den Zuzug von Flüchtlingen zu begrenzen. Diejenigen, die vor unserer Haustür Angst und Schrecken verbreiten wollen, finden sicherlich immer Wege dazu – und wenn sie labile Menschen, die schon sehr lange hier leben, mit ihren Irrlehren auf ihre Seite ziehen.

Vor diesem Hintergrund - nicht zuletzt auch der jüngsten Ereignisse des Putschversuchs in Istanbul mit nach türkischen Medienangaben 265 Toten und 1.440 Verletzten - gibt es eigentlich nur einen Weg, gegen diesen Wahnsinn anzukämpfen – und das ist einfach weiterzumachen, dem Terror die Bedeutung und damit die Wirkung zu nehmen. Je weniger wir mit eigenen Vergeltungs- und Kampfparolen agieren, je schneller wir die sicherlich kommenden nächsten Anschläge wegstecken und immer wieder zum Alltag übergehen, umso mehr entziehen wir dem Terror seine Grundlage. Das ist bitter für die Opfer, deren Angehörige verständlicherweise nach einer Art Vergeltung oder Bestrafung dürsten, doch diesen Kampf kann man mit Gegengewalt einfach nicht gewinnen.


Die Börse hat sich inzwischen offensichtlich an Anschläge gewöhnt

Daher bin ich auch irgendwie froh, dass die Börse kaum auf die Ereignisse in Nizza und in der Türkei reagiert hat. Vor fünf Jahren hätte es sicherlich noch deutliche Kursverluste gegeben. Heute wissen die Anleger einfach, dass sich die Welt immer weiter dreht, auch wenn sie kurzfristig ab und an aus den Fugen gerät. Immerhin ein kleiner Lichtblick nach so düsteren Taten. Dass die Börsen den Terror inzwischen so gut wegstecken, ist übrigens eine saftige Ohrfeige für die Islamisten. Denn natürlich haben diese das Ziel, den im Westen erreichten Wohlstand zu eliminieren. Wenn Aktien sich also sogar als eine Art „Sicherer Hafen“ erweisen, umso besser. Und das macht auch Sinn, schließlich gehen die besten Unternehmen der Welt schon seit Jahrzehnten gestärkt aus Krisen hervor, seien es Wirtschaftskrisen oder auch (geo)politische Krisen.

Darüber sollten Sie nachdenken.

Herzliche Grüße

Ihr
Jürgen Schmitt
(Chefredakteur BÖRSEN-SPIEGEL)


PS: Die neue Handelswoche steht voll unter dem Zeichen der laufenden Berichtssaison. Vor allem mit Spannung erwartet werden die Q2-Zahlen aus den USA, darunter einige Banken. Aber auch richtungsweisende Konjunkturdaten wie etwa morgen die ZEW-Konjunkturerwartungen oder der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag halten die Börsianer auf Trab. Wir halten Sie auf dem Laufenden.



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Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick


Montag, 18. Juli 2016

Unternehmensdaten:

Europa:
Schweiz: Givaudan: Halbjahreszahlen

USA:
Bank of America: Q2-Zahlen
IBM: Q2-Zahlen (22:00)
Netflix: Q2-Zahlen (22:05)

Sonstige Termine:
Deutschland: Der chinesischen Investor Midea gibt bekannt, wie viele Aktionäre des Roboterherstellers Kuka das Übernahmeangebot angenommen haben. Midea will mehr als 30% an Kuka übernehmen und bietet dafür 115 Euro pro Aktie.

Hinweis:
Japan: Feiertag, Börse geschlossen


Dienstag, 19. Juli 2016

Konjunkturdaten:
11:00 Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartung 07/16
14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 06/16

Unternehmensdaten:

Deutschland:

Zalando: Q2 Trading Update (08:00)

Europa:
Großbritannien: Rio Tinto: Q2 Operation Report (00:30)
Schweiz: Kühne + Nagel: Q2-Zahlen (06:45)
Schweiz: Novartis: Q2-Zahlen (07:00)
Schweden: Ericsson: Q2-Zahlen (07:30)

USA:
Johnson & Johnson: Q2-Zahlen (12:45)
Philip Morris: Q2-Zahlen (13:00)
Lockheed Martin: Q2-Zahlen (13:15)
Goldman Sachs: Q2-Zahlen (13:30)
USA: Microsoft Q4-Zahlen

