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Ausgabe vom 14. Juli 2016
Pressespiegel:
Stürzt Italien die europäische Bankenwelt vollends in die Krise?
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Pressespiegel:
Stürzt Italien die europäische Bankenwelt vollends in die Krise?
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
sie schwappte über uns herein wie eine neue Welle der Bedrohung, nachdem die Wogen des Brexit sich gerade geglättet hatten: Die italienische Bankenkrise. Zwar nicht unerwartet, ist sie doch eine Neuauflage bereits da gewesener und nie gelöster Probleme. Natürlich kann es nicht gut gehen, wenn Sparpläne nicht eingehalten, ja gar nicht in Erwägung gezogen werden und man mit der gebotenen Unterstützung der EU einfach so weiter wirtschaftet, als sei nichts gewesen.
Italienische Banken sitzen auf faulen Krediten in dreistelliger Milliardenhöhe
Die italienische Banken-Krise, gegründet auf 360 Mrd. Euro fauler Kredite, berührt die Existenz der Euro-Verträge mit nachhaltiger Wirkung. Wie sie im Detail gelöst werden wird, ist derzeit noch offen. Nicht offen ist allerdings, dass sie immense Kosten verursacht. Sie wird wohl in ähnlicher Form wie im Falle Griechenland mithilfe der Partnerländer arrangiert werden. Und dieEuropäische Zentralbank (EZB), allen voran LandsmannMario Draghi, spielt dabei die übliche Drehscheibe für den Geldtransfer. Was bleibt auch anderes übrig?
Der Ruf nach der EZB wird lauter
Selbstverständlich ist es nicht erbaulich, dass sich viele der italienischen Großbanken den Hals bis oben hin mit faulen Krediten zugeschnürt haben, um jetzt Hilferufe an die EZB abzusetzen. Und vielleicht müssen wir uns darauf einstellen, dass der gesamte europäische Süden seine Zurückhaltung in puncto Neuverschuldung aufgeben wird. Wie dieser Tage gemeldet wurde, hat Portugal für seine Beamten die Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden reduziert bei gleichzeitiger Anhebung der Bezüge. Auch Frankreich legt nach und öffnet den Staatssäckel nicht nur für Beamte, sondern auch für Studenten und viele mehr.
Das Fatale: Die Maastricht-Kriterien werden ignoriert, mehr als eine Ermahnung aus Brüssel ist nicht zu erwarten. Aber mal ehrlich: Welche Wahl haben diese Länder, um auch nur ansatzweise wettbewerbsfähig zu bleiben? Weder in Frankreich, noch in Italien kommt die Wirtschaft in die Gänge, die Jugendarbeitslosigkeit steigt in beängstigendem Maße. Experten mahnen schon seit Langem an, dass der Euro für diese Länder einfach zu teuer sei.
Dass es Lösungen gibt, ja geben muss, und wie diese aussehen sollten, damit haben sich in den letzten beiden Wochen etliche Experten renommierter Finanz- und Börsenpublikationen befasst. Ich habe Ihnen drei aussagekräftige Berichte zusammengestellt, die das Thema Italien und die europäischen Banken ebenso sachlich wie eindringlich beleuchten.
Das meinen die Experten:
Zürcher Finanzbrief
Vom 12. Juli 2016
Verpflichtungen der Bankenkrise stellen Maastricht-Vertrag infrage
„Alle Beteiligten bezeichnen sich erneut als unschuldig und die Italiener sind natürlich die Unschuldigsten überhaupt. Das Polit- Theater um diese Frage herum wird Monate dauern. Der Maastricht-Vertrag war die ursächliche Vereinbarung für Wachstum und Stabilität. Dazu gehörten die bekannten Kriterien der Staatsverschuldung. Die konkrete Folge war im Zuge der Griechenkrise der Pakt für Wachstum und Stabilität, der die ursprünglichen Ziele noch einmal festschrieb bzw. konkretisierte. Italien hält sich bis zur Stunde von jeder Verpflichtung fern. Was tun? Italien besteht darauf, dass seine Besonderheiten gewürdigt werden. Diese widersprechen in allen Punkten dem genannten Vertrag, weil die italienische Politik dies nicht zulässt. Im Gegenteil, die Banken wurden seit der Finanzkrise dazu gezwungen, umfangreich Staatsanleihen zu erwerben, um die Defizite des Staates finanzieren zu helfen. Ihr Bestand an Staatsanleihen verdoppelte sich daher. Das ist jedoch nur dadurch möglich, dass die EZB als Zentralbank die Zinsen so weit wie möglich gegen null hält, damit der Geldfluss gesichert ist. Die EZB hat mithin unter italienischer Führung den italienischen Staat finanziert. Die Folge davon ist: Aus den Verpflichtungen der Bankenkrise erwächst die Verpflichtung, sämtliche Kriterien des Maastricht-Vertrages infrage zu stellen. Das aber wird nicht jeder Staat mittragen können, am wenigsten Deutschland. Fest steht lediglich, dass die Vereinbarungen zur jährlichen Neuverschuldung bzw. des Verschuldungsgrades und andere Vorschriften entweder ganz aufgehoben werden oder für einige Zeit auszusetzen sind. Technisch ist beides möglich, aber dann ist Maastricht nicht mehr das, was die Finanzverpflichtung in der Eurozone angeht. Das Ganze wirkt wie ein Paket, das Zug um Zug aufgeschnürt werden muss. In welcher Form und mit welchen politischen Konsequenzen wird sich voraussichtlich schon in den kommenden drei bis fünf Monaten konkretisieren lassen.“