Sonstige Termine:
15:00 USA: Pk des IWF zur Lage der Weltwirtschaft u.a. mit IWF-Chefökonom Maury Obstfeld, Washington


Mittwoch, 20. Juli 2016

Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: Erzeugerpreise 06/16
10:00 EU: EZB Leistungsbilanz 05/16
16:00 EU: Verbrauchervertrauen 07/16 (vorab)
16:30 USA: Energieministerium Ölbericht (Woche)

Unternehmensdaten:

Deutschland:

Software: Q2-Zahlen (07:00)
SAP: Q2-Zahlen (07:00)
Villeroy & Boch: Halbjahreszahlen (08:00)

Europa:
Großbritannien: BHP Billiton: Q4 Operation Report
Großbritannien: Anglo American: Q2 Production Report
Spanien: Iberdrola: Halbjahreszahlen
Frankreich: Remy Cointreau: Q1 Umsatz

USA:
Morgan Stanley: Q2-Zahlen (13:00)
Abbott Laboratories: Q2-Zahlen (13:45)
Ebay: Q2-Zahlen (22:00)
Intel: Q2-Zahlen (22:00)
Qualcomm: Q2-Zahlen (22:00)
American Express: Q2-Zahlen (22:00)

Sonstige Termine:
Deutschland: Bankenverband Pressegespräch zur Präsentation der EU-weiten Ergebnisse des Bankenstresstests, Frankfurt, 12:00
Brüssel: EU-Kommission macht Vorschläge zur Umsetzung des Pariser-Klimaabkommens auf EU-Ebene und für einen CO2-ärmeren Verkehrssektor


Donnerstag, 21. Juli 2016

Konjunkturdaten:
Deutschland: Bundesfinanzministerium Monatsbericht 07/16
13:45 EU: EZB Zinsentscheid (Pk 14:30)
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30 USA: Philly Fed Index 07/16
14:30 USA: CFNA-Index 06/16
16:00 USA: Verkauf bestehender Häuser 06/16
16:00 USA: Frühindikatoren 06/16

Unternehmensdaten:

Deutschland:
Adva Optical: Q2-Zahlen (07:00)
Daimler: Q2-Zahlen (07:30)
Stratec Biomedical: Halbjahreszahlen (07:30)
Zooplus: Umsatz 1. Halbjahr (07:30)
Krones: Halbjahreszahlen (08:00)
Amadeus Fire: Halbjahreszahlen

Europa:
Schweiz: ABB: Q2-Zahlen (06:45)
Schweiz: Actelion: Q2-Zahlen (07:00)
Schweiz: Roche: Halbjahres-Pk, (09:00)
Österreich: OMV: Q2 Trading Statement (08:00)
Großbritannien: SAB Miller: Q1 Trading Update + HV (08:00)
Großbritannien: Easyjet: Q3 Interim Statement (08:00)
Großbritannien: Unilever: Halbjahreszahlen (08:00)
Frankreich: Hermes: Q2 Umsatz

USA:
Bank of New York Mellon: Q2-Zahlen (12:30)
Biogen: Q2-Zahlen (13:15)
General Motors: Q2-Zahlen (13:30)
AMD: Q2-Zahlen (22:00)
Starbucks: Q3-Zahlen (22:00)
AT&T: Q2-Zahlen (22:00)
PayPal: Q2-Zahlen (22:00)
Visa: Q3-Zahlen (22:05)
Schlumberger: Q2-Zahlen (22:10)


Freitag, 22. Juli 2016

Konjunkturdaten:
09:30 Deutschland: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 07/16 (1. Veröffentlichung)
10:00 EU: PMI Verarbeitendes Gewerbe, Dienste 07/16 (1. Veröffentlichung)
15:45 USA: Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe 07/16 (1. Veröffentlichung)

Unternehmensdaten:

Europa:

Schweiz: BB Biotech: Q2-Zahlen (07:00)
Schweiz: Lindt & Sprüngli: Halbjahreszahlen (07:00)
Großbritannien: Vodafone: Q1 Interim Statement (08:00)

USA:
General Electric: Q2-Zahlen (12:30)
Moody's: Q2-Zahlen
American Airlines Group: Q2-Zahlen


Quelle: Finanznachrichten.de 


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