Die Vorstandswoche
Vom 11. Juli 2016
Europäische Bankenwelt am Rande der Pleite
„Wenn ich mir aktuell die europäische Bankenwelt so anschaue, könnte mir Angst und Bange werden. Beispiel Italien - dort sind dem Vernehmen nach reichliche 360 Mrd. Euro Kredite ausfallgefährdet, bilanziell ist etwas unter der Hälfte des Nominalbetrages bereits abgeschrieben. Was für eine gigantische Geldvernichtung für die Kreditgeber, die angesichts von Margen, die selten über 5% gehen, ihr Geld auf Nimmerwiedersehen verloren haben. Gut, möchte man als Bankaktionär sagen, wir haben ja zur Refinanzierung die Inhaberschuldverschreibungen draußen. Lassen die Banken auch diese notleidend werden, sind es fast nur die Inhaber dieser Anleihen, die für die Kreditausfälle bluten. Meist Altersvorsorgeeinrichtungen und Private. Verluste werden in der Summe der Dinge also sozialisiert. Einzig tröstlich ist, dass die Banken vorher - die reine Marktlogik unterstellt - selbst Insolvenz anmelden und ihr dünnes Eigenkapital mit in den Topf werfen müssen. Ob es dazu kommt, oder dieEZB, die EU oder welches anonyme, über Mittel verfügende Gebilde der Staatengemeinschaft auch immer dann einspringt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass Italiens Banken ebenso wie jüngst die griechischen Banken schlicht Pleite sind. Jeder Zock in den Aktien dieser Zombies verbietet sich, Leerverkäufe mal ausgenommen. Und für die Deutsche Bank sowie die Commerzbank, die Krücken im DAX, sollte man eh nur Spielgeld übrighaben.“
(von Chefredakteur Marcus Neugebauer)
Vom 06. Juli 2016
Italienische Banken-Krise 2.0 erschüttert die europäischen Börsen
„Deutlich lässt sich das erneute Aufflammen der italienischen Bankenkrise umschreiben. Was schon lange unter der Oberfläche köchelt, flammt nun mit einem Mal plötzlich wieder auf. Nun müssten die notleidenden Geldinstitute nach den EU-Richtlinien, die erst 2014 verabschiedet wurden, abgewickelt werden. Diese EU-Regeln sehen allerdings die Beteiligung von privaten Anlegern vor, die viele Kunden und Anleihebesitzer treffen würde. Genau hier ist der Haken, denn solche unpopulären Schritte will Premierminister Matteo Renzi keinesfalls machen, denn er möchte ja schließlich wiedergewählt werden. Also wird es so kommen, wie es immer kommt: Die Brandherde werden mit EZB-Geldern zugeschüttet. Die Untätigkeit der Italiener wird also belohnt, denn Warnungen gab es in den vergangenen Jahren bereits zuhauf. Während andere Länder konsequent gehandelt und ihre Banken an die Kandarre genommen haben, passierte in Italien nichts! Die faulen Kredite türmen sich inzwischen auf über 380 Mrd. Euro auf und Experten sehen in diesen Berechnungen sogar noch viel Luft nach oben. Die Europäische Zentralbank wird deshalb um Hilfen nicht umhin kommen. Spannend wird allerdings, ob zuvor die Regularien eingehalten werden. Das heißt, private Anleger müssten mindestens zu 8% beteiligt werden. Ich gehe eher davon aus, dass erneut die aufgestellten Regeln missachtet werden. Dies müsste man zweifellos als weiteren Vertrauensverlust in das EU-Gesamtgebilde konstatieren. Aus meiner Sicht sind die Tage der Europäischen Gemeinschaft gezählt. Umso mehr gilt es, eine vernünftige Anlagestrategie mit ausgewählten Sachwerten zu verfolgen!“
Die Lage ist ernst, aber nicht ausweglos – Setzen Sie auf Sachwerte!
Dass die Lage durchaus ernst ist und den gesamten europäischen Bankensektor betrifft, darin sind sich die Experten einig. Die Konsequenzen daraus muss nach reiflicher Überlegung jeder für sich selbst ziehen. Ich kann mich da nur der Meinung meines KollegenMarcus Neugebaueranschließen, der den Ausweg in einer „vernünftigen Anlagestrategie mit ausgewählten Sachwerten“ sieht. Nutzen Sie also jetzt die „Schnäppchenzeit“, um Ihr Sachwerte-Portfolio optimal zu positionieren.
Ich wünsche Ihnen erfolgreiche Investments und einen schönen Tag.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Wer sagt übrigens, dass die Zeiten nur schlecht sind? DerDAXhat sich in den letzten Tagen fortlaufend erholt und wieder die 10.000-Punkte-Marke überschritten. Bei Redaktionsschluss steht der deutsche Leitindex auf 10.059 Zählern. Verpassen Sie also nicht die Rally. Seien Sie dabei und melden Sie sichHIER und JETZTzu unseren günstigen Test-Konditionen für denTURNAROUND-BRIEFan.
